Solgers Begriff der Ironie in seiner erkenntnistheoretischen Funktion

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Die Ironie im Werk von Karl Wilhelm Ferdinand Solger stellt eine philosophiehistorische Besonderheit dar. In Solgers Konzeption weist die Frage nach der Ironie über Fragen der Ästhetik hinaus, auf solche der Erkenntnistheorie. Einerseits wird die Ironie bei Solger im Sinne einer Stimmung entscheidende Voraussetzung für Erkenntnis, andererseits schlägt sich in Solgers Auffassung der Ironie auch der Einfluss dialektischen Denkens nieder, was besonders von Hegel herausgestellt wurde. In der Funktion der Ironie bei Solger zeigt sich eine Verschränkung der ansonsten meist distinkten Ausgestaltungen von dialektischen und Stimmung berücksichtigenden Erkenntnistheorien. Dies schlägt sich in der werkkonzeptionellen und inhaltlichen Verbindung zweier Erkenntnisparadigmen nieder, welche im Kontext der Philosophie des frühen 19. Jahrhunderts eine Besonderheit darstellt. Die Untersuchung greift in ihrer Konzeption die Ergebnisse der anthropologisch ausgerichteten neueren Solger-Forschung auf. Im Untersuchungsgang erfolgt die Darstellung der inhaltlichen und systematischen Konsequenzen, welche durch eine solche Verschränkung verschiedener Erkenntnisparadigmen nötig werden. Solgers Rekurs auf die Bedeutung des Voraussetzungshaften und die logische Notwendigkeit von Evidenz für Begründungsoperationen, stellen einen Vorgriff auf hermeneutische und analytisch-sprachphilosophische Anschlussfragen der Moderne dar. Herangezogen werden in der Hauptsache Solgers Vorlesungen über Ästhetik und Nachlassschriften.

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