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Autoren: Wangler, Julian
Jansky, Michael
Titel: Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) in der Primärversorgung : Erfahrungen und Beobachtungen von Hausärzt*innen hinsichtlich der Anwendung von DiGA
Online-Publikationsdatum: 20-Jan-2023
Erscheinungsdatum: 2022
Sprache des Dokuments: Deutsch
Zusammenfassung/Abstract: Hintergrund Seit 2 Jahren besteht für Ärzt*innen die Möglichkeit, Patient*innen digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) auf Rezept zu verordnen. Bislang fehlen Untersuchungen, die für den hausärztlichen Bereich Erfahrungswerte in der Anwendung von DiGA beleuchten und eine erste Bilanz zum Nutzen ziehen. Ziel der Arbeit Die Studie konzentriert sich auf Hausärzt*innen, die DiGA verschrieben und im Versorgungsgeschehen eingesetzt haben. Im Zentrum steht die Frage, wie sich Erfahrungen und Beobachtungen im Hinblick auf die Integration von DiGA in die Patient*innenversorgung darstellen. Auch soll beleuchtet werden, unter welchen Voraussetzungen eine breite Etablierung von DiGA in der Primärversorgung gelingen kann. Material und Methoden Zwischen März und Juni 2022 wurden 38 halbstandardisierte Einzelinterviews mit Hausärzt*innen mit DiGA-Erfahrung in Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen geführt, die in digitalisierungsorientierten Ärzt*innennetzwerken organisiert sind. Ergebnisse Die Interviewten stehen DiGA in großer Mehrheit positiv gegenüber und erachten diese als zuverlässige Anwendungen, die Effizienzvorteile für die Arzt-Patient-Beziehung generieren können. Die Interviewten bewerten die verordneten Anwendungen als nützlich und berichten entsprechend von positiven Versorgungseffekten, die beobachtet wurden. Letztere betreffen v. a. die Verbesserung von Compliance, Mobilität und Aufklärung sowie Gewichtsreduktion. Angeregt wird u. a. eine weitere Optimierung der Usability, der systematischen Weiterbildung von Ärzt*innen zu DiGA und der Ausbau von Gamification-Elementen. Hausärzt*innen mangelt es bislang an fundierten Informationsmöglichkeiten über DiGA. Schlussfolgerung Damit DiGA effektiv in der Primärversorgung implementiert werden können, kommt es darauf an, Hausärzt*innen besser über die Grundlagen des DVG zu informieren und Bedenken gezielt zu adressieren. Zentral erscheinen flächendeckende Schulungen, die über Rahmenbedingungen, Strategien und Vorteile des DiGA-Einsatzes aufklären. Auch besteht Bedarf nach fundierteren Informations- und Recherchequellen für Ärzt*innen, um geeignete Anwendungen auszuwählen. Ärzt*innennetzwerke können eine wichtige Rolle für Information und Austausch zu mHealth-Themen spielen.
Background For 2 years, physicians have been able to prescribe digital health applications (DiGA) to patients. So far, there has been a lack of studies that shed light on the possible use of DiGA in the context of primary care and assess the benefits. Objectives The study focuses on general practitioners (GPs) who have prescribed DiGA and used it in the care process. The study determines experiences and observations with regard to the integration of DiGA into patient care. It should also be examined under what conditions a broad establishment of DiGA in primary care can succeed. Materials and methods Between March and June 2022, 38 semi-standardized individual interviews were conducted with GPs with DiGA experience in Rhineland-Palatinate, Hesse and North Rhine-Westphalia, who are organized in digitization-oriented physician networks. Results The vast majority of those interviewed are positive about DiGA and consider them to be reliable applications that can generate efficiency advantages for the physician-patient relationship. The interviewees rate the prescribed applications as useful and report positive health care effects that have been observed. The latter primarily concern the improvement of compliance, mobility and education as well as weight reduction. Among other things, further optimization of usability, systematic further training of physicians on DiGA and the expansion of gamification elements are suggested. GPs have so far lacked well-founded information about DiGA. Conclusion In order for DiGA to be implemented effectively in primary care, it is important to better inform GPs about the basics of the German Digital Healthcare Act (Digitale-Versorgung-Gesetz) and to address concerns in a targeted manner. Comprehensive training courses that explain the framework conditions, strategies and advantages of using DiGA appear to be crucial. There is also a need for more well-founded sources of information and research for physicians to select suitable applications. Physician networks can play an important role for information and exchange on mHealth topics.
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin
610 Medical sciences
Veröffentlichende Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationseinheit: FB 04 Medizin
Veröffentlichungsort: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-8407
Version: Published version
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz
Nutzungsrechte: CC BY
Informationen zu den Nutzungsrechten: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Zeitschrift: Prävention und Gesundheitsförderung
Version of Record (VoR)
Verlag: Springer
Verlagsort: Berllin u.a.
Erscheinungsdatum: 2022
ISSN: 1861-6763
DOI der Originalveröffentlichung: 10.1007/s11553-022-00988-4
Enthalten in den Sammlungen:DFG-491381577-H

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