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Item Dissertation Open Access Screening auf MRE in der Universitätsmedizin Mainz : Compliance und Effektivität(2025) Selvanathan, SarmilaItem Dissertation Open Access Item Dissertation Open Access Nutzung und Nutzen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements und der Stufenweisen Wiedereingliederung : Erfahrungen (ehemals) abhängig Beschäftigter aus Rheinland-Pfalz, Deutschland mit betrieblichen ‚Return to work‘-Interventionen nach Arbeitsunfähigkeit – Ergebnisse aus der Gutenberg-Gesundheitsstudie(2024) Riechmann-Wolf, Merle; Letzel, Stephan; Schank, Thorsten; Jansky, MichaelHintergrund: Erwerbsarbeit ist ein zentrales Anliegen des Individuums und der Gesellschaft. Mithilfe des Betriebliches Eingliederungsmanagements (BEM) und der Stufenweisen Wiedereingliederung (StW) sollen in Deutschland von langer Arbeitsunfähigkeit (AU) betroffene Beschäftigte unterstützt werden, ihre Arbeitsfähigkeit wiederzuerlangen und an ihren Arbeitsplatz bzw. in die aktive Erwerbstätigkeit zurückzukehren. Die Tatsache, dass BEM und StW seit 20 bzw. 35 Jahren gesetzlich etabliert sind, und Darstellungen von Unternehmen, BEM sei im betrieblichen Handeln gelebter Standard, stehen u. a. in Widerspruch zu bisherigen Forschungsbefunden über die Verbreitung bzw. Nutzung der Verfahren. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, den Kenntnisstand zur Nutzung des BEM und der StW zu aktualisieren und mit sowohl impliziten als auch expliziten Nutzenbewertungen um neue Erkenntnisse aus der Beschäftigtenperspektive zu ergänzen. Methode: Die retrospektive Erhebung der ‚Return to work‘ (RTW)-Erfahrungen (ehemals) abhängig Beschäftigter erfolgte von 10/2019 bis 07/2020 mit dem ‚Fragebogen zur Rückkehr in den Beruf‘ im 10-/12,5-Jahres Follow-Up der Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS). Die GHS ist eine populationsbasierte lokale Kohortenstudie. Die im Raum Mainz/Mainz-Bingen wohnenden Befragten waren zum Messzeitpunkt (MZP) im Erwerbsalter und hatten aufgrund ihrer AU-Zeiten in den vorausgegangenen fünf Jahren einen Anspruch auf ein BEM-Angebot. Die Angaben von 187 BEM-Berechtigten wurden ausgewertet. Fehlende Werte wurden für die regressionsanalytischen Modelle multipel imputiert. Es wurden die Nutzungsquoten und weitere Verfahrensmerkmale sowie nutzenbezogene Angaben deskriptiv berichtet. Einflussfaktoren der Nutzung des BEM/der StW wurden anhand eines multinomialen logistischen Regressionsmodells erfasst. Mit binomial-logistischen Regressionsmodellen wurde untersucht, welche Bedeutung eine (nicht) gegebene bzw. in Anspruch genommene BEM-/StW-Option hat (1) für die spätere Erwerbstätigkeit sowie Arbeitsfähigkeit und (2) für die retrospektive Bewertung der bei der beruflichen Rückkehr durch die*den Arbeitgebende*n (AG) erfahrenen Unterstützung. Ergebnisse: 45 % der nach selbstberichteten Angaben anspruchsberechtigten Beschäftigten erhielten unmittelbar ein BEM-Angebot von ihrem*ihrer AG, weitere 13 % auf Nachfrage. 66 % der Beschäftigten mit BEM-Option nahmen diese an. 41 % aller Befragten nahmen an einem StW-Verfahren teil, 22 % nicht mangels ärztlicher Empfehlung. In 10 % der Fälle mit ärztlicher Empfehlung widersprach der*die AG der Durchführung der StW. Letztlich hatten 24 % der Befragten weder eine Option auf ein BEM- noch auf ein StW-Verfahren. Ebenso viele sahen von der Annahme der Option ab. 68 % derer, die ein BEM-Angebot ablehnten, hatten keinen Bedarf aufgrund der Art der Erkrankung bzw. Unfallfolge. Die überwiegende Mehrheit (84 %) der Beschäftigten kehrte unmittelbar aus der AU heraus zum*zur AG zurück; der entsprechende Anteil liegt in der Gruppe der Beschäftigten ohne BEM-/StW-Option bei 52 %. Ca. jede*r zweite „Aussteiger*in“ wurde arbeitslos, häufig nach Kündigung durch die*den AG. Beschäftigte mit Hauptschulabschluss haben im Vergleich zu jenen mit (Fach-)Abitur eine dreifach höhere Chance, keine Option auf ein BEM-/StW-Verfahren zu erhalten als an einem RTW-Verfahren teilzunehmen (OR=3,20; 95 %-KI: 1,16; 8,81). Die Chance, die BEM-/StW-Option abzulehnen statt anzunehmen, nimmt mit höherem Alter der Befragten ab (OR=0,95; 95 %-KI: 0,91; 0,99). Insgesamt nahmen 82 % der Beschäftigten mit BEM-Verfahren zeitgleich oder -versetzt auch an einer StW teil. Dementsprechend ist die im Rahmen des BEM am häufigsten ergriffene Maßnahme die befristete Reduktion der Arbeitszeit. Sie wurde von 69 % der Befragten mit BEM-Verfahren berichtet. Andere Maßnahmen spielen eine untergeordnete Rolle; u.a. wurden 11 % der BEM-Teilnehmer*innen (TN) arbeitsmedizinisch beraten, in 10 % der Fälle wurden keine Maßnahmen umgesetzt. Nutzenbewertung: Beschäftigte ohne BEM-/StW-Option haben im Vergleich zu BEM-/StW-TN eine geringere Chance, durchschnittlich 1,7 Jahre nach AU bei mindestens moderater Arbeitsfähigkeit erwerbstätig zu sein (OR=0,35; 95 %-KI: 0,14; 0,88). Keine Unterschiede zeigen sich zwischen denjenigen, die eine BEM-/StW-Option ablehnten und jenen, die sie annahmen. Befragte mit Hauptschulabschluss (OR=0,19; 95 %-KI: 0,07; 0,55) bzw. jene mit längerer AUDauer (OR=0,98; 95 %-KI: 0,96; 1,00) weisen unabhängig von (der Möglichkeit) der Teilnahme an einem BEM-/StW-Verfahren geringere Chancen auf, im aktuellen MZP bei mindestens moderater Arbeitsfähigkeit erwerbstätig zu sein. Unabhängig von (der Möglichkeit) der Teilnahme an einem BEM-/StW-Verfahren haben Beschäftigte mit unfallbedingter AU eine höhere Chance auf spätere Erwerbstätigkeit bei mindestens moderater Arbeitsfähigkeit (OR=3,28; 95 %-KI: 1,04; 10,33). 