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Autoren: Wangler, Julian
Jansky, Michael
Titel: Welchen Nutzen bringen Gesundheits-Apps für die Primärversorgung? : Ergebnisse einer Befragung von Allgemeinmedizinern
Online-Publikationsdatum: 17-Mai-2021
Erscheinungsdatum: 2021
Sprache des Dokuments: Deutsch
Zusammenfassung/Abstract: HINTERGRUND Aufgrund einer stetig steigenden Verfügbarkeit und Nutzung von Gesundheits-Apps stellt sich die Frage, wie diese sich so ins Gesundheitswesen integrieren lassen, dass positive Effekte bei Prävention und Therapie erzielt werden können. ZIEL DER ARBEIT Die Studie geht der Frage nach, welche Einstellungen Hausärzte in Bezug auf Gesundheits-Apps vertreten, welche Einsatzpotenziale sie wahrnehmen und unter welchen Voraussetzungen Apps stärker in die Patientenversorgung einbezogen werden können. MATERIAL UND METHODEN Aufbauend auf einer Vorstudie wurden zwischen Januar und März 2020 insgesamt 1070 Hausärzte in Hessen schriftlich-anonymisiert befragt. Neben der deskriptiven Analyse kam eine Faktorenanalyse zum Einsatz. Zudem wurde ein t‑Test bei unabhängigen Stichproben durchgeführt. ERGEBNISSE Unter den Befragten zeigen sich unterschiedliche Einstellungs- und Erfahrungscluster in Bezug auf den Nutzen von Gesundheits-Apps. Während positiv eingestellte Ärzte (35 %) Motivations- und Compliancevorteile hervorheben, sind skeptische Ärzte (44 %) misstrauisch in Bezug auf die Datensicherheit und Zuverlässigkeit von Apps sowie rechtliche Fragestellungen und haben Sorge vor einer Mehrbelastung. Gleichwohl nimmt eine klare Mehrheit sinnvolle Einsatzpotenziale für Gesundheits-Apps wahr, wenn es um lebensstilunterstützende Funktionen geht (66 %/85 %). Bei Patienten, die Apps einsetzen, beobachten 55 % der Befragten positive Beiträge zur Gesundheitsvorsorge und/oder Genesung. Obwohl die meisten Ärzte bislang eher zurückhaltend sind, Apps zu empfehlen, ist für einen großen Teil (72 %) vorstellbar, solche in Zukunft (stärker) in die Versorgung einzubeziehen. SCHLUSSFOLGERUNG Trotz der positiver Effekte, die Gesundheits-Apps für Prävention und Therapie haben können, bestehen bei vielen Hausärzten Vorbehalte hinsichtlich der Überschaubarkeit, Transparenz und Sicherheit von Apps. Diese Bedenken sollten verstärkt adressiert werden, um die richtigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration von Gesundheits-Apps in die primärärztliche Patientenversorgung zu schaffen (u. a. verbindliche Datenschutz- und Qualitätsstandards, klare Rechtslage in Bezug auf die Anwendung, Schulungen, Tools zur Übersicht und Einordnung).
BACKGROUND In view of the increasing availability and use of health apps, the question arises how they can be integrated into the healthcare system in such a way that positive effects in prevention and therapy can be achieved. OBJECTIVES The study explores which attitudes general practitioners have with regard to health apps, which application potentials they have perceived based on their previous experience, and under which conditions apps can be better integrated into patient care. MATERIALS AND METHODS Based on a preliminary study, a total of 1070 general practitioners (GPs) in Hesse (Germany) were anonymously interviewed by means of a written survey between January and March 2020. In addition to the descriptive analysis, a factor analysis was performed. A t-test was used to determine significant differences between two groups in independent samples. RESULTS The respondents show very different clusters of attitudes and experiences with regard to the question in what way health apps can offer added value for patient care and where their potential uses lie. While open-minded physicians (35%) emphasize motivational and compliance advantages, skeptical physicians (44%) are suspicious of data security and reliability of apps as well as legal questions. Furthermore, they are concerned about additional burdens. Nonetheless, a majority perceives valuable application potential for health apps when it comes to lifestyle-related functions (66%/85%). For patients using health apps, 55% of the respondents observe positive contributions to health care and/or recovery. Although most physicians have so far been reluctant to recommend apps to patients, it is conceivable for a large part (72%) to include such applications in their own patient care more often in the future. CONCLUSION Despite the positive effects that health apps can have on prevention and therapy, many GPs have reservations regarding the manageability, transparency, and security of apps. These concerns should be addressed in order to create the prerequisites for the successful integration of health apps into primary care (such as data protection and quality standards, clear legal situation with regard to the use of apps by physicians, further education/training, tools for overview and classification).
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin
610 Medical sciences
Veröffentlichende Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationseinheit: FB 04 Medizin
Veröffentlichungsort: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-5883
Version: Published version
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz
Nutzungsrechte: CC BY
Informationen zu den Nutzungsrechten: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Zeitschrift: Prävention und Gesundheitsförderung
16
Seitenzahl oder Artikelnummer: 150
156
Verlag: Springer
Verlagsort: Berlin u.a.
Erscheinungsdatum: 2021
ISSN: 1861-6763
URL der Originalveröffentlichung: https://doi.org/10.1007/s11553-020-00797-7
DOI der Originalveröffentlichung: 10.1007/s11553-020-00797-7
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