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Authors: Leichenich, Timo
Title: Der Nutzen des Oxygen Reserve Index für die Erfolgskontrolle der Präoxygenierung erwachsener Patienten im Rahmen der PRIORI-Studie
Online publication date: 2-May-2024
Year of first publication: 2024
Language: german
Abstract: Die Kontrolle einer suffizienten Durchführung der Präoxygenierung bereitet klinisch Probleme. Die Messung der endtidalen Sauerstoffkonzentration ist aufgrund häufig auftretender Undichtigkeiten zwischen Patientengesicht und Beatmungsmaske fehleranfällig. Während der Präoxygenierung ist die Aussagekraft der Pulsoxymetrie aufgrund der vorliegenden Hyperoxie eingeschränkt. Die invasive Messung des arteriellen Sauerstoffpartialdrucks (PaO2) kann unter hypoxischen, normoxischen und hyperoxischen Bedingungen bestimmt werden. Sie stellt jedoch eine invasive und nichtkontinuierliche Messmethode dar. Seit 2014 wird die Detektion bzw. der klinische Nutzen der periphervenösen Sauerstoffsättigung während der Sauerstofftherapie in der Wissenschaft untersucht und diskutiert. Hierzu wird der Oxygen Reserve Index (ORI), ein dimensionsloser Index der Firma Masimo, eingesetzt. Laut Hersteller führt die ansteigende venöse Sauerstoffsättigung zu einer Änderung der Hintergrundabsorption im Bereich des Messsensors. Hierdurch versucht der Hersteller, den PaO2 von 100 bis 200 mmHg mit ORI 0.00 bis 1.00 nichtinvasiv und kontinuierlich zu schätzen bzw. abzubilden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Nutzen des ORI zur Erfolgskontrolle der Präoxygenierung bei 60 gefäßchirurgischen Patienten zu untersuchen. Hierfür wurde im primären Endpunkt festgestellt, wie zuverlässig ein ORI ≤ 0.02 einen PaO2 < 100 mmHg und ein ORI ≥ 0.98 einen PaO2 > 200 mmHg detektiert. Im sekundären Endpunkt wurde eine Korrelationsanalyse von ORI und PaO2, eine Analyse des ORI als PaO2-Trend sowie die mögliche zusätzliche nichtinvasive und kontinuierliche Überwachungszeit unter Verwendung des ORI untersucht. Insgesamt wurden alle Messwerte an 60 Patienten vor und während der Durchführung einer dreiminütigen Präoxygenierung erhoben. Hierbei detektierte ein ORI ≥ 0.98 einen PaO2 > 200 mmHg nur in einem Drittel der Fälle am Ende der Präoxygenierung. Hingegen erkannte ein ORI ≤ 0.02 jeden vorliegenden Fall, bei dem der PaO2 < 100 mmHg vor der Präoxygenierung betrug. Die Korrelationsanalyse von ORI und PaO2 zeigte einen starken Zusammenhang beider Größen. Bei 59 der 60 Patienten stieg der Trend des ORI mit einem zunehmenden PaO2 an. Während der Präoxygenierung konnte die mediane nichtinvasive Überwachungszeit der Pulsoxymetrie von 45 s unter Verwendung des ORI um zusätzliche 45 s erweitert werden. Die Ergebnisse der untersuchten primären und sekundären Fragestellungen deuten darauf hin, dass der zuvor definierte Cut-off-Wert ORI ≥ 0.98 für einen PaO2 > 200 mmHg zur Erfolgskontrolle nach dreiminütiger Präoxygenierung in der klinischen Praxis nicht zu empfehlen ist. Jedoch ermöglicht der ORI eine längere nichtinvasive Überwachungszeit und kann als Trend des PaO2 als ein zusätzlicher nichtinvasiver Hinweis eines steigenden PaO2 während der Präoxygenierung eingesetzt werden.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-10298
URN: urn:nbn:de:hebis:77-openscience-537737c0-f5f8-4159-8eab-d07cac6dfd2f3
Version: Original work
Publication type: Dissertation
License: In Copyright
Information on rights of use: http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
Extent: VI, 113 Seiten ; Illustrationen, Diagramme
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