61 % der Beschäftigten gaben retrospektiv an, sich durch die*den AG bei der beruflichen Rückkehr (eher) unterstützt gefühlt zu haben. Das trifft auf jene ohne BEM-/StW-Option seltener zu als auf BEM-/StW-TN (OR=0,27; 95 %-KI: 0,11; 0,66). Zwischen denjenigen, die eine BEM- /StW-Option ablehnten und jenen, die sie annahmen, zeigen sich keine Unterschiede. Beschäftigte, die ihre berufliche Situation vor der AU als stark belastend beschrieben, weisen eine geringere Chance auf, sich bei der beruflichen Rückkehr von dem*der AG unterstützt zu fühlen (OR=0,3; 95 %-KI: 0,13; 0,71). Fazit: Obgleich AG der Durchführung von BEM- bzw. StW-Verfahren i. d. R. nicht aktiv widersprachen, kommen sie ihrer Pflicht, Beschäftigten mit langen AU-Zeiten ein Angebot zum BEM zu machen, (weiterhin) unzureichend nach. Jedoch lehnten auch Beschäftigte Angebote zum BEM ab, überwiegend mangels Unterstützungsbedarfs. Möglicherweise liegen dem auch Kosten- Nutzenabwägungen oder mangelndes Wissen zum BEM zugrunde. Durch ihr Informations- bzw. Empfehlungsverhalten und ihre Haltung gegenüber den Rückkehrenden könnten Ärzte*Ärztinnen und AG hier begünstigend Einfluss nehmen. Beschäftigte mit Hauptschulabschluss haben eine höhere Chance als Beschäftigte mit (Fach-)Abitur, keine BEM-/StW-Option zu erhalten als diese anzunehmen. Vergleichsweise häufig wurde hier von alternativen Handlungsstrategien wie der Kündigung Gebrauch gemacht, die im Widerspruch zum BEM bzw. zur StW stehen. Gleichfalls früheren Forschungsergebnissen entsprechend erweist sich der Bildungsstand unabhängig von der Inanspruchnahme eines BEM-/StW-Verfahrens auch als bedeutsamer Einflussfaktor der späteren Erwerbstätigkeit/ Arbeitsfähigkeit. Die beiden RTW-Interventionen scheinen, zumindest wie sie aktuell umgesetzt werden, keinen messbaren Beitrag zur Reduzierung gesundheitlicher Ungleichheiten zu leisten. Selbst im Falle eines angenommenen BEM-/StW-Verfahrens bewerteten nur ca. zwei Drittel der Beschäftigten die erfahrene AG-Unterstützung als (eher) ausreichend. BEM- bzw. StW-Verfahren gilt es so weiterzuentwickeln und umzusetzen, dass sie sich nicht nur deshalb nützlich zeigen, weil keine Kündigung erfolgt, sondern weil sie tatsächlich dazu beitragen, u. a. Arbeitsfähigkeit wiederzuerlangen. Interventionen sollten entsprechend ihrer zu erwartenden Wirksamkeit eingesetzt werden. Weiterer Forschung bedarf es, um insbesondere die Wirksamkeit des BEM zielgruppenspezifisch zu bewerten.Item Dissertation Open Access Analyse der gesundheitsbezogenen postoperativen Lebensqualität nach Operation einer Hiatushernie mittels Hiatoplastik und Fundoplicatio(2025) Krogner, Andreas Stefan Thomas; Willms, ArnulfItem Dissertation Open Access Erfassung der psychosozialen Belastung von Melanompatienten mittels Distress Thermometer und PO-Bado(2025) Khalil, Yassine; Loquai, CarmenZusammenfassung: Das maligne Melanom gehört mit einer Prognose von 25.100 Neuerkrankungen für das Jahr 2020 in Deutschland zu den häufigsten Tumorerkrankungen. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Erfassung von psychosozialen Belastungen bei Melanompati- enten im Rahmen der ambulanten und stationären Betreuung in einem Schwerpunkt- krankenhaus in Deutschland. Erfasst wurden die Belastungen mit dem Selbsteinschät- zungsfragebogen Distress Thermometer (DT) und dem Fremdeinschätzungsfragebo- gen zur Psychoonkologischen Basisdokumentation (kurz PO-Bado). Die Studienziele umfassten die Erfassung der Häufigkeit psychosozial belasteter Melanompatienten mittels Screening Instrumenten, einen Vergleich der jeweiligen Erfassung von DT und PO-Bado, die Identifizierung und Weiterleitung behandlungsbedürftiger Melanompati- enten an psychoonkologische Dienste mit niederschwelligem Angebot, die Untersu- chung der potenziellen Erhöhung der Detektion von Patienten mit Therapieindikation durch eine Kombination der Fragebögen sowie die Definition von Auslöser und Merk- malen für psychosoziale Belastungen. Insgesamt liegen die Ergebnisse von 337 Melanompatienten aus der Hautklinik der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vor. Über das DT wur- den 136 Patienten (41,5%) identifiziert und mittels PO-Bado 45 (13,4%) Patienten als belastet eingeschätzt. Die Faktoren psychologische/psychiatrische Ereignisse in der Vergangenheit, Kinder unter 18 Jahren, krankgeschrieben, Bestrahlung und Metasta- sen waren signifikant mit erhöhten psychosozialen Belastungen assoziiert. Im statisti- schen Vergleich der Fragebögen wurde eine befriedigende Übereinstimmung einzel- ner Items zur Erfassung der psychosozialen Belastung ermittelt. Die PO-Bado er- kannte deutlich weniger psychosozial belastete Melanompatienten als das Distress Thermometer. Eine mögliche Ursache dafür ist die ärztliche Einschätzung. Diese kann zwischen verschiedenen Anwendern variieren und womöglich zu einem falsch niedri- gen PO-Bado Score und infolgedessen zu einem Ausbleiben der psychosozialen Un- terstützung führen. Auslöser dafür sind vielfältig und reichen von einer mutmaßlich fal- schen Einschätzung des Anwenders, Zeitmangel, fehlender Routine bis hin zur fal- schen Anwendung des Fragebogens. Das Ziel, durch die Anwendung beider Fragebö- gen mehr Patienten einer psychoonkologischen Behandlung zuzuführen, wurde nicht erreicht. Vorausgesetzt, das DT würde die psychosoziale Belastung immer korrekt erfassen, dann wären in der Folge zu wenige Patienten psychoonkologisch weiterbe- handelt worden. Wohingegen bei einer durchgehend korrekten Erfassung durch die PO-Bado ein geringerer Behandlungsbedarf bei Melanompatienten vorzuliegen scheint. Zur Ermittlung möglicher Einflussfaktoren für das Vorliegen einer psychosozi- alen Belastung wurden logistische Regressionsanalysen durchgeführt und signifikante Ergebnisse für die Altersgruppen 60-69, 70-79 und >80 Jahre beim DT, der Alters- gruppe 60-69 Jahre, psychologische/psychiatrische Ereignisse in der Vergangenheit, dem ECOG-Score 2-4 und den Tumorstadien 0 und IV bei der PO-Bado ermittelt. Die Ergebnisse zur Prävalenz für psychosoziale Belastungen und deren Auslöser decken sich mit den publizierten Daten. In