Kleinwüchsige im spanischen Infantenporträt der Frühen Neuzeit

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Im Zentrum dieser Dissertation steht die Bildfigur des Kleinwüchsigen, die in drei Porträts dreier Generationen von spanischen Prinzen und Prinzessinnen eine zentrale Rolle einnimmt. Ausgehend von einer kulturanthropologischen und anschließend kunsthistorischen Analyse wird die These aufgestellt, dass Kleinwüchsige im Porträt des 16. und 17. Jahrhunderts zur kulturanthropologischen Selbstbestimmung des Dargestellten verwendet wurden. Sie situierten den Hauptdargestellten des Porträts in seiner sozialen und kulturellen Stellung in der Gesellschaft und darüber hinaus im gesamten christlichen Weltbild einer Schöpfung Gottes, die als hierarchisches und geordnetes System aufgefasst wurde. Die vermeintlichen Individuen wurden als Repräsentanten einer anthropologischen Kategorie des Menschen abgebildet, die Personengruppen mit moralischen und charakterlichen Unzulänglichkeiten sowie körperlichen Fehlbildungen jeglicher Art umfasste und in der Frühen Neuzeit unter dem Phänomen der Monstren und Naturwunder klassifiziert wurden. Es wird aufgezeigt, dass der Kleinwüchsige mit dem Narren viele Zuschreibungen teilte und sich als Monstrum nicht gänzlich von dieser Gruppe lösen konnte. Zugleich war er als Naturwunder jedoch immer noch mehr als ein bloßer Narr und durfte vorrangig erst als Naturwunder seine Position an der Seite der spanischen Infanten einnehmen.

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