Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-5487
Authors: Haaf, Julian Ranold
Title: Entwicklung und Evaluation einer Fragenidentifikationsliste in der Wirbelsäulenchirurgie
Online publication date: 17-Dec-2020
Year of first publication: 2020
Language: german
Abstract: Zielsetzung: Das Aufklärungsgespräch vor einer Operation ist obligat und legt zudem die Grundlage für eine gute Arzt-Patienten-Beziehung in der Chirurgie. Eine Fragenidentifikationsliste ist eine strukturierte Liste mit Fragen, die es dem Patienten erleichtern soll, sein individuelles Informationsbedürfnis während eines Aufklärungsgespräches zum Ausdruck zu bringen. Die Studie hat sich zum Ziel gesetzt eine solche Fragenidentifikationsliste für Wirbelsäulenpatienten zu entwerfen (NEURO-FIL). Durchführung: Der erste Teil der Studie beschäftigt sich mit der Generierung der Fragen für die Liste, die auf drei Arten erfolgt: Befragung von 22 Patienten, Literaturrecherche und Expertenmeinungen von 10 Neurochirurgen. Für die erstellten 37 Items wurden thematisch 6 Gruppen postuliert. Im zweiten Teil der Studie sollen die Patienten vor dem Aufklärungsgespräch (T1) die Wichtigkeit der einzelnen Items (1 = nicht wichtig bis 5 = sehr wichtig) bewerten. In einer weiteren Befragung nach dem Aufklärungsgespräch (T2) haben die Patienten angegeben, wie ausführlich die in den Items aufgeführten Aspekte im Aufklärungsgespräch mit ihnen besprochen wurden (von 1 = trifft nicht zu bis 5 = trifft sehr stark zu). Das Antwortverhalten der Patienten im T1 Fragebogen wird einer Faktorenanalyse unterzogen, um die Items in Kategorien einzuordnen, welche am besten das Informationsbedürfnis der Patienten widerspiegeln. Außerdem werden die Likert-Skalenwerte beider Fragebögen analysiert, um das Informationsbedürfnis der Patienten in T1 mit den während des Aufklärungsgespräches gegebenen Informationen in T2 zu vergleichen.Ergebnis: An der Studie nahmen n = 118 Patienten teil (65 weiblich, 54 männlich), die sich einer elektiven Operation an der Wirbelsäule unterzogen haben (außer Karzinompatienten). Im zweiten Teil der Studie ist eine mittlere bis sehr starke Ausprägung der Informationsbedürfnisse bei den einzelnen Items zu erkennen. Nach einer Hauptkomponentenanalyse (Varimaxrotation) ist der 4-Komponenten-Lösung der Vorzug zu geben. Sie bildet die Skalen: 1. „Komplikationen und Einschränkungen“ (NEURO-FIL-K); 8 Items), 2. „Prognose und Nachsorge“ (NEURO-FIL-N; 8 Items), 3. „Operationsplanung und Ablauf“ (NERO-FIL-A; 4 Items) und 4. „Sicherheit der Operation“ (NEURO-FIL-S; 5 Items). Die Differenz der Skalenwerte von T1 und T2 weist auf eine relative Unterinformiertheit der Patienten, die für die Skala „Prognose und Nachsorge“ besonders stark ausfällt (- 1.74 Skalendifferenz), hin. Diskussion: Die vorliegende FIL bildet ein breites Spektrum operationsbezogener Informations-bedürfnisse von Wirbelsäulenpatienten ab. Zudem deckt die Befragung in Bezug auf das Informationsbedürfnis der Patienten eine unzureichende Information im Aufklärungsgespräch auf, insbesondere in den Kategorien „Prognose und Nachsorge“. Grund hierfür könnte sein, dass gerade dieser Aspekt nicht Teil des standardisierten Aufklärungsgespräches ist. Ob die hier entwickelte FIL den Prozess der neurochirurgischen Aufklärung erleichtern und die Patientenzufriedenheit erhöhen kann bleibt Forschungsgegenstand eines zukünftigen dritten Studienteils.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-5487
URN: urn:nbn:de:hebis:77-openscience-9320acf6-e372-4471-a195-a69c039e70680
Version: Original work
Publication type: Dissertation
License: CC BY
Information on rights of use: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.en
Extent: 133 Blätter
Appears in collections:JGU-Publikationen

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