Anbetracht der schwierigen individuellen Indikati- onsstellung zur Erfassung psychosozialer Belastung wird eine Routinediagnostik mit- tels Messinstrumente von der Leitlinie im Allgemeinen dennoch empfohlen. Zur bes- seren Beurteilbarkeit der Ergebnisse sind weitere Studien mit Stichproben aus der Normalbevölkerung sinnvoll.Item Dissertation Open Access Mental health in women and men : the interplay of biological, psychological, and social-environmental risk- and protective factors in internalizing disorders(2023) Otten, Daniëlle; Beutel, ManfredHealth differences between women and men are rooted in anatomy, physiology, genetics, and hormones. These differences have for a long time been neglected in medical research due to a male default in medicine. For a long time, women were not included or underrepresented in clinical studies causing increased negative health outcomes in women compared to men. Genetic and hormonal differences as well as symptom differences between women and men cause differences in prevalence rates of diseases and outcomes between women and men, which are reinforced by differences in health behaviors. Overall, these factors cause a gender gap in mortality. The purpose of the current work including four studies was to broaden the perspective on women’s and men’s mental health by examining similarities and differences in risk and protective factors of mental health as well as investigating somatic and lifestyle effects in associations between mental and physical health. The main focus lay on internalizing symptoms (mental health symptoms linked to negative emotionality), comprising mental distress, depression, anxiety, and suicidal ideation. To this end, the work drew on high-quality, prospective community cohorts that provided data satisfying all aspects of the biopsychosocial model as well as large samples that enabled the investigation of comparatively rare outcomes as well as modelling of numerous risk/protective factors from several domains of life, including interaction terms and additional, stratified analyses. The biopsychosocial model, presuming there is always an interaction between the mind and the body, was used as a starting point for this dissertation. It includes the words bio referring to biological factors or physiological pathology (genetic determinants), psycho referring to psychological factors such as thoughts, emotions, and behaviors, and social referring to socioeconomical, socio-environmental, and cultural factors. Biological factors causing differences in internalizing disorders between women and men can be found in the regulation of the HPA axis (which is in stressful situations more rapidly activated in women), differences in sex hormones, and differences in inflammation and immune responses. Psychological factors underlying differences in internalizing disorders between women and men are early stress experiences such as childhood adversity or differences in emotion regulation strategies. Social and environmental factors affecting women’s and men’s mental health differently can be seen in family-related aspects (relationships and relationship quality) and economic aspects (e.g., SES), which in combination can also have different outcomes (e.g., double burden for women combining child rearing and employment). A systematic review of findings of three large, population-based German cohort studies (representing different parts of Germany) on mental health for women and men was conducted. Results revealed higher prevalence rates of internalizing disorders for women (e.g., depression, depressed mood or depression symptoms, anxiety, suicidal ideation, and loneliness). Risk and protective factors for mental health included social factors, lifestyle (e.g., BMI), somatic health (including physical diseases such as diabetes mellitus), and genetic and biological factors. The most evident were the sex-specific risk profiles for depression. For women, more internal risk factors were found (such as loneliness, social isolation, and low social support), but also specific biological factors (lower cholesterol levels and higher leptin levels) were important determinants for depression. For men, more external behavioral risk factors (e.g., physical inactivity and smoking), CVD (i.e., myocardial infarction and stroke), and markers for infection (higher interleukin-6 and hs-CRP levels) were found as determinants for depression. Lastly, socioeconomic and family-related factors influenced mental health status (especially mental distress and suicidal ideation). These findings underline the importance of focusing on sex-specific approaches in mental health research and the development of prevention measures. In the second study, the focus lay on the association between mental and physical health. This study examined the predictive effect of depression symptoms on the new onset of (chronic) physical diseases (CVD, chronic obstructive lung disease, diabetes, cancer, and migraine) in women and men. Controlling for demographic characteristics and loneliness, in men and women, baseline depressive symptoms were predictive of CVD, chronic obstructive lung disease, diabetes, and migraine, but not of cancer five years later. Additionally adjusting for metabolic and lifestyle risk factors, there was an 8% increase in the risk of chronic obstructive lung disease and an 8% increase in the risk of migraine per point of depressive symptoms. The effect of depressive symptoms on CVD and diabetes was attenuated by metabolic and lifestyle factors and lost significance. Sex-sensitive analyses revealed significant effects of depressive symptoms on chronic obstructive lung disease and migraine for both women and men. Differences were found for CVD and diabetes; trends for the relevance of depressive symptoms for CVD in men (4%; p = .065), and for diabetes in women (5%; p = .077) were found. These findings underscore the need to implement screening for depression in the treatment of major somatic illnesses. At the same time, depressed patients should be screened for metabolic and lifestyle risk factors and somatic diseases and offered lifestyle interventions. In the third study, the focus lay on protective factors. It was examined whether social support prevents suicidal ideation over time, whether this association differs for women and men, and whether this association differs for East- and West Germany. More women (8.6%, N = 565) than men (6.2%, N = 417) reported suicidal ideation. In East Germany men were found to report less suicidal ideation than women, no difference between women and men in West Germany was found. Middle or high social support was associated with a lower probability of reporting suicidal ideation five years later after controlling for sociodemographic factors, living situation, and region. The effect was strongest among West compared to East Germans. Men reported significantly lower suicidal ideation than women, but no statistically significant interaction of sex and social support was found (ratio of ORs = 1.00, 95%-CI = 0.73–1.35). Overall, these findings pointed to a strong protective effect of social support for suicidal ideation. Besides depression and suicidal ideation, anxiety impairs health and well-being and differs strongly in prevalence between women and men. The last study therefore focused on mental distress comprising depression and anxiety and examined temporal trends over a 15-year time span in East- and West Germany. Applying HAPC analyses, significant period and cohort effects were found, with peek values for mental distress in the years 2017 (M = 2.05, SD = 2.42) and 2020 (M = 2.18, SD = 2.31) and for the oldest birth cohort (born before 1946) (M = 1.99, SD = 2.33). Age was negatively associated with mental distress; mental distress decreased by 1.7% with every one-year increase in age, but became insignificant when sociodemographic and socioeconomic factors were considered alongside cohort- and period effects. Over the years, women reported consistently more mental distress than men; significant differences between women and men were found for all survey years. In the main analyses, an interaction effect for sex and region was found. Men in East Germany reported significantly higher mental distress compared to men in West Germany, while women reported the highest prevalence in both regions. Overall, the effects of age, period, and cohort did not influence differences in mental distress between women and men. The multiple influences of biological, psychological, somatic, and social and culture factors on mental health and associations between these factors are confirmed by the findings from the studies reported in this dissertation. Biological and genetic factors do not necessarily cause mental health impairments or disorders, but pose a certain vulnerability for developing mental health symptoms or disorders. Strong associations between mental and physical health exist, but differ between women and men. Depression symptoms are predictive of new onset of physical illness, but metabolic and life style factors play an important role in these associations. With regard to resilience, social support poses a protective effect against suicidal ideation for both women and men. Social and regional factors play an important role in mental health within a society, mental distress increases with crises in society. Regardless of this, mental distress is more strongly present in women than men. Hence, biological, psychological, somatic, and social factors can be seen to be interlocked in their associations with mental health, but the exact factors associated with one another, or pathways to health and illness, tend to differ for women and men and seem to be more than solely sex differences. The existing sex differences seem to be following gendered pathways, they are strongly influenced by gender roles and expression (behavioral norms attributed to women and men in a given society and acting according to these roles) as well as institutionalized gender (distribution of power between women and men in institutions in society which shape social norms and justify different expectations and opportunities for women and men). These gender aspects are reflected in social determinants and promote health differences in women and men by 1) exposing them to different health risks, 2) causing differences in health behaviors, 3) causing differences in access to health care, 4) an existing bias in healthcare systems. Gender equality would be beneficial for better mental health in both women and men. Future studies should therefore address the health bias in women and men by 1) examining whether women and men report similar of different symptoms for specific mental disorders, 2) sampling women and men from different sociodemographic- and socioeconomic backgrounds to at least partly include gender aspects from the societal and cultural perspective, 3) examining the overall group as well as women and men separately to see if effects for women and men differ or have different effect sizes or to test interaction terms with birth sex. This last point helps to determine 1) what risk- and protective factors are more important for whom, 2) what risk factors are more often present among either women or men, and 3) what risk factors concern only women or only men.Item Dissertation Open Access Vergleich zwischen halbautomatischer und vollautomatischer Auswertung von CT-Datensätzen vor TAVI zur Bestimmung der Klappenprothesengröße(2024) Krahn, Daniel Michael; Geyer, Martin; Tamm, AlexanderItem Dissertation Open Access Mikrostrukturen und Mikrovaskularität