Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-6649
Authors: Kotsailidou, Theofania
Advisor: Kamin, Wolfgang
Title: Leberbeteiligung bei viralen Atemwegsinfektionen von Kindern
Liver involvement in viral respiratory infections of children
Online publication date: 5-Jan-2022
Year of first publication: 2022
Language: english
Abstract: Zusammenfassung: Akute Atemwegsinfektionen spielen eine wichtige Rolle bei der Morbidität von Säuglingen und Kindern (Bharaj et al., 2009). Bei diesen Infektionen handelt es sich in 45-60% der Fälle um Viren (Marinheiro, Sanalios, Santos, Costa & Hársi, 2009). Die klinischen Manifestationen dieser Infektionen können entweder die oberen Atemwege mit Symptomen wie Rhinitis, Pharyngo-Tonsilitis, Otitis, Sinusitis oder die unteren Atemwege mit Bronchiolitis, Asthmaanfällen und Lungenentzündung betreffen (Kliegman, Stanton, Geme, & Schor, 2015). In der klinischen Praxis ist bekannt, dass ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen mit akuten Atemwegsinfektionen, erhöhte Leberenzymmarker ohne klinische Symptome aufweisen kann. Obwohl einige Studien die Wirkung von viralen Infektionen der akuten Atemwege auf die Leberenzymwerte bei Erwachsenen untersuchen, gibt es wenig Studien, die das gleiche Thema bei Kindern und Jugendlichen untersuchen. Die Studien, die sich in den meisten Fällen mit der Auswirkung akuter Atemwegsinfektionen bei der Leberfunktion befassen, betreffen Kinder mit Immunschwäche oder anderen schwerwiegenden Vorerkrankungen. Daher gibt es nicht viele Informationen über die Rolle solcher Infektionen bei der Leberfunktion bei Kindern und Jugendlichen ohne Grunderkrankung. Ziel dieser Dissertation war es, den Zusammenhang zwischen Atemwegsinfektionen und dem Auftreten erhöhter Leberenzymwerte bei Kindern und Jugendlichen zu untersuchen. Insbesondere wollten wir untersuchen, wie häufig eine Leberbeteiligung bei pädiatrischen Patienten mit viralen Atemwegsinfektionen auftritt, welche in diesen Fällen die häufigsten pathogenen Faktoren sind und welche Viren eine begleitete Hepatitis verursachen können. Aus diesem Grund haben wir in unsere Studien 992 Kinder und Jugendliche eingeschlossen, die an Symptomen akuter Atemwegsinfektionen litten. Unsere Ergebnisse zeigten eine klinisch signifikante Erhöhung der Lebermarker in einem großen Teil der Kinder und Jugendlichen mit akuter Virusinfektion der Atemwege, dies allerdings mit geringer Assoziation mit früheren Medikamenten aufgrund von Einschränkungen unserer Forschung. Insbesondere wurde ein Anstieg der Leberwerte (AST, ALT, γ-GT) bei einem beträchtlichen Anteil der Kinder und Jugendlichen gezeigt, die an einer akuten Infektion der Atemwege litten. Die statistische Analyse zeigte jedoch keine Korrelation zwischen dem viralen Erreger und der Erhöhung der Leberenzymwerte, was nicht mit den Ergebnissen ähnlicher Studien übereinstimmt. Wir glauben, dass, obwohl unsere Studie keine statistische Signifikanz zwischen einer Virusinfektion und den erhöhten Leberenzymwerten unserer Probanden enthüllte, es bei den Patienten mit viralen akuten Atemwegsinfektionen eine größere Wahrscheinlichkeit auch erhöhte Leberenzymwerte nachzuweisen besteht, sodass eine klinische Signifikanz gezeigt wurde. Diese Ergebnisse stellen auch eine verlässliche Grundlage für die Interpretation abnormaler Leberenzymwerte im Verlauf klinischen Studien sowie zur Auswertung von Berichten über unerwünschte Ereignisse oder Zwischenfälle dar. Wir müssen auch darauf hinweisen, dass diese Studie unseres Wissens bislang, eine der größten prospektiven Studien in diesem Bereich ist und daher gibt es keine spezifischen Raten für pädiatrische Patienten in dieser Thematik. Darüber hinaus, ist aus dieser Studie ersichtlich, dass auch andere Faktoren wie der BMI eine wichtige Rolle spielen können, da wir festgestellt haben, dass übergewichtige / adipöse Kinder und Jugendliche im Vergleich zu normalgewichtigen Patienten anfälliger für erhöhte Leberenzymwerte sind. Andere Studien betonen auch die Tatsache, dass übergewichtige / adipöse Kinder und Jugendliche eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen aufweisen. Diese Tatsache zeigt, dass physiologische Eigenschaften wie der BMI eine wichtige Rolle bei der Erhöhung der Leberenzymwerte spielen und daher zu Leberschäden führen können. Als wichtige Einschränkung unserer Studie weisen wir auf die unvollständigen Informationen einiger Patienten über frühere und / oder begleitende Medikamente hin. Aus diesem Grund, können wir keine sicheren Schlussfolgerungen ziehen, die die Auswirkung der Prämedikation auf die Spiegel der untersuchten Leberenzymmarker berücksichtigen. Zusammenfassend glauben wir, dass unsere Studie wichtige Informationen zu viralen Atemweginfektionen und Erhöhung der Leberenzymwerte bei pädiatrischen Patienten ohne andere zugrunde liegende Vorerkrankungen liefert. Darüber hinaus besteht der Bedarf für die Durchführung von weiteren prospektiven klinischen Studien in größerem Umfang, um eine umfassendere Sicht zu diesem Thema zu erhalten.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-6649
URN: urn:nbn:de:hebis:77-openscience-93f9b55f-943a-42b5-aa34-957ff7c1ce080
Version: Original work
Publication type: Dissertation
License: CC BY
Information on rights of use: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Extent: VI, 133 Seiten, Diagramme
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