Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-9477
Authors: Wangler, Julian
Jansky, Michael
Title: Somatoforme Störungen als Herausforderung für die Arzt-Patient-Beziehung : eine quantitative Fragebogenerhebung zu Beobachtungen und Umgangsstrategien von Hausärzt*innen
Online publication date: 29-Aug-2023
Year of first publication: 2023
Language: german
Abstract: Hintergrund In der hausärztlichen Versorgung sind somatoforme Symptomatiken verbreitet und können eine besondere Herausforderung darstellen. Bislang fehlt es an Studien, die den Umgang von Hausärzt*innen mit entsprechenden Patient*innen in den Blick nehmen. Insbesondere Strategien zur Herstellung eines tragfähigen Arzt-Patient-Verhältnisses sind kaum erforscht worden. Ziel der Arbeit Die Studie hat eruiert, wie Hausärzt*innen das Beschwerdebild der somatoformen Störungen wahrnehmen, welche Bedeutung sie diesen beimessen und wie sie mit Patient*innen umgehen. Der Hauptfokus liegt auf erlebten Patient*innencharakteristika, vermuteten Ursachen somatoformer Störungen, Herausforderungen in der Sprechstunde, Betreuungs- und Stabilisierungsstrategien sowie diagnostischen Unterstützungsformen. Material und Methoden Mittels schriftlicher Befragung zwischen Januar und April 2023 wurden insgesamt 1398 Hausärzt*innen in Hessen und Rheinland-Pfalz anonymisiert befragt. Zur Feststellung von signifikanten Unterschieden zwischen zwei Gruppen kam ein t‑Test bei unabhängigen Stichproben zum Einsatz. Ergebnisse Die Befragten benennen zahlreiche Strategien, mit denen sie positive Erfahrungen gemacht haben, wenn es darum geht, Patient*innen zu stabilisieren. Die Schaffung einer tangentialen Arzt-Patient-Beziehung wird mit Maßnahmen flankiert, einerseits körperliche Ursachen konsequent auszuschließen, andererseits Patient*innen möglichst gut einschätzen zu können und behutsam an das Krankheitsbild somatoformer Störungen heranzuführen. Aktuelle Leitlinien sind den meisten Ärzt*innen nicht bekannt. Die Zusammenarbeit mit Spezialist*innen und Therapeut*innen wird verbreitet als schwierig beschrieben. Schlussfolgerung Hausärzt*innen greifen auf ein breites Spektrum an Kommunikations- und Stabilisierungsstrategien beim Management somatoformer Körperbeschwerden zu. Dennoch wird der Kontakt mit dieser Patient*innengruppe im Praxisalltag als beschwerlich erlebt. Langfristig wäre neben der Schaffung von mehr therapeutischen Betreuungskapazitäten und interdisziplinären Strukturen eine Stärkung niedrigschwelliger Therapie- und Unterstützungsangebote hilfreich.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-9477
Version: Published version
Publication type: Zeitschriftenaufsatz
License: CC BY
Information on rights of use: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Journal: Prävention und Gesundheitsförderung
Version of Record (VoR)
Publisher: Springer
Publisher place: Berlin u.a.
Issue date: 2023
ISSN: 1861-6763
Publisher DOI: 10.1007/s11553-023-01071-2
Appears in collections:DFG-491381577-H

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