beim Glaukom(2024) Eales, Lukas; Matlach, JulianeZiel dieser Dissertation soll es sein, ob es beim Glaukom zu einem quantitativen und qualitativen Zapfenverlust im Vergleich zu gesunden Probanden kommt. Des Weiteren soll untersucht werden, ob es in Netzhautbereichen korrespondierend zu den Gesichtsfeldausfällen bei Glaukompatienten zu Strukturveränderungen der Kapillardichte, des retinalen Nervenfaserpolsters, der Ganglienzellparameter sowie der Zapfendichte kommt. Weiter soll untersucht werden, ob es intraindividuell zu qualitativen Veränderungen der Zapfenfunktion kommt. Abschließend sollen die in dieser Studie benutzten bildgebenden Verfahren hinsichtlich ihrer Qualität und Anwendbarkeit dahingehend evaluiert werden, ob diese in Zukunft in der Diagnostik und Verlaufskontrolle von Glaukomen und anderen mit Zapfenveränderungen einhergehenden Erkrankungen eine größere Rolle spielen könnten.Item Dissertation Open Access Proinflammatorische Effekte intrabronchial applizierter extrazellulärer Histone im Vergleich mit Lipopolysaccharid im Großtiermodell(2024) Schmidt , Elisabeth; Ruemmler, RobertItem Dissertation Open Access Pathophysiologische Relevanz des B-Zellen-Aktivierungsfaktors (BAFF) sowie des BAFF-Rezeptors (BAFF-R) in der akuten wie chronischen Phase einer Nierenschädigung(2024) Möckel, Tamara; Schwarting, Andreas; Lieb, BernhardDie akute Nierenschädigung (AKI) und chronische Nierenerkrankung (CKD) gehen weltweit mit einer hohen Morbidität wie Mortalität einher. Bei unvollständiger Wiederherstellung der renalen Funktion kann sich eine AKI zur CKD und schlussendlich zum terminalen Nierenversagen (ESRD) entwickeln, welches eine lebenslange Dialyse oder Nierentransplantation erforderlich macht. Zielgerichtete Therapien sind nicht verfügbar. Eingesetzte Therapeutika weisen starke Nebenwirkungen auf und sind oftmals nephrotoxisch. Daher besteht eine dringende Notwendigkeit, prädiktive Biomarker zur frühen Erkennung zu identifizieren. Das Cytokin BAFF (B-Zellen-Aktivierungsfaktor) unterstützt B-Zellen, die eine wichtige Rolle für die Antikörper-Produktion, in inflammatorischen Prozessen und bei akuten Nierenschädigungen spielen. Zusätzlich aktiviert BAFF den CKD-assoziierten NF-κB-Signalweg durch Bindung an den BAFF-R. Renale Tubulus-Epithelzellen (TEZ), die eine entscheidende Funktion in der renalen Fibrose-Entstehung innehaben, produzieren wiederum BAFF. Vor diesem Hintergrund ist eine direkte Beteiligung des BAFF/BAFF-R-Systems während der AKI und der Entstehung einer CKD denkbar. Um den Einfluss von BAFF und des BAFF-R in beiden Phasen der renalen Krankheitsentstehung zu untersuchen, wurden zwei verschiedene Nierenschädigungs-Modelle jeweils in BAFF- (B6.129S2-Tnfsf13btm1Msc/J) und BAFF-R-defizienten (B6(Cg)-Tnfrsf13ctm1Mass/J) Mäusen durchgeführt. Die akute Phase der AKI wurde im Modell der Ischämie/Reperfusion (I/R) untersucht, indem das Transkriptom der ischämischen und kontralateralen Kontrollniere im Vergleich zu Wildtyp-Geschwistertieren drei Tage nach der Reperfusion analysiert wurde. Um die chronische Phase der CKD zu untersuchen, wurde die Nephrotoxische Serum Nephritis (NTN) durchgeführt und das Transkriptom der Nieren 21 Tage nach der Injektion des Nephrotoxischen Serums (NTS) im Vergleich zu Nieren eines Wildtyp-Stammes (C57BL/6J) analysiert. Im Rahmen der I/R waren die Gene Lcn2, Lyz2, Cd44, Fn1 sowie Il1rn hochreguliert und das Gen Kl runterreguliert. Im NTN-Modell konnte die Hochregulation der Gene Txnip, Gpx3, Igfbp7, Ccn2, Kap, Umod und Ren1 detektiert werden. In beiden Modellen wiesen diese Gene unterschiedliche Expressionsmuster im BAFF- und BAFF-R-Knockout auf. Diese vorliegenden Ergebnisse führen zur Schussfolgerung, dass das BAFF/BAFF-R-System in beiden Phasen einer Nierenschädigung beteiligt ist. In der akuten Phase scheinen Signale via TACI vermittelt zu werden, in der chronischen Phase zusätzlich über TWEAK und dessen Rezeptor. In beiden Modellen scheint der Knockout des Cytokins BAFF protektiv hinsichtlich der Nierenschädigung zu wirken. Fortführende Untersuchungen sind erforderlich, um die Eignung der detektierten Gene als prädiktive Biomarker für die AKI sowie deren potenziellen prognostischen Einsatz zur Erkennung des Übergangs zu einer CKD zu prüfen.Item Dissertation Open Access Die Bedeutung von Harnwegsinfektionen bei Kindern unter Malariaverdacht- Epidemiologische und klinische Untersuchungen am Viktoriasee in Tansania(2024) Klamm, Nele; Gehring, StephanTrotz eines weltweiten Rückgangs der Malaria-Inzidenz und -Mortalität in den letzten zehn Jahren entfallen auf Tansania weiterhin rund 4 % aller gemeldeten Fälle und Todesfälle, wobei insbesondere Kinder zur Hochrisikogruppe zählen (WHO, 2022c). Die vorliegende Querschnittsstudie wurde von Januar bis April 2018 in Mwanza, Tansania, durchgeführt und schließt 101 fieberhafte Kinder ein. Ziel war es, die Genauigkeit der Malariadiagnostik und -therapie sowie das Vorliegen anderer Differenzialdiagnosen wie arboviraler Infektionen oder Harnwegsinfektionen zu untersuchen. Die Hypothese, dass Malaria bei fieberhaften Kindern in Subsahara-Afrika überdiagnostiziert wird, konnte bestätigt werden: In 37 % der Fälle wurde Malaria klinisch diagnostiziert, wobei 59 % dieser Diagnosen in der PCR nicht bestätigt werden konnten. Negative mRDT-Ergebnisse führten nicht konsequent zum Ausschluss der Malaria-Diagnose, was zu einer Übertherapie mit Artemisinin-basierten Medikamenten führte. Nur 52 % der mit Malariamitteln behandelten Kinder waren tatsächlich PCR-positiv. Die Sensitivität der mRDTs betrug 58,3 %, bei einer Spezifität von 100 %. Zehn PCR-positive Fälle blieben im mRDT unerkannt. Dies könnte auf niedrige Parasitämien oder genetische Deletionen der HRP2/3-Antigene zurückzuführen sein. Laboranalysen zeigten, dass die Thrombozytenzahl einen signifikanten