Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-6824
Authors: Görgen, Carolin-Isabel
Title: Einfluss der Oberflächenvorbehandlung mittels kaltaktiven Atmosphärendruckplasmas auf die Haftstärke einer Kompositklebung zwischen CAD-CAM-gefertigten Zirkoniumdioxid-Kronen und konfektionierten Titanklebebasen
Online publication date: 23-Jun-2022
Year of first publication: 2022
Language: german
Abstract: CAD-CAM-gefertigte Kronen werden in der zahnärztlichen Prothetik häufig zum Ersatz von Zähnen mit implantatgetragenen Konstruktionen verwendet. Hybrid-Abutmentkronen, die aus miteinander verklebten individualisierten Keramikkronen und konfektionierten Titanklebebasen bestehen, bieten hierbei einige Vorteile. Die Klebeverbindung muss dabei den ständigen thermischen, chemischen und mechanischen Beanspruchungen der Mundhöhle standhalten. Da nur die Titanklebebasis über eine Schraube direkt mit dem Implantat verbunden ist, stellt die Klebung eine potentielle Schwachstelle dar. Ihre Stabilität ist besonders abhängig von der Oberflächenvorbehandlung der beiden verklebten Fügeteile. Kaltes Atmosphärendruck-Plasma (CAP) wird zum Beispiel in der Automobilbranche sowie dem Flugzeugbau und der Raumfahrttechnik als konventionelle Methode verwendet, um die Oberflächeneigenschaften von Substraten vor deren Verklebung oder Lackierung zu verbessern. Das Ziel dieser Studie war, den Einfluss von CAP auf die Haftstärke einer Kompositklebung in zweiteiligen Hybrid-Abutmentkronen zu untersuchen. Dazu wurden insgesamt 70 Zirkoniumdioxidkronen und 70 Titanklebebasen in Gruppen zu je 10 Proben unterschiedlich vorbehandelt und unter Verwendung des Befestigungskomposits Panavia V5, miteinander verklebt. In jeder Gruppe wurden die Zirkoniumdioxid- und die Titanoberflächen jeweils gleich vorbehandelt. Die Proben wurden entsprechend ihrer Oberflächenvorbehandlung in 7 Gruppen unterteilt: A: keine Vorbehandlung (Kontrollgruppe) B: Korundstrahlung mit 50µm, 1,0 bar, 10mm Abstand C: Korundstrahlung und Haftvermittler-Applikation (Clearfil Ceramic Primer Plus) (konventionelles Protokoll) D: Korundstrahlung und CAP E: CAP und Haftvermittler-Applikation F: Korundstrahlung, CAP und Haftvermittler-Applikation G: CAP Nach der standardisierten Verklebung wurden alle Proben einem Thermozyklierprozess zur künstlichen Alterung unterzogen (5000 Zyklen, 5C und 55C). Die Proben wurden dann in eine Universalprüfmaschine eingespannt und Abzugsversuche durchgeführt. Hierdurch konnte die maximale Abzugskraft [N] gemessen werden. Zudem wurden alle Probenkörper nach dem Abzug unter einem Mikroskop (30-fache Vergrößerung) betrachtet und die Lokalisation der Kleberrückstände kontrolliert. Insgesamt hatte die Vorbehandlungsmaßnahme einen statistisch signifikanten Einfluss auf die Abzugskraft (p<0,001). Die größte Haftstärke konnte bei den Proben beobachtet werden, die auf konventionelle Weise konditioniert wurden (Gruppe C: 1070,4 ± 85,8N). Gruppe G, in der nur CAP angewandt wurde, zeigte die geringsten Werte der Haftstärke (Gruppe G: 90,3 ± 27,5N). Im direkten Vergleich der Gruppen, bei denen eine CAP Vorbehandlung stattfand, mit den Gruppen, die in der gleichen Weise jedoch ohne CAP vorbehandelt wurden, konnte festgestellt werden, dass die Verwendung von CAP die Haftstärken negativ beeinflusste oder nicht verbesserte (Gruppe G: 90,3 ± 27,5N vs. Gruppe A: 135,6 ± 68,0N; Gruppe F: 842,6 ± 61,8N vs. Gruppe C: 1070,4 ± 85,8N; Gruppe D: 133,3 ± 24,8N vs. Gruppe B: 118,3 ± 50,4N). In allen Proben wurden ausschließlich adhäsive Frakturmuster registriert. Die Lokalisation der Kleberrückstände war dabei statistisch signifikant abhängig (p<0,001) von der Vorbehandlungsmethode, insbesondere davon, ob ein Haftvermittler appliziert wurde. In diesem Fall konnte die Adhäsion des Befestigungskomposits an der Zirkoniumdioxid-Fläche gesteigert werden und damit auch die Haftstärke der Kompositkebung. Zusammenfassend zeigt sich, dass die Haftstärke einer Kompositklebung in zweiteiligen Hybrid-Abutmentkronen abhängig von der Vorbehandlungsmethode der beiden Fügeteile ist. Dabei scheint vor allem die Haftvermittler-Applikation eine entscheidende Rolle zu spielen. Innerhalb der Limitationen dieser Studie lässt sich CAP, in diesem speziellen Indikationsfeld, nicht als Vorbehandlungsmethode empfehlen. CAP hatte in der vorliegenden Untersuchung einen negativen Einfluss auf die Haftstärke einer Kompositklebung, vor allem in Kombination mit einem universellen Haftvermittler. Weitere Studien zur Untersuchung des Einflusses von CAP auf andere Befestigungskomposite und Haftvermittler sollten angestrebt werden.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-6824
URN: urn:nbn:de:hebis:77-openscience-c78c70da-91c5-4dc4-b0d7-e2717bd3117a2
Version: Original work
Publication type: Dissertation
License: CC BY-ND
Information on rights of use: https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0/
Extent: v, 89 Seiten, Illustrationen, Diagramme
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