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Autoren: Wangler, Julian
Jansky, Michael
Titel: What is the significance of guidelines in the primary care setting? : Results of an exploratory online survey of general practitioners in Germany
Online-Publikationsdatum: 1-Sep-2022
Erscheinungsdatum: 2021
Sprache des Dokuments: Englisch
Zusammenfassung/Abstract: Medical guidelines aim to ensure that care processes take place in an evidence-based and structured manner. They are especially relevant in outpatient primary care due to the wide range of symptoms and clinical pictures. In German-speaking countries, there is a lack of current findings documenting general practitioners’ opinions and experiences regarding guidelines, their expectations and their views on what improvements could be made to increase the use of this type of evidence-based instrument in the primary care setting. Between April and August 2020, a total of 3098 general practitioners were surveyed in the states of Baden–Württemberg, Hesse and Rhineland–Palatinate via an online questionnaire. Alongside the descriptive evaluation, t‑testing was used to determine significant differences between two independent sampling groups. A factor analysis was also used to cluster the expectations of those surveyed regarding the fulfilment of requirements relating to guidelines. A total of 52% of those surveyed have a positive view of guidelines. Overall, guidelines are associated with an increased evidence-based approach (69%), standardisation of diagnosis and treatment (62%) and a reduction in overprovision or underprovision of care (57%). In all, 62% of the physicians who implemented guidelines observed positive effects on the quality of care provided, and 67% reported that the implementation of guidelines improved the quality of their diagnostic or therapeutic skills. However, implementation is often seen as being complicated (43%) and restricting the physician’s ability to act independently (63%). Survey participants suggested that guidelines could be optimised by giving greater consideration to nondrug alternatives (46%), focusing on issues related to quality of life (42%) and offering a comparative assessment of various treatment options (39%). In order to further promote the attractiveness of guidelines for primary care the design of guidelines should be oriented more towards their application; they should be well-presented to make them easier to implement. The scope of action available to the physician should be stressed. The guidelines should provide recommendations on opportunities for the delegation of tasks within practice teams.
Medizinische Leitlinien sollen einen Beitrag dazu leisten, dass Versorgungsprozesse evidenzbasiert und strukturiert ablaufen. Insbesondere für die ambulante Primärversorgung, die mit einer Vielzahl von Symptomatiken und Krankheitsbildern konfrontiert ist, sind sie relevant. Für den deutschsprachigen Raum mangelt es an aktuellen Befunden, welche Einstellungen und Erfahrungen Hausärzt*innen in Bezug auf Leitlinien vertreten, welche Erwartungen sie haben und welche Verbesserungsmaßnahmen ihrer Ansicht nach ergriffen werden sollten, damit die hausärztliche Bereitschaft zur Nutzung solcher evidenzbasierter Instrumente weiter steigt. Mittels einer Online-Befragung wurden zwischen April und August 2020 insgesamt 3098 Hausärzt*innen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz befragt. Neben der deskriptiven Auswertung kam zur Feststellung von signifikanten Unterschieden zwischen 2 Gruppen ein t‑Test für unabhängige Stichproben zum Einsatz. Zudem wurde eine Faktorenanalyse durchgeführt, um Erwartungen der Befragten in Bezug auf die von Leitlinien zu erfüllenden Voraussetzungen unterschiedlichen Clustern zuzuordnen. In Bezug auf Leitlinien sind 52 % der Befragten positiv eingestellt. Leitlinien werden allgemein mit verstärkter Evidenzorientierung (69 %), einer Vereinheitlichung von Diagnose- und Behandlungsstandards (62 %) und einem Abbau von Über- oder Unterversorgung (57 %) verbunden. Insgesamt 62 % der Ärzte, die Leitlinien einsetzen, beobachteten positive Effekte für die Versorgungsqualität, und 67 % bekundeten, durch die Anwendung von Leitlinien die eigenen diagnostischen bzw. therapeutischen Kompetenzen verbessert zu haben. Indes wird die Implementierung oft als kompliziert (43 %) und als Einschränkung der ärztlichen Handlungsfreiheit (63 %) erlebt. Zur weiteren Optimierung wird v. a. eine stärkere Berücksichtigung nichtmedikamentöser Alternativen (46 %), eine Thematisierung von Fragen der Lebensqualität (42 %) und ein Vergleich von Therapieoptionen (39 %) angeregt. Um die Attraktivität von Leitlinien für die Hausarztmedizin weiter zu fördern, sollten Leitlinien anwendungsnah und übersichtlich gestaltet sein. Auch sollten ärztliche Handlungsspielräume betont werden. Die in Leitlinien gegebenen Empfehlungen sollten ferner Möglichkeiten der Delegation innerhalb des Praxisteams aufzeigen.
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin
610 Medical sciences
Veröffentlichende Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationseinheit: FB 04 Medizin
Veröffentlichungsort: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-7658
Version: Published version
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz
Nutzungsrechte: CC BY
Informationen zu den Nutzungsrechten: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Zeitschrift: Wiener medizinische Wochenschrift
171
Seitenzahl oder Artikelnummer: 321
329
Verlag: Springer
Verlagsort: Wien
Erscheinungsdatum: 2021
ISSN: 1563-258X
DOI der Originalveröffentlichung: 10.1007/s10354-021-00849-3
Enthalten in den Sammlungen:JGU-Publikationen

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