Unterschied zwischen Malaria-positiven und -negativen Patient:innen aufwies (p<0,001) und somit als potenzieller Screening-Parameter geeignet ist. Hämoglobin- und Leukozytenwerte zeigten hingegen keine signifikanten Unterschiede. Zudem ergab die Analyse klinischer Symptome einen signifikanten Zusammenhang zwischen neurologischen Symptomen (z. B. Konvulsionen, Meningismus) und Malariainfektionen (p=0,021), während Schmerzangaben nur tendenziell häufiger bei Malaria-positiven Kindern vorkamen (p=0,071). Arbovirale Infektionen konnten mittels dRDTs und PCR nicht nachgewiesen werden, jedoch fanden sich in der Serologie Hinweise auf zurückliegende Infektionen mit Dengue- (3,5 %) und Chikungunya-Viren (4,7 %). Die Aussagekraft dieser Ergebnisse ist aufgrund möglicher Kreuzreaktionen und des späten Testzeitpunkts limitiert. Diese Ergebnisse deuten dennoch auf eine grundsätzliche Prävalenz arboviraler Infektionen in der Region hin. Ein weiterer Fokus lag auf der Diagnostik von Harnwegsinfektionen, für die bislang kein systematisches Screening etabliert war. Bei 75 Kindern wurde Urin mittels Teststreifen untersucht; bei über einem Drittel zeigte sich eine Leukozyturie. Nitritnachweise blieben aus, was mit dem jungen Alter der Patient:innen (Durchschnitt 2,9 Jahre) erklärbar ist. Die Ergebnisse legen nahe, dass Harnwegsinfektionen bei fiebernden Kindern in ressourcenlimitierten Settings häufig unterdiagnostiziert werden. Die vorliegenden Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer verbesserten Diagnostikstrategie bei fieberhaften Kindern in endemischen Regionen und zeigen die Limitationen gängiger Schnelltestverfahren sowie das Potenzial laborchemischer Parameter für die Differenzialdiagnose auf.Item Dissertation Open Access Item Dissertation Open Access Selbsterschreibung als Mensch und als Mann: Männlichkeit in den autobiographischen Romanen "Anton Reiser" (1785-1790) von Karl Philipp Moritz und "Min Kamp" I-VI (2009-2011) von Karl Ove Knausgård(2024) Scharm, Simon; Bamberger, GudrunDie Dissertation mit dem Titel "Selbsterschreibung als Mensch und als Mann: Männlichkeit in den autobiographischen Romanen Anton Reiser (1785-1790) von Karl Philipp Moritz und Min Kamp I-VI (2009-2011) von Karl Ove Knausgård" untersucht die Darstellung von Männlichkeit in zwei autobiographischen Werken aus dem späten 18. bzw. frühen 21. Jahrhundert. Die Arbeit behandelt mehrere Aspekte: Zunächst wird das autobiographische Schreiben als Form der Selbsterschreibung analysiert, wobei die Verschränkung von Autor- und Figurenebene betrachtet wird. Dabei werden das Schreibbegehren und die Scham als zentrale Themen in beiden Werken untersucht. Die Selbsterschreibung wird auch als potenziell emanzipatorischer Akt beleuchtet. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Darstellung von Männlichkeit. Es wird angenommen, dass das im 18. Jahrhundert entstandene binär codierte Geschlechtermodell für die Genese des psychologischen Romans Anton Reiser bereits wirkmächtig war. Dieses Modell besaß in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts noch Geltung, sodass sich der Ich-Erzähler im autobiographischen Romanzyklus Min Kamp einerseits affirmativ auf das Zwei-Geschlechtermodell beziehen kann, andererseits wird jedoch deutlich, dass die binäre Logik im Zuge eines Wandels der gesellschaftlichen Vorstellungen hinsichtlich der Kategorie Geschlecht spätestens im 21. Jahrhundert nicht mehr problemlos funktioniert. Unter Bezugnahme darauf werden das Körper- und Selbstverhältnis der männlichen Protagonisten, die Vater-Sohn-Beziehungen sowie mann-männliche und mann-weibliche Figurenbeziehungen analysiert. Auch die Themen Gewalt und Zerstörung spielen eine wichtige Rolle, wobei sowohl Opfer- als auch Täterperspektiven untersucht werden. Der melancholische Hang zur Selbstzerstörung der Protagonisten sowie Gewaltphantasien und deren Bedeutung werden ebenfalls betrachtet, um den Nexus von Männern, Männlichkeit und Gewalt auszuloten. Die Arbeit ordnet die Werke zudem literaturhistorisch ein. Knausgårds Werk wird im Kontext zeitgenössischer Literaturströmungen verortet, während Moritz’ Beiträge zur Entwicklung einer empirisch ausgerichteten Psychologie (durch dessen Herausgeberschaft des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde) sowie zur Autonomieästhetik untersucht werden. In Min Kamp werden außerdem die Spannungen zwischen Tradition und Moderne analysiert, sodass die wechselseitige Überlagerung politischer und ästhetischer Perspektiven am Beispiel der Kategorie Gender ins Blickfeld gerät. Methodisch verwendet die Arbeit einen textnahen Analyseansatz und zieht kulturwissenschaftliche, soziologische und psychoanalytische Perspektiven heran, um die Primärwerke zu kontextualisieren und zu interpretieren. Durch diesen umfassenden Ansatz bietet die Dissertation einen tiefen Einblick in die Darstellung von Männlichkeit in autobiographischen Werken über zwei Jahrhunderte hinweg.Item Dissertation Open Access Optimistisches vs. pessimistisches Framing bei der Übermittlung einer Prognose an Eltern sehr unreifer Frühgeborener – Die randomisierte klinische COPE-Studie(2025) Wocheslander, Fiona Antonia; Mildenberger, Eva; Kidszun, AndréHintergrund Auf der Neugeborenen-Intensivstation herrscht Unklarheit darüber, welche Art der Rahmung einer einschränkenden Prognose Eltern Frühgeborener mit einer schweren Komplikation bevorzugen. Zielsetzung Untersuchung der elterlichen Präferenz für optimistisches vs. pessimistisches Framing und der Auswirkungen unterschiedlichen Framings bei der Übermittlung prognostischer Informationen nach einer schweren Komplikation bei einem Frühgeborenen. Studiendesign, -setting und -teilnehmer Die COPE-Studie wurde als randomisierte klinische Crossover-Studie zwischen Juni und Oktober 2021 im Rahmen einer Online-Befragung im Schwerpunktbereich