Arbeitsarrangements : geschlechtliche Arbeitsarrangements von Wissenschaftler*innen im Lichte der Corona-Pandemie
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Bereits vor der Corona-Pandemie haben zahlreiche Studien aus der Geschlechterforschung dargelegt, dass die Arbeitsarrangements von Wissenschaftler*innen geschlechtlich ungleich strukturiert sind und dies zur Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft beiträgt. Zudem vollzieht sich im deutschen Wissenschaftssystem in den letzten Jahrzehnten ein tiefgreifender, nicht gleich gerichteter Wandel: Einerseits erlangt die Vermessung von wissenschaftlicher Leitung im gegenwärtigen Exzellenz-Regime eine zunehmende Bedeutung, wodurch der Umfang von Publikationen in hochrangigen englischsprachigen Fachjournalen und Drittmittelvolumen zu relevanten Parametern werden und die Wissenschaftler*
innen je nach Disziplin unterschiedlich beeinträchtigen. Zum anderen haben sich
zeitgleich universitäre Gleichstellungspolitiken und maßnahmen, zu denen beispielsweise
das Professorinnenprogramm von Bund und Ländern gehört, etabliert und institutionalisiert.
Beide Entwicklungen haben einen bedeutenden Einfluss auf die Gestaltung alltäglicher
und biografischer Arbeitsarrangements von Wissenschaftler*innen, wie diese geschlechtlich zugewiesen werden und den Erfolg von akademischen Karrierewegen.
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich die Situation an den Universitäten und die Geschlechterungleichheiten in den Arbeitsarrangements durch erhöhte Anforderungen
in der privaten Sorgearbeit (fehlende Kinderbetreuung, Homeschooling, Sorge von Angehörigen) und beruflichen Verantwortungsbereichen (Umstellung auf Online-Lehre, Online-Meetings) erneut zugespitzt, wovon Frauen2 stärker betroffen sind.
Der Beitrag bietet einen Überblick über Studienergebnisse zu den geschlechtlichen Arbeitsarrangements von Wissenschaftler*innen vor und während der Corona-Pandemie und skizziert, welche Schlussfolgerungen für die Zukunft aus gleichstellungspolitischer Perspektive zu ziehen sind.
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Alma Mater - Wo bleiben deine Frauen? : Universitäre Frauenförderung auf dem Prüfstand, Fahrnbach, Daniela