Entwicklung und Evaluation einer Intervention zur Resilienzförderung bei Krankenpflegekräften

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Abstract

Die Tätigkeit von Pflegekräften im Krankenhaus geht mit einer hohen psychischen und physischen Arbeitsbelastung einher, einem Risikofaktor für die Entwicklung von Burnout und psychischen Erkrankungen. Auf dem aktuellen Forschungsstand basierend wurde eine achtwöchige psychologische Intervention zur Resilienzförderung entwickelt und in Studie 1 auf Durchführbarkeit untersucht. In Studie 2 wurde im Rahmen einer randomisiert kontrollierten Studie mit Prä-Post-Follow-Up-Design die Wirksamkeit der Intervention getestet. Die Follow-up-Messungen erfolgten nach drei, sechs und neun Monaten. Es wurden 72 Pflegekräfte der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz rekrutiert und der Interventionsgruppe oder einer Wartekontrollgruppe randomisiert zugeordnet. Primäres Zielkriterium war die psychische Gesundheit gemessen mit dem GHQ-28 zur Postmessung. Sekundäre Zielkriterien waren Resilienz und weitere mit Resilienz assoziierte Konstrukte. Zudem wurde die Stressbelastung erhoben. Im Vergleich zur Kontrollgruppe verbesserte sich die psychische Gesundheit der Interventionsgruppe von Prämessung (M = 20.79; SD = 9.85) zur Postmessung (M = 15.81; SD = 7.13) mit einer geschätzten Effektstärke von (p = .03, η2 = .08). Dabei hatte die Stressbelastung einen signifikanten Einfluss auf die psychische Gesundheit. Weitere signifikante Gruppeneffekte zur Postmessung zeigten sich hinsichtlich Depression, Resilienz, Emotionsregulation, Lebenszufriedenheit und Coping (η2 = .07 – .14). Auch im Zeitverlauf ergaben sich signifikante Effekte bei mehreren abhängigen Variablen (η2 = .06 – .13). Die Follow-up Daten deuten darauf hin, dass die positiven Effekte bis zu sechs Monate nach der Intervention anhielten. Das Training wurde erfolgreich implementiert und reduzierte die psychischen Probleme der Pflegekräfte. In zukünftigen Forschungsarbeiten sollten die Interventionseffekte anhand einer größeren Stichprobe untermauert und das Training mit einer aktiven Kontrollintervention verglichen werden.

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