Die Evolution der Hämocyaningene in Apogastropoda. Einflussfaktor oder Bedingung für die enorme Diversität der Heterobranchia und Caenogastropoda?

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Abstract

Gastropoda (Schnecken) stellen die größte Klasse der Mollusken dar und sind sowohl in Salz- und Süßwasser als auch an Land und in diversen Übergangshabitaten zu finden. Diese enorme Diversität lässt sich auf viele Habitatswechsel und damit einhergehende, immens vielfältige Anpassungen der Heterobranchia und Caenogastropoda zurückführen. Diese bilden gemeinsam die Apogastropoda und umfassen über 60.000 beschriebenen Arten. In dieser Arbeit wurde die Evolution der Mollusken-Hämocyaningene innerhalb der Apogastropoda analysiert und auf mögliche Adaptationen, die während der Evolution dieser Schnecken-Gruppe aufgetreten sind, untersucht. Hämocyanine sind die Sauerstofftransportproteine der meisten Mollusken. Als Sauerstofftransporter stellen sie eine wichtige Verbindung zwischen der Umwelt der Tiere und ihrem Metabolismus dar und müssen wegen der Abhängigkeit ihrer Sauerstoffaffinität von der Temperatur und dem Sauerstoffpartialdruck sehr gut an die Umweltbedingungen der Tiere angepasst sein. Die Untersuchungen ergaben, dass innerhalb der Apogastropoda mehrfache Genduplikationen zu verschiedenen paralogen Hämocyaningenen geführt haben. Weiterhin zeigen die Ergebnisse strukturelle Besonderheiten eines Hämocyanins der Muricidae (Caeno¬gastropoda), die einen Einblick in die Evolution spezieller Hämocyanin-Strukturen bieten kann. Die Analysen der Exon-Intron-Strukturen ergaben, dass sich Apogastropoda-Hämocyaningene durch ihre immense Anzahl an Introns stark von anderen Mollusken-Hämocyaningenen unterscheiden. Insgesamt stellen diese evolutiven Erneuerungen, die mehrfach unabhängig voneinander aufgetreten sind, mögliche Voraussetzungen für die Eroberung neuer Lebensräume dar.

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