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Authors: Holzbach, Elisa Valentina
Title: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Hirnperfusion und Herzfunktion in den ersten sieben Tagen nach einer Subarachnoidalblutung im experimentellen Mausmodell
Online publication date: 12-Jan-2022
Year of first publication: 2021
Language: german
Abstract: Die aneurysmatische Subarachnoidalblutung (SAB) ist ein komplexes Krankheitsbild, welches mit einer hohen Morbiditäts- und Mortalitätsrate einhergeht. Die Rate an dauerhaft arbeitsunfähigen Patienten infolge einer SAB ist besonders hoch, da es häufig zu neurologischen Beeinträchtigungen kommt. Zwei Hauptfaktoren, die das neurologische Outcome nach einer SAB beeinflussen sind die Early Brain Injury (EBI) und die Delayed Cerebral Ischaemia (DCI). Die EBI stellt eine direkte Folge der Blutung dar. Beim Blutungsereignis kommt es zum Anstieg des intrazerebralen Drucks (ICP), wodurch der Perfusionsdruck automatisch verringert wird. Daraus ergibt sich eine transiente globale zerebrale Ischämie, die man als Early Brain Injury bezeichnet. Unter dem Begriff der Verzögerten zerebralen Ischämie (DCI) werden alle Pathomechanismen zusammengefasst, die ab dem dritten Tag nach dem Blutungsereignis auftreten und zu einer zerebralen Hypoperfusion führen. Die Ursachen für das Auftreten der DCI sind multifaktoriell und nicht vollständig geklärt. Eine Rolle spielt beispielsweise eine gestörte vaskuläre Autoregulation, Vasospasmen, Mikrothrombosen in kleinen Arterien, Streudepolarisationen und Entzündungsreaktionen. Eine Verbesserung der Hirnperfusion durch ein adäquates Management kann die Letalität und das neurologische Outcome von SAB-Patienten positiv beeinflussen. Neue Therapieansätze konzentrieren sich hauptsächlich auf die Rolle der zerebralen Gefäße zur Verbesserung der Hirnperfusion. Der Einfluss der Herzfunktion auf die Hirnperfusion wurde bisher noch nicht in experimentellen Studien untersucht. Da es bei SAB-Patienten häufig auch zu kardialen Komplikationen kommt und es Hinweise aus verschiedenen Studien gibt, dass das Herz im Zusammenhang mit der Hirnperfusion eine größere Rolle spielt als bisher angenommen, war das Ziel dieser Arbeit genau diesen Zusammenhang näher zu untersuchen. Daraus ergab sich die Hypothese, dass eine Verbesserung der Herzfunktion zu einer Verbesserung des zerebralen Blutflusses und damit auch zu einem positiven Einfluss auf das neurologische Outcome führen könnte. In unserem experimentellen Vorgehen haben wir die SAB und deren Auswirkungen auf die Herzfunktion anhand des Mausmodells untersucht, welches bereits in vorherigen Studien zur SAB Anwendung fand. Die SAB wurde mithilfe des Endovaskulären Perforationsmodells induziert, die Hirnperfusion durch das Laser SPECKLE imaging bestimmt und die Herzfunktion durch echokardiographische und elektrokardiographische Messungen untersucht. Unsere Ergebnisse zeigen zum einen, dass die SAB die Herzfunktion im experimentellen Mausmodell beeinflusst, wobei hier eine deutliche interindividuelle Variabilität zu verzeichnen ist. Insgesamt war die Linksventrikuläre Kontraktilität in den ersten Stunden nach der SAB erhöht, bei einzelnen Tieren jedoch auch erniedrigt. Einzelne Mäuse entwickelten EKG- und Echo-Auffälligkeiten, die auf eine Neurogene Stress Kardiomyopathie (NSC) hindeuten. Dies entspricht auch den klinischen Beobachtungen. Besonders interessant ist, dass die Hirnperfusion zu fast allen Zeitpunkten mit dem Linksventrikulären Enddiastolischen Volumen (LVEDV) korrelierte. Daraus lässt sich schließen, dass das LVEDV als Parameter für die Hirnperfusion von Bedeutung sein könnte. Als Schlussfolgerung lässt sich aus unseren Ergebnissen ziehen, dass die Herzfunktion neben der zerebralen Gefäßdysregulation eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Hirnperfusion nach einer SAB spielt. Bestehende klinische Ansätze, die sich auf die Überwachung und Optimierung der Herzfunktion nach SAB konzentrieren, sollten weiter verfolgt werden. Außerdem haben wir mit dieser experimentellen Studie gezeigt, dass das Mausmodell zur Untersuchung der Herzfunktion und speziell der Neurogenen Stress Kardiomyopathie infolge einer SAB geeignet ist.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-6560
Version: Published version
Publication type: Dissertation
License: CC BY
Information on rights of use: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Extent: VI, 95 Seiten, Illustrationen, Diagramme
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