Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-7293
Authors: Werzlau, Ruth
Title: Inhibitionsleistung über die Lebensspanne
Online publication date: 7-Jul-2022
Year of first publication: 2022
Language: german
Abstract: Die vorliegende Arbeit über altersassoziierte Veränderungen der Inhibitionsleistung ermöglicht weiterführende Erkenntnisse bezüglich einer über die gesamte Lebensspanne besonders wichtigen Exekutivfunktion. Grundlage der Untersuchungen waren die behavioralen und fMRT-Daten von 113 gesunden Probanden im Alter zwischen 20 und 84 Jahren. Mithilfe einer Hybrid- Reaktionsinhibitionsaufgabe, die eine Kombination der bekannten Inhibitionsaufgaben Go/No-Go-Aufgabe, Simon-Aufgabe und Stopp-Signal-Aufgabe darstellt, konnten gleichzeitig die Subkomponenten der Inhibitionsleistung, Aktionsunterdrückung, Interferenzinhibition und Aktionsabbruch, getestet werden. Es wurden Verhaltensdaten und Hirnaktivierungsdaten in Hinblick auf Alterskorrelationen mit den behavioralen Inhibitionsmaßen und inhibitionskontrastspezifischen Hirnaktivierungen ausgewertet. Die Inhibitionsleistung im Sinne der Inhibitionsmaße, die auf Basis von Reaktionszeiten berechnet wurden, nahm mit dem Alter ab. No-Go-Aktionsfehler hingegen traten äußerst selten auf. Zwischen den Inhibitionsmaßen bestand lediglich für die SSRT mit dem Simon-Interferenzeffekt eine positive starke Korrelation mit hoher Evidenz. Bezüglich funktioneller Änderungen des alternden Gehirnes fanden sich für den Aktionsabbruch zunehmende Minderaktivierungen im IPL und im Gyrus supramarginalis. Im Kernnetzwerk zeigte sich für die Interferenzinhibition, als auch für den Aktionsabbruch, Minderaktivierungen mit zunehmendem Alter für den rechten IFG, zusätzlich für den Aktionsabbruch auch in der rechten Insula und der bilateralen prä-SMA. Diese Ergebnisse können auf den ansteigenden Anspruch der inhibitorischen Subfunktionen und das komplexe Aufgabendesign zurückgeführt werden. Die behavioralen und funktionellen MRT-Daten deuten auf eine Fehlervermeidungs- und Komplexitätsvereinfachungsstrategie hin. Teilte man die Probanden nach Inibitionsleistung auf, konnte das Muster der Hypoaktivierung mit zunehmendem Alter hauptsächlich in den Gruppen der schlechteren Inhibierer gefunden werden. Im Extremgruppenvergleich fanden sich für die Interferenzinihibition altersassoziierte Minderaktivierung im Frontalkortex. Auch für den Stopp-Signal- Kontrast konnte im Extremaltersgruppenvergleich eine Rekrutierung frontaler Regionen, parietaler Regionen, sowie der Basalganglien in der jungen Gruppe gefunden werden, während bei älteren im Vergleich eine Minderaktivierung in diesen Regionen auftrat. Stieg die inhibitorische Anforderung, führte dies bei jüngeren Probanden zu einer vermehrten Aktivierung des Frontalkortex. Bei älteren Probanden trat im Vergleich jedoch eine Überforderung der Ressourcen auf. Dies resultierte in einer relativen frontalen Minderaktivierung, sowie einer schlechteren behavioralen Inhibitionsleistung. Ältere Probanden zeigten Defizite hinsichtlich der Reaktionsleistung in Interferenzinhibition und Aktionsabbruch im Rahmen der Hybrid-Reaktionsinhibitionsaufgabe.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-7293
URN: urn:nbn:de:hebis:77-openscience-c9bea40a-2a6f-4ae9-9b75-5cd76091615b0
Version: Original work
Publication type: Dissertation
License: In Copyright
Information on rights of use: http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
Extent: 132 Seiten, Diagramme
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