Bitte benutzen Sie diese Kennung, um auf die Ressource zu verweisen: http://doi.org/10.25358/openscience-5866
Autoren: Wangler, Julian
Jansky, Michael
Titel: Betreuungsbedürfnisse von Patienten mit Übergewicht und Adipositas in der Hausarztpraxis : Ergebnisse einer Interviewstudie
Online-Publikationsdatum: 5-Nov-2021
Erscheinungsdatum: 2021
Sprache des Dokuments: Deutsch
Zusammenfassung/Abstract: HINTERGRUND Hausärzten wird große Bedeutung zugeschrieben, wenn es darum geht, übergewichtige und adipöse Patienten zu beraten und zu managen. Auf Basis eines langfristigen Arzt-Patient-Verhältnisses bieten sich Allgemeinmedizinern vielfältige Handlungsmöglichkeiten, um Übergewichtsproblematiken zu behandeln. ZIEL DER ARBEIT Die Studie geht der Frage nach, welche Erfahrungen übergewichtige und Adipositaspatienten mit der hausärztlichen Betreuung gemacht haben und welche Bedürfnisse sie an Hausärzte herantragen. Mithilfe der Ergebnisse werden Ansatzpunkte für eine Optimierung des primärärztlichen Settings bestimmt. MATERIAL UND METHODEN Über 12 Online-Gesundheitsforen wurden insgesamt 16 von Übergewicht betroffene Personen rekrutiert, mit denen zwischen September 2019 und April 2020 qualitative Interviews geführt wurden. ERGEBNISSE Die Interviewten sehen den Hausarzt als zentralen Ansprechpartner zur Beratung und Unterstützung bei Gewichtsproblemen an. Der Rat des Hausarztes wird mit einer erhöhten Bereitschaft verbunden, sich mit der Verringerung des eigenen Gewichts zu befassen. Dennoch zeigen sich aus Sicht der Befragten verbreitete Schwachpunkte: 1) beiläufige oder verzögerte Feststellung von Übergewicht, 2) Ausbleiben einer kontinuierlichen Gewichtsberatung, 3) keine Vereinbarung von konkreten Zielen, 4) fehlende Verweise auf Hilfsangebote, 5) unsensible Gesprächsführung. Nur ein Teil der Interviewten, die ihr Gewicht nachhaltig verringern konnten, führt diese Erfolge auf die hausärztliche Unterstützung zurück. DISKUSSION Hausärzte sollten bestärkt werden, Übergewicht konsequent zu thematisieren. Zudem sollten konkrete, realistische Empfehlungen zur Gewichtsabnahme formuliert werden. Dabei ist eine kontinuierliche, motivierende Gesprächsführung entscheidend. Anzuregen wäre zudem eine fokussierte Ernährungs- und Bewegungsberatung in der Hausarztpraxis. Hausärzte sollten Patienten je nach Bedarf in ein Netzwerk weiterer Hilfen einbinden. Die Entwicklung hausarztkonformer Versorgungsstrukturen zum Adipositasmanagement sollte vorangetrieben werden.
BACKGROUND General practitioners (GPs) are considered to be of great importance when it comes to advising and managing overweight and obese patients. On the basis of a long-term physician–patient relationship, GPs have a wide range of options for treating obesity problems. OBJECTIVES The study investigates the question of what experiences obese patients have had with primary care and what needs and wishes they articulate. The results are used to determine starting points for an optimization of the primary care setting. MATERIALS AND METHODS A total of 16 overweight people were recruited through 12 online health forums. Qualitative interviews were conducted between September 2019 and April 2020. RESULTS The interviewees consider the GP to be the central contact for advice and support for weight problems. The GP’s advice is associated with an increased willingness to deal with the reduction of one’s weight. Despite this positive perception, from the point of view of the interviewees, there are common weaknesses: (1) casual or delayed detection of overweight, (2) lack of continuous weight advice, (3) no agreement on specific goals for weight loss, (4) missing references to offers of help and support, (5) insensitive conversation. Only a portion of the interviewees who were recently able to reduce their weight sustainably attribute this success to the support given by the GP. DISCUSSION GPs should be encouraged to address obesity consistently. In addition, specific, realistic recommendations for weight loss should be formulated. Continuous, motivating discussion is crucial. It would also be useful to have a focused diet and exercise consultation in the GP’s office. Furthermore, GPs should be encouraged to involve patients in a network of additional help as needed. The development of structured obesity management programs that take into account the reality of primary care should be promoted.
DDC-Sachgruppe: 610 Medizin
610 Medical sciences
Veröffentlichende Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Organisationseinheit: FB 04 Medizin
Veröffentlichungsort: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-5866
Version: Published version
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz
Nutzungsrechte: CC BY
Informationen zu den Nutzungsrechten: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Zeitschrift: Prävention und Gesundheitsförderung
16
Seitenzahl oder Artikelnummer: 273
281
Verlag: Springer
Verlagsort: Berlin u.a.
Erscheinungsdatum: 2021
ISSN: 1861-6763
URL der Originalveröffentlichung: https://doi.org/10.1007/s11553-020-00812-x
DOI der Originalveröffentlichung: 10.1007/s11553-020-00812-x
Enthalten in den Sammlungen:JGU-Publikationen

Dateien zu dieser Ressource:
  Datei Beschreibung GrößeFormat
Miniaturbild
wangler_julian-betreuungsbedü-20211105094820713.pdf361.88 kBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen