„Wir sind besser als die anderen“ : optimistic bias als Schema der Medienberichterstattung
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Der Beitrag wendet die sozialpsychologische Forschung zur Theorie des sozialen Vergleiches auf Medieninhalte an. Ausgangspunkt ist der als „Optimistic Bias“ bekannte Befund, dass Menschen sich selbst tendenziell besser bewerten als andere, selbst wenn es dafür keine Grundlage in der Realität gibt. Dieses Phänomen findet sich auch in sozialen Gruppen. In Kleingruppen wird ein solcher Optimistic Bias auf dem Wege der interpersonalen Kommunikation etabliert und verbreitet; er kommt der Identifikation der Individuen mit der Gruppe und damit letztlich der Gruppenstabilität zugute. Der Beitrag unterstellt, dass sich dieses Phänomen auch auf größere soziale Gruppen wie Religionsgemeinschaften, Ethnien oder soziale Schichten übertragen lässt. Hier müsste die kommunikative Verbreitung des Optimistic Bias allerdings im Rahmen der medienvermittelten Kommunikation geschehen. Es wird ein theoretisches Modell vorgestellt, das die Verbindung von Medieninhalten, deren individuelle Rezeption und Verarbeitung sowie die Rückwirkungen dieser Verarbeitung auf die soziale Struktur berücksichtigt. Anschließend werden erste empirische Belege für die Auffindbarkeit von Optimistic-Bias-Darstellungen in der Medienberichterstattung vorgestellt und die daraus resultierenden Probleme und Fragestellungen für zukünftige Forschungsarbeiten diskutiert.
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Publizistik, 56, 4, VS Verl. für Sozialwiss., Wiesbaden, 2011, https://doi.org/10.1007/s11616-011-0130-9