Neonatologie der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt. Teilnahmeberechtigt waren Eltern ehemaliger Frühgeborener mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g, die zwischen 2009 und 2019 an der o.g. Universitätsmedizin behandelt worden waren. Die Daten wurden zwischen Oktober 2021 und August 2022 analysiert. Interventionen Eingebettet in einen für beide Studiengruppen identischen Online-Fragebogen, wurden den teilnehmenden Eltern nacheinander zwei Videovignetten, in den beiden Studiengruppen dabei in unterschiedlicher Sequenz, gezeigt. In den Videovignetten wurde ein standardisiertes Gespräch zwischen einer Neonatologin und Eltern, dargestellt von professionellen Schauspielern, über die Prognose eines hypothetischen Frühgeborenen mit schwerer intraventrikulärer Blutung gezeigt. Die Videovignetten unterschieden sich dabei in der Formulierung numerischer Schätzwerte für das Überleben und die Entwicklung des betroffenen Frühgeborenen als entweder Überlebenswahrscheinlichkeit und Wahrscheinlichkeit einer Nichtbeeinträchtigung bei Überleben (optimistisches Framing) oder Sterberisiko und Risiko für Beeinträchtigung bei Überleben (pessimistisches Framing). Hauptergebnisse und Messgrößen Das primäre Ergebnis war die Präferenzquote, d.h. das Verhältnis der Präferenz für optimistisches gegenüber pessimistischem Framing. Zu den sekundären Ergebnissen gehörten emotionale Erregung, die Wahrnehmung der Kommunikation und die Erinnerung an numerische Schätzungen. Ergebnisse Von 220 teilnehmenden Eltern (142 [64,5 %] Mütter; mittleres [SD] Alter: Mütter, 39,1 [5,6] Jahre; Väter, 42,7 [6,9] Jahre) bevorzugten 196 (89,1 %) das optimistische und 24 (10,1 %) das pessimistische Framing (Preference Odds, 11,0; 95 % CI, 6,28-19,10; P < .001). Die Präferenz für optimistisches Framing war ausgeprägter, wenn dieses als zweite Variante gesehen wurde (Präferenz-Odds, 5,41; 95% CI, 1,77-16,48; P = .003). Die emotionale Erregung war bei Studienbeginn in beiden Gruppen ähnlich (mittlerer Unterschied, -0,34; -1,18 bis 0,49; P = .42) und nahm nach dem ersten Video gleichermaßen zu (mittlerer Unterschied, -0,55; 95% CI, -1,79 bis 0,69; P = .39). Nach dem zweiten Video verringerte sich die Erregung, wenn das optimistische Framing auf das pessimistische Framing folgte, blieb hingegen unverändert, wenn das pessimistische Framing auf das optimistische Framing folgte (mittlere Differenz, 2,15; 95% CI, 0,91 bis 3,39; P < .001). Bei optimistischem Framing erinnerten sich die Teilnehmer genauer an numerische Schätzungen für das Überleben (Odds Ratio, 4,00; 95% CI, 1,64-9,79; P = .002), nicht aber für die Beeinträchtigung (Odds Ratio, 1,50; 95% CI, 0,85-2,63; P = .16). Schlussfolgerung Wenn Eltern von sehr frühgeborenen Kindern prognostische Informationen über eine schwerwiegende Komplikation erhalten, bevorzugen sie möglicherweise ein optimistisches Framing. Ein optimistisches Framing kann zu realistischeren Erwartungen in Bezug auf das Überleben, nicht aber auf die Beeinträchtigung führen.Item Dissertation Open Access Design and development of the MAGIX Trigger veto system(2024) Stengel, Sebastian; Denig, AchimAt the new high-intensity, low-energy electron accelerator MESA, the MAGIX setup will be used for high-precision scattering experiments including dark sector searches, the study of hadron structure and few-body systems, as well as investigations of reactions relevant to nuclear astrophysics. The MAGIX experiment features a window-less scattering chamber housing an internal gas jet target that can be operated with a variety of different gases, two high-precision magnetic spectrometers, as well as sophisticated detector systems positioned at the spectrometers’ focal planes. This setup, combining a gas jet target with MESA’s high-intensity electron beam, with a fully window-less design, allows for an exceptionally clean experimental environment, in which background effects like multiple scattering are drastically reduced. The focal plane detectors include a tracking detector realized by a time projection chamber and the MAGIX trigger veto system, which forms the central focus of this thesis. The trigger veto system will provide a fast and reliable trigger decision for the data acquisition, and will furthermore allow for coincidence time measurements and particle identification information. Moreover, it will provide the basic hit and position information for the triggered readout of the time projection chamber. It comprises a segmented trigger layer made of 22 plastic scintillation detectors read out by photomultiplier tubes, complemented by a flexible veto system consisting of three layers of additional scintillation detectors read out by silicon photomultipliers and passive lead absorber layers, mounted below the trigger layer. Its data readout uses the ultrafast preamplifier-discriminator NINO chip, which encodes the signal amplitudes using the time-over-threshold method, followed by FPGAs programmed as TDCs. During the course of this thesis, a finalized and optimized detector design for the MAGIX trigger veto system was successfully developed, which is now ready to be installed at the MAGIX experiment at MESA. Additionally, important detector properties, such as efficiency, coincidence time resolution, and spatial resolution, were characterized for the trigger layer using data collected during a dedicated beam time at MAMI. A detection efficiency of about 99.93 % was achieved, the coincidence time resolution reached values of around (180± 10) ps (FWHM), and the spatial resolution along a trigger scintillator was determined to be (25.07± 1.05) mm. The readout system’s trigger rate tolerance was also evaluated, along with an assessment of its long-term stability. The entire readout system successfully withstood readout rates exceeding 