Organische Zeit : zur Einheit von Erinnerung und Vergessen
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Die von Stephan Grätzel herausgestellte Konzeption einer Organischen Zeit ermöglicht es, die unterschiedlichen Positionen eines inneren und äußeren Zeitbegriffes in ihrer Einheit herauszustellen. Im Zuge dessen verdeutlicht sich die Dialektik von Erinnerung und Vergessen in ihrer nicht relativierbaren Eigenständigkeit. Dabei wird die Problematik der Zeit im phänomenologischen Rahmen der inneren Zeiterfahrung belassen und die Bedeutung von Erinnerung und Vergessen für die Gestaltung von Zeit von der inneren Dynamik der Zeiterfahrung her untersucht.
Dieses Vorgehen steht nicht in Konkurrenz zu Untersuchungen einer äußeren Zeiterfahrung, die sich von der kalendarischen und physikalischen Zeit ableitet. Vielmehr kann es die Organische Zeit als deren Voraussetzung aufzeigen, durch welche Zeit in den Sinnzusammenhängen der Lebensentwürfe verortet wird.
Die individuelle und kulturelle Gestaltung von Zeit in der inneren Zeiterfahrung bietet eine Grundlage für die sich daran anschließende Frage nach den konkreten Inhalten der Lebensgeschichte und der Geschichtlichkeit des Menschen. Innerhalb letzterer stellt Zeit ein Ordnungsmerkmal dar, welches das Leben sowohl in seiner Gesamtheit als endliches Dasein als auch in der konkreten Gestaltung der Lebensplanung erfasst und gestaltbar macht.