Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-5963
Authors: Wangler, Julian
Jansky, Michael
Title: Wie wirken mediale Altersbilder auf ältere Menschen? : Ergebnisse einer Rezeptionsstudie
Online publication date: 5-Nov-2021
Year of first publication: 2021
Language: german
Abstract: HINTERGRUND Seit Längerem wird über die Bedeutung medienvermittelter Altersbilder diskutiert. Dennoch gibt es bislang kaum empirische Anhaltspunkte, inwiefern solche durch Medien kommunizierte (Re)Präsentationen des höheren Lebensalters einstellungsverändernde Effekte bei Rezipienten auslösen können. Im Zentrum der Studie steht die Frage, wie sich (prototypische) mediale Altersdarstellungen auf Einstellungen zum Alter (Altersfremdbild) und zum persönlichen Älterwerden (Altersselbstbild) auswirken. MATERIAL UND METHODEN Im Zuge einer Inhaltsanalyse wurden 3 verbreitete Altersdarstellungen in den Nachrichtenmagazinen Spiegel, Stern und Focus bestimmt und, darauf aufbauend, prototypisches Stimulusmaterial selektiert („frames“). Anschließend wurden 910 Teilnehmende zwischen 60 und 94 Jahren, die in 3 Experimentalgruppen eingeteilt wurden, im Zuge einer quasiexperimentellen Befragung mit jeweils einem Alters-Frame konfrontiert. Im Mittelpunkt stand ein Vorher-nachher-Vergleich von Indikatoren zu Altersfremdbild und -selbstbild. ERGEBNISSE Im Vorher-nachher-Vergleich verändern sich die Indikatoren zum Altersfremdbild stärker als das Altersselbstbild. Zudem klaffen Selbst- und Fremdbildindikatoren auseinander. Die Vorlage des negativen Alters-Frame führt zu einer Verbesserung des Selbstbilds, während sich das Fremdbild deutlich verschlechtert. Umgekehrt verbessert sich nach Vorlage des positiven Frame das Fremdbild stark, während das Selbstbild Einbußen erleidet. DISKUSSION Mediale Altersdarstellungen scheinen sich nicht in der Weise auf das Altersfremdbild und -selbstbild älterer Personen auswirken, wie man auf Basis ihrer inhaltlichen Beschaffenheit vermuten könnte. Hingegen scheinen sie von Rezipienten für soziale Vergleiche genutzt zu werden. So scheinen negative Effekte z. B. dann einzutreten, wenn Mediendarstellungen älteren Rezipienten durch Präsentation (über)positiv inszenierter „best ager“ das eigene Alter(n) bewusst machen. Im Lichte dieser Ergebnisse lässt sich folglich die Theorie sozialer Vergleichsprozesse heranziehen, derzufolge Medien Rezipienten Vergleichsmaßstäbe an die Hand geben. Angesichts solcher Befunde sollten gängige Annahmen zur Wirkung von Altersbildern überdacht werden. Auch die Interaktion von Altersfremdbild und -selbstbild sollte verstärkt beachtet werden.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-5963
Version: Published version
Publication type: Zeitschriftenaufsatz
License: CC BY
Information on rights of use: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Journal: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
54
Pages or article number: 676
684
Publisher: Springer Medizin
Publisher place: Heidelberg
Issue date: 2021
ISSN: 1435-1269
Publisher URL: https://doi.org/10.1007/s00391-020-01745-y
Publisher DOI: 10.1007/s00391-020-01745-y
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