Die Liberalisierung des globalen Handels mit Textilien und Bekleidung – die unerwartete Erfolgsgeschichte Ägyptens : Zur begrenzten Aussagekraft von rechenbaren allgemeinen Gleichgewichtsmodellen
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Am 1. Januar 2005 wurde der internationale Handel mit Textilien und Bekleidung durch das Auslaufen des „Übereinkommen über Textilwaren und Bekleidung“ (ÜTB) innerhalb der Welthandelsorganisation (WTO) liberalisiert. Ägypten war unter den Entwicklungsländern, in denen die Textil- und Bekleidungsindustrie (TBI) einen entscheidenden Wirtschaftssektor und Arbeitgeber repräsentiert und die von rechenbaren allgemeinen Gleichgewichtsmodellen (CGE) vorab als Verlierer der relevanten Entwicklung identifiziert wurden. Stattdessen nahmen ägyptische Exporte an T/B im Jahre 2005 zu. Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen der Handelsliberalisierung in Ägypten. Warum waren standardisierte CGE nicht in der Lage, die Auswirkungen des Endes des ÜTB auf die ägyptische TBI richtig vorherzusagen? Auf der Grundlage der New Trade Theory und New Economic Geography und insbesondere von Ansätzen zu Global Commodity Chains integriert die vorliegende Untersuchung geographische, historische und soziale Faktoren sowie branchenspezifische Entwicklungen, um aufzuzeigen, warum vorherrschende Handelstheorien nicht in der Lage sind, die Auswirkungen von Marktliberalisierungen richtig einzuschätzen und warum die globalen Reformen unerwartet die ägyptische TBI begünstigten. Auf diese Weise formuliert die Untersuchung eine Kritik an den neoklassischen Annahmen, die den CGE zugrundeliegen, und betont die Notwendigkeit für die Analyse eines erweiterten Sortiments an Faktoren zum Verständnis des globalen Warenaustauschs.