Leben und Sterben im Mittelalter und der Frühen Neuzeit im Vergleich von Bevölkerungen aus Hettstedt (Sachsen-Anhalt) und Völklingen (Saarland)
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Diese paläopathologische Studie untersucht skelettale Überreste aus Völklingen (Saarland) und Hettstedt (Sachsen-Anhalt). Vier Populationen wurden untersucht, je zwei aus demselben Ort, welche jeweils in das Hochmittelalter und die Frühe Neuzeit datieren. So ließen sich sowohl räumliche als auch diachrone Vergleiche durchführen.
Die Knochen wurden morphologisch untersucht und die Ergebnisse in einer Datenbank niedergelegt. Sämtliche Knochen wurden in Zonen eingeteilt, die Aufnahme der pathologischen Veränderungen innerhalb dieser erfolgte mit Hilfe einer Nummerncodierung. So konnten die Befunde nach dem Geschlecht oder der Altersgruppe ausgewertet werden. Auch eine gezielte Filterung innerhalb dieser Gruppen oder an einer bestimmten Knochenregion war möglich.
Neben Zahnkaries wurden parodontale Erkrankungen und entzündliche periapikale Veränderungen analysiert, ebenso unspezifische Entzündungserscheinungen der Knochen und degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule und der großen Gelenke. Stressmarker, Frakturen und Gewaltverletzungen wurden erfasst, auch Tumorerkrankungen und Geburtskomplikationen.
Insgesamt zeigen die Daten der Studie, dass die geographisch-räumlichen Unterschiede zwischen den Stichproben deutlicher ausfallen als die diachronen Vergleiche. Dies hängt zweifellos mit der Lebensweise und den Lebensbedingungen der Menschen zusammen, die sich innerhalb einer Gemeinde über die Jahrhunderte hinweg nur geringfügig änderten, während sie sich zwischen dem ländlich geprägten Hettstedt und dem eher städtischen Umfeld von Völklingen deutlicher unterschieden und diese Differenzen über die Zeit hinweg bestehen blieben.