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Autoren: Ricken, Annika
Titel: Nutzen des BRAF-Mutationstests zur Sensitivitätssteigerung von Feinnadelpunktionen im Rahmen der Schilddrüsendiagnostik : eine retrospektive Analyse von 183 Fällen aus den Jahren 2013 bis 2015
Online-Publikationsdatum: 4-Mai-2020
Erscheinungsdatum: 2020
Sprache des Dokuments: Deutsch
Zusammenfassung/Abstract: Die vorliegende Studie befasst sich mit dem Nutzen des BRAF-Mutationstests in der Schilddrüsendiagnostik. Aufgrund der Fehleranfälligkeit von FNA und deren zytologischer Untersuchung, resultierend in insuffizienten Proben und Einschränkung der Sensitivität (4-8), kommen molekulargenetische Analysen zur Anwendung, die eine objektive Beurteilung der Proben ermöglichen und maligne und benigne Befunde besser voneinander unterscheiden sollen. Die BRAF-Mutation gilt als spezifischer Marker für das PTC (119, 155), das häufigste Karzinom der Schilddrüse (3). Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass sich eine molekulargenetische Testung auf BRAF positiv auf die Diagnostik und Therapieplanung auswirkt, indem mehr PTC schon präoperativ als solche erkannt werden. Für die Studie wurden 183 Fälle statistisch ausgewertet, bei denen im Zeitraum zwischen Januar 2013 und Dezember 2015 eine FNA durchgeführt, die Proben sowohl zytologisch beurteilt als auch molekulargenetisch auf die BRAF V600E-Mutation getestet wurden und bei denen aufgrund der Untersuchungsergebnisse eine Operation mit anschließender histologischer Untersuchung stattfand. Für die molekularpathologische Analyse kam die Methode der PCR (MASA) mit anschließender direkter Sequenzierung zum Einsatz. MASA erweist sich als relativ kostengünstige Methode, die mit einer relativen Zeitersparnis und einer hohen Sensitivität für mutierte Zellen einhergeht (123, 234). Beim anschließenden Vergleich zwischen der Kombination aus FNA und BRAF-Testung einerseits und FNA ohne molekulargenetische Analyse andererseits konnte gezeigt werden, dass eine präoperative Testung auf BRAF die Sensitivität von Feinnadelpunktionen bzw. deren zytologischer Untersuchung erhöht (von 81,9 auf 85,9 %). Außerdem beweist diese Studie, dass der BRAF-Mutationstest nicht nur bei zytologisch suspekten, sondern auch bei zytologisch als insuffizient oder benigne eingestuften Befunden dazu in der Lage ist, PTC zu identifizieren. Falsch negativen Befunden in der Zytologie wird damit entgegengewirkt. Es wird zudem davon ausgegangen, dass anhand eines bekannten BRAF-Status mögliche prognostische Risiken vorhergesehen werden können, die mit BRAF-Mutationen assoziiert sind. Basierend auf diesen Erkenntnissen lautet die Schlussfolgerung, dass die präoperative Anwendung des BRAF-Mutationstests sowohl die zytologische Diagnostik als auch die Therapieplanung positiv unterstützt. Pathologen werden durch einen positiven BRAF-Status eventuell achtsamer in der Beurteilung der Präparate. Außerdem kann die Anzahl diagnostischer Lobektomien möglicherweise reduziert werden, was die Patientenbelastung verringern, die Therapiedauer verkürzen und die Behandlungskosten reduzieren würde. Auch wenn die Rate BRAF-positiver PTC in dieser Studie, durch gezielte primärdiagnostische Vorselektion, relativ hoch ausfällt (77,4 %), können im europäischen Raum nur circa 45 % aller PTC durch eine singuläre Testung auf BRAF identifiziert werden (18). Durch Ausweitung der molekularpathologischen Diagnostik auf Panels, wie das Next Generation Sequencing (NGS), besteht die Hoffnung, dass durch Einbezug weiterer molekularer Marker mehr Patienten mit diagnostisch unklaren Knoten von einer Operation verschont bleiben.
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin
610 Medical sciences
Veröffentlichende Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationseinheit: FB 04 Medizin
Veröffentlichungsort: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-5037
URN: urn:nbn:de:hebis:77-diss-1000034887
Version: Original work
Publikationstyp: Dissertation
Nutzungsrechte: Urheberrechtsschutz
Informationen zu den Nutzungsrechten: https://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
Umfang: 99 Blätter
Enthalten in den Sammlungen:JGU-Publikationen

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