Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-6526
Authors: Hanisch, Amira Caroline
Title: Prävalenz von MRSA unter den Asylsuchenden in Rheinland-Pfalz
Online publication date: 22-Nov-2021
Year of first publication: 2021
Language: german
Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit war es, mittels Nasen- und Rachenabstrich die Trägerschaft von MRSA unter Asylsuchenden in Rheinland-Pfalz am Beispiel der Gesundheitsuntersuchungen nach § 62 AsylG am Gesundheitsamt Mainz-Bingen zu erheben. Die so erfassten Zahlen sollten mit denen anderer Studien zu Asylsuchenden und zur deutschen Allgemeinbevölkerung verglichen und dahingehend untersucht werden, ob neben dem Merkmal „Asylsuchender“ noch spezifischere Risikofaktoren vorliegen, welche auf eine Kolonisation mit MRSA hinweisen. Hierbei ließ sich feststellen, dass in der untersuchten Kohorte von 502 Asylsuchenden bei 24 Personen eine Kolonisation mit MRSA nachgewiesen werden konnte. Die erhobene MRSA-Prävalenz lag somit bei 4,78 %. Bei den sieben untersuchten Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes konnte keine MRSA-Trägerschaft ermittelt werden. Im Vergleich mit anderen Studien fiel auf, dass es kaum vergleichbare Studiendesigns gibt, denn zumeist werden Personen im Rahmen ihres Kontaktes zum Gesundheitswesen, z.B. beim Besuch einer Arztpraxis oder bei stationärer Aufnahme in ein Krankenhaus, in die Studien einbezogen. Gerade bei Studien zur Prävalenz der deutschen Allgemeinbevölkerung gibt es nur wenige, bei denen die Akquise der Studienteilnehmer unabhängig davon war, ob bei den Probanden ein medizinisches Problem vorlag. Aus diesen Studien geht eine MRSA-Prävalenz der deutschen Allgemeinbevölkerung von 0,34 % bis 1,29 % hervor. Werden Aufnahmescreenings an deutschen Kliniken betrachtet, so liegt die Prävalenz hier bei 0,77 % bis 2,2 %. Bei Studien zu Risikogruppen fällt die große Differenz zwischen den einzelnen Arbeiten auf. So werden die Punktprävalenzen in Akutkrankenhäusern mit 1,5 % bis 5,3 % und die Prävalenzen in Alten- und Pflegeheimen von 2,3 % bis 9,2 % angegeben. Auch bei anderen Studien zu Asylsuchenden und MRSA handelt es sich mehrheitlich um Aufnahmescreenings an Krankenhäusern, bei denen Prävalenzen von 4,2 % bis 10,3 % erhoben wurden. Bei den getesteten Asylsuchenden bestand ein statistisch signifikanter Zusammenhang nur zwischen einer MRSA-Kolonisation und einem Alter unter 25 Jahren. Zudem lag das relative Risiko für eine MRSA-Trägerschaft bei den unter 25-jährigen um den Faktor 2,7 höher als bei den über 25-jährigen Asylsuchenden. Für alle anderen Merkmale konnte ein solcher Zusammenhang nicht bewiesen werden, insbesondere lag keine Häufung der Fälle innerhalb eines bestimmten Herkunftslandes oder Kontinentes vor. Anhand der von der KRINKO aktuell empfohlenen Screeningparameter müssen alle Asylsuchenden bei stationärer Aufnahme auf eine Besiedlung mit MRSA hin untersucht werden, da bei allen davon ausgegangen werden muss, dass sie aus einem Kriegs- oder Krisengebiet geflohen sind. Bei einer etwaigen Differenzierung dieses Risikofaktors käme lediglich eine Vorselektion aufgrund des Alters in Frage. Bei einer Vorselektion zum Screening aufgrund des Alters unter 25 Jahren wären bei einer Testung von 53 % aller Asylsuchenden 75 % der MRSA-Träger ermittelt worden. Bei den Antibiotikaresistenzen fielen vier Proben durch eine Resistenz gegen Fusidinsäure auf, welche als Hinweis auf das Vorliegen eines caMRSA gelten kann. Alle vier Asylsuchenden stammten aus Afrika.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-6526
URN: urn:nbn:de:hebis:77-openscience-e2772788-13ee-4dda-84cd-e5463ceb8dee7
Version: Original work
Publication type: Dissertation
License: In Copyright
Information on rights of use: http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
Extent: XI, 106 Seiten, Diagramme
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