A single-atom heat engine

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Eine Wärmekraftmaschine wandelt thermische Energie in mechanische Arbeit um, wobei das Arbeitsgas in der Regel eine große Anzahl von Atomen oder Molekülen umfasst. In der vorliegenden Arbeit zeige ich erstmals, dass das Arbeitsmedium einer Wärmekraftmaschine bis zur Grenze eines einzelnen Atoms reduziert werden kann. Dabei verwende ich ein einzelnes 40Ca+ Ion, welches in einer trichterförmigen Paul-Falle gefangen wird. Zunächst habe ich umfassende numerische Monte-Carlo Simulationen durchgeführt, die auf realistischen Parametern beruhen und die Realisierbarkeit des Experimentes demonstrieren. Die Geometrie der Falle wurde auf Grundlage der Simulationen optimiert und der zu erwartende Bereich der einzelnen Parameter der Maschine bestimmt. Zusammen mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Eric Lutz haben wir einen analytischen Rahmen aufgestellt, in dem die Dynamik eines harmonischen Oszillators als Wärmekraftmaschine beschrieben werden kann. Unser analytisches und numerisches Modell haben wir auf nicht-thermische Bäder erweitert und gezeigt, dass sich so die Leistungsfähigkeit der Maschine deutlich erhöhen lässt. Um die Wärmekraftmaschine experimentell zu realisieren, habe ich ein einzelnes gefangenes Ion abwechselnd an ein warmes und ein kaltes Bad gekoppelt, wodurch es einen Stirling-Kreisprozess durchläuft. Das Ion wandelt thermische Energie in mechanische Arbeit um, die in Bewegungsenergie gespeichert wird. Durch eine zeitaufgelöste Messung der Bewegung konnte ich thermodynamische Kreisprozesse für verschiedene Temperaturen der Bäder charakterisieren. Dies wurde erst durch eine neuartige Temperatur-Messmethode möglich, bei der Dunkelresonanzen im Fluoreszenz-Spektrum untersucht werden. Sie erlaubt eine Bestimmung der Temperatur des Ions im Bereich zwischen 0.1mK und 100mK und ermöglicht erstmals eine zeitliche Auflösung von Thermalisierungsprozessen. Aus den Kreisprozessen konnte ich die Leistung P der Maschine sowie deren Effizienz η ermitteln. Diese reichen bis zu P = 3.4 · 10^−22 J/s und η = 0.28%, und stimmen mit den Vorhersagen eines analytischen Modells überein. Die Möglichkeit mechanische Arbeit nicht nur zu erzeugen, sondern auch zu speichern und für andere Systeme nutzbar zu machen, ist ein wichtiger Schritt für eine Integration in komplexere thermodynamische Systeme. Durch die Modelleigenschaften von gefangenen Ionen als harmonische Oszillatoren können die Erkenntnisse meiner Arbeit auf verschiedene Oszillator-Systeme übertragen werden. In zukünftigen Experimenten soll die Maschine mit grundzustandsgekühlten Ionen an der Grenze zwischen Quantenmechanik und klassischer Mechanik betrieben werden. Das hohe Maß an Kontrolle ermöglicht eine Untersuchung der Fluktuationen der gemessenen Parameter, die auf kurzen Zeitskalen dominieren. Die vorliegende Arbeit wird die Entwicklung von zukünftigen Maschinen im Nanomaßstab inspirieren und weitere Experimente mit thermodynamischen Systemen motivieren.

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