Luftverschmutzung als wichtiger Kofaktor bei COVID-19-Sterbefällen

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Hintergrund Die Sterblichkeit bei COVID-19 ist in Anwesenheit kardiopulmonaler Komorbiditäten erhöht. Luftverschmutzung ist ebenfalls mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert, v. a. vermittelt durch kardiopulmonale Erkrankungen. Beobachtungen zu Beginn der COVID-19-Pandemie zeigten, dass die Sterblichkeit bei COVID-19 v. a. in Regionen mit stärkerer Luftverschmutzung erhöht ist. Ungeklärt ist der Einfluss von Luftverschmutzung für den Krankheitsverlauf bei COVID-19. Methode Es wurde eine selektive Literaturrecherche von Studien bis Anfang April 2021 in PubMed zum Zusammenhang von Luftverschmutzung und der COVID-19-Mortalität mit den Suchbegriffen „air pollution AND/OR COVID-19/coronavirus/SARS-CoV‑2 AND/OR mortality“ durchgeführt. Ergebnisse Aktuelle Untersuchungen belegen, dass etwa 15 % der weltweiten COVID-19-Todesfälle auf Luftverschmutzung zurückzuführen sind. Der Anteil der luftverschmutzungsbedingten COVID-19-Todesfälle in Europa liegt bei 19 %, in Nordamerika bei 17 % und in Ostasien bei 27 %. Diese Beteiligung der Luftverschmutzung an COVID-19-Todesfällen wurde mittlerweile ebenfalls durch verschiedene Studien aus den USA, Italien und England bestätigt. Luftverschmutzung und COVID-19 führen zu ähnlichen Schäden für das kardiopulmonale System, die möglicherweise den Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und erhöhter COVID-19-Mortalität erklären. Schlussfolgerung Der hier gezeigte Umweltaspekt der COVID-19-Pandemie verlangt danach, dass man verstärkt nach wirksamen Maßnahmen zur Reduzierung anthropogener Emissionen, die sowohl Luftverschmutzung als auch den Klimawandel verursachen, streben sollte.

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Der Kardiologe, 15, Springer, Berlin u.a., 2021, https://doi.org/10.1007/s12181-021-00508-2

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