4 MHz, with the individual channels reliably operating at rates above 700 kHz.Item Dissertation Open Access Item Dissertation Open Access Interessen, Kenntnisstand und Tätigkeitsschwerpunkte in der dento-alveolären Chirurgie bei Sanitätsoffizieren Zahnarzt der Deutschen Bundeswehr(2025) Grötschel, Julius; Kämmerer, Peer W.Item Dissertation Open Access Item Dissertation Open Access Organic trace analysis in the atmosphere using HPLC-HRMS: determination of retention coefficients of secondary organic aerosol (SOA) constituents and molecular characterization of SOA in different environments(2025) Borchers, ChristineOrganische Aerosole (OA) spielen eine wichtige Rolle in der Atmosphäre. Sie werden aus verschiedenen natürlichen und anthropogenen Quellen in die Atmosphäre eingetragen und können dort das Klima beeinflussen, indem sie Strahlung streuen oder zur Wolkenbildung beitragen. Vor allem im Submikrometerbereich trägt die organische Fraktion einen großen Teil zur Partikelmasse der Atmosphäre bei. In Gebieten mit konvektiven Wolkensystemen wurden in Studien eine große Anzahl kleiner Partikel in der oberen Troposphäre gefunden, was auf die Bildung neuer Partikel (new particle formation, NPF) durch homogene Nukleation und anschließendes Partikelwachstum zurückzuführen ist. Die Transportmechanismen organischer Verbindungen in diese Regionen sind noch nicht vollständig geklärt, aber von großer Bedeutung. Der erste Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit dem möglichen Transport von semivolatilen organischen Verbindungen (SVOCs) in höhere Troposhärenschichten durch hochreichende Konvektionswolken, wo sie zur NPF beitragen können. Die zuvor in Wassertropfen gelösten SVOCs werden durch die Konvektionswolke in Höhen transportiert, in denen Mischphasenwolken und damit sowohl unterkühlte Wassertropfen als auch gefrorene Hydrometeore vorhanden sind. Durch die Kollision von unterkühlten Wolkentropfen mit z.B. Graupel kommt es zum Gefrieren der Lösung. Während dieses Gefrierprozesses können die im Wolkentropfen gelösten Stoffe entweder im Eis verbleiben oder in die Gasphase übergehen. Dieser Vorgang wird durch den Retentionskoeffizienten beschrieben, der Werte zwischen 0 und 1 annehmen kann, wobei 1 für einen vollständigen Verbleib im Eis steht. Wenn die Stoffe im Eis verbleiben, können sie durch Niederschlag effektiv aus der Atmosphäre entfernt werden. Ein Übergang der SVOC in die Gasphase kann dagegen zu einer vertikalen Neuverteilung, und damit zu einem Anstieg der Konzentration in der oberen Troposphäre, dieser Verbindungen durch konvektive Wolkenprozesse führen. Um das Retentionsverhalten von drei 𝛼-Pinenoxidationsprodukten (cis-Pinsäure, cis-Pinonsäure, und (−)-Pinandiol), sowie von vier nitroaromatischen Verbindungen (4-Nitrophenol, 4-Nitrocatechol, 2-Nitrobenzoesäure, und 2-Nitrophenol) zu untersuchen, wurden Experimente im vertikalen Windkanal der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz durchgeführt. Dabei wurden Trocken- und Nasswachstumsbedingungen (Temperatur von -12 bis -3 °C) bei verschiedenen pH-Werten (pH 4,0 und 5,6) der Wassertropfen untersucht. Nur der Retentionskoeffizient von 2-Nitrophenol zeigte eine Abhängigkeit von Temperatur und pH-Wert. Im zweiten Teil dieser Arbeit wurde ein miniaturisierter Aerosolpartikelsammler für den Einsatz mit Drohnen entwickelt. Dieser dient dazu, Erkenntnisse über Quellen und Senken sowie die Bedeutung von Mischungs- und Alterungsprozessen für OA zu gewinnen, indem vertikale Konzentrationsprofile organischer Aerosole ermittelt werden. Solche Messungen werden gegenwärtig an speziellen Messtürmen, wie zum Beispiel dem 325 m hohen ATTO-Turm im brasilianischen Regenwald, durchgeführt. Der Einsatz von Drohnen ermöglicht eine kostengünstige Probenahme in verschiedenen Höhen und in Regionen, die sonst nur schwer zugänglich wären. Das System wurde im Rahmen der Kampagne BISTUM23 erfolgreich getestet, wobei Aerosolproben in einer Höhe von bis zu 500 m über Grund gesammelt wurden. Die Proben wurden mittels hochauflösender Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie (HPLC-HRMS) analysiert. Dadurch konnten Höhenprofile bekannter biogener und anthropogener Markerverbindungen erstellt werden. Die biogenen Verbindungen zeigen einen Konzentrationsanstieg zwischen 1,5 m und 120 m, gefolgt von einer Abnahme bei 500 m. Generell kommt es zu einem Anstieg der Konzentrationen im Tagesverlauf. Dies steht in guter Übereinstimmung mit der ebenfalls durchgeführten Non-Target-Analyse, die eine Zunahme höher oxidierter Verbindungen im Tagesverlauf zeigt. Der letzte Teil dieser Arbeit befasst sich mit maritimen Aerosolen. Obwohl die Ozeane mehr als 70% der Erdoberfläche bedecken, ist der Einfluss maritimer VOC und der daraus resultierenden SOA noch nicht vollständig geklärt. Um ein besseres Verständnis über die Rolle der Ozeane bei der Entstehung von SOA zu erlangen, wurden Proben mittels HPLC-HRMS untersucht, die auf dem Forschungssegelschiff Eugen Seibold in den Jahren 2020 und 2021 zwischen dem nördlichen Polarkreis und dem Äquator gesammelt wurden. Ziel war es, neue maritime Markerverbindungen zu finden und ein besseres Verständnis maritimer Aerosolquellen zu erlangen. Zu diesem Zweck wurden die Proben mit einer Non-Target HPLC-HRMS-Analyse untersucht und die Ergebnisse in einer Serie von Van-Krevelen-Diagrammen dargestellt. Dabei wurde eine Gruppe von Verbindungen mit den Summenformeln C9-12H22-32N6-12O1-5S als mögliche neue maritime Markerverbindungen identifiziert. Darüber hinaus wurde in allen Proben eine organische Iodverbindung (C9H7IO3) nachgewiesen, die ebenfalls eine Verbindung maritimen Ursprungs sein könnte.Item Dissertation Open Access MYPOP als Biomarker und Target in der Tumortherapie am Beispiel eines murinen Melanom-Modells(2024) Grebe, Nicola Maria; Florin, Luise