Pressefreiheit in Autokratien: ein empirischer Vergleich von Demokratien und Typen autokratischer Regime

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Die Kontrolle über Massenmedien ist ein zentraler Bestandteil für die Stabilität autokratischer Regime. Der Frage, ob und warum sich bestimmte autokratische Regimetypen durch eine eher offene Haltung gegenüber den Medien auszeichnen, geht diese Arbeit nach. Dabei wird auf Grundlage der Selektoratstheorie von Bueno de Mesquita et al. angenommen, dass mit der Größe der Winning Coalition auch die Pressefreiheit in einem politischen Regime steigt. Weiterhin sollte die Verfügbarkeit freier Ressourcen – worunter vor allem Einnahmen aus natürlichen Ressourcen zu verstehen sind – gerade in Regimen mit einer kleinen Winning Coalition dazu führen, dass Machthaber die Presse unterdrücken, während freie Ressourcen in Regimen mit einer großen Winning Coalition keinen Effekt auf die Pressefreiheit ausüben sollten. Die empirische Analyse erfolgt auf Grundlage des durch den Verfassers erweiterten Quality of Government-Datensatzes und umfasst 160 Länder im Zeitraum von 1993 bis 2012. Die aufgestellten Hypothesen können in den TSCS-Regressionsmodellen nur teilweise Bestätigung finden. Die Effekte der Winning Coalition und der Verfügbarkeit freier Ressourcen auf die Pressefreiheit – gemessen über den Freedom of the Press Score von Freedom House – weisen zwar grundsätzlich in die angenommene Richtung, allerdings zeigen sich beide Variablen als wenig geeignet, die Unterschiede in der Pressefreiheit zwischen Regimen mit einer mittleren bis kleinen Winning Coalition-Größe zu erklären. Auch die Ergebnisse bezüglich der Pressefreiheit in Demokratien und verschiedenen autokratischen Regimetypen entsprechen nicht durchweg den theoretischen Annahmen. Wie zu erwarten weisen Demokratien das größte Ausmaß an Pressefreiheit auf. Mehrparteien-, Militärregime und Monarchien zeigen kaum Unterschiede in der Pressefreiheit und bilden unter den autokratischen Regimetypen die liberalste Subgruppe im Hinblick auf die Pressefreiheit. Einparteienregime und dabei insbesondere sozialistische Einparteienregime unterdrücken die Presse am stärksten.

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