Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-9439
Authors: Gerth, Mathias Alexander
Mußmann, Yannick Maximilian
Büchler, Britta
Hartmann, Erik Kristoffer
Wittenmeier, Eva
Title: Präoperative Nüchternheit bei Kindern : Erfahrungen bei Einführung eines liberalen Nüchternheitsgebotes
Online publication date: 22-Aug-2023
Year of first publication: 2023
Language: german
Abstract: Hintergrund Das traditionelle präoperative Nüchternheitsgebot für Kinder („6‑4‑2-Regel“) führt häufig zu langen Nüchternzeiten mit unerwünschten Ereignissen (Unwohlsein, Hypoglykämie, metabolische Entgleisungen und Agitation/Delir). An unserer Universitätsklinik wurde daher eine liberale Nüchternheitsregelung mit klarer Flüssigkeit bis zum OP-Abruf („6‑4‑0“) eingeführt. Fragestellung Evaluation der realen Nüchternzeiten (Erfolg und Nachhaltigkeit der Umstellung) sowie Einfluss auf verschiedene Parameter wie Zufriedenheit, Agitation, Hypotension und postoperative Übelkeit und Erbrechen (PONV). Material und Methode Retrospektive Analyse aus QM-Daten einen Monat vor bis 6 Monate nach Einführung (Juni bis Dezember 2020). Anwendung von deskriptiver Statistik, Odds Ratio und Chi-Quadrat-Test. Ergebnisse Es konnten 216 Bögen (44 vorher, 172 danach) ausgewertet werden. Die Nüchternzeit konnte signifikant von 6,1 auf 4,5 h reduziert werden (p = 0,034). Bei 47 % der Patienten wurde eine Nüchternzeit ≤ 2h erreicht. Bei zunehmenden Nüchternzeiten im Verlauf war eine erneute Erinnerung nötig. Die Zufriedenheit konnte mit kürzerer Nüchternzeit verbessert werden (Schulnote 2,8 auf 2,2; p = 0,004), und präoperative Agitation nahm ab (mod. PAED Skala 1–2 in 34,5 % vs. 50 %, p = 0,032). Hypotension trat nichtsignifikant seltener auf (7 % vs. 14 %, p = 0,26), während PONV insgesamt zu selten auftrat für statistische Analysen. Schlussfolgerung Unsere Auswertung zeigt, dass mit Einführung eines liberalen Nüchternheitsgebots die effektiven Nüchternzeiten reduziert und die kindliche bzw. elterliche Zufriedenheit gesteigert werden können. Ein Monitoring der Nüchternzeiten ist jedoch ratsam, da nach 5 Monaten erneut an die Änderungen erinnert werden musste, um den Erfolg zu bewahren.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-9439
Version: Published version
Publication type: Zeitschriftenaufsatz
License: CC BY
Information on rights of use: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Journal: Die Anaesthesiologie
72
Pages or article number: 565
572
Publisher: Springer Medizin Verlag GmbH
Publisher place: Berlin
Issue date: 2023
ISSN: 2731-6866
Publisher DOI: 10.1007/s00101-023-01303-2
Appears in collections:DFG-491381577-H

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