Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-5356
Authors: Niederelz, Sabrina
Title: Auf dem Weg zur Kohärenz. Untersuchungen zum 'Wigalois' Wirnts von Grafenberg und seinen Retextualisierungen im späten Mittelalter
Online publication date: 24-Nov-2020
Year of first publication: 2020
Language: german
Abstract: Der Versroman Wigalois des Wirnt von Grafenberg überführt die Erzählung um den Sohn Gauvains, wie sie im altfranzösischen Bel Inconnu des Renaut de Beaujeu erzählt wird, in den mittelhochdeutschen Sprachraum. Die mittelhochdeutsche Version erweist sich dabei in weiten Teilen als recht losgelöst von ihrer altfranzösischen Vorlage. Zahlreiche Episoden werden verändert, einiges wird ergänzt, anderes aus der Erzählung getilgt, sodass mit dem Wigalois ein Roman vorliegt, der von mehrfach Unstimmigkeitsstellen geprägt ist. Im ersten Teil der Arbeit werden nach einer Skizze des literarischen Horizonts, vor dem die Erzählung verstanden werden muss, diese Unstimmigkeitsstellen und mögliche Erklärungsangebote aufgezeigt und somit der Mehrwert dieser Episoden für das Verständnis der Erzählung erläutert. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich den Retextualisierungen des Wirntschen Romans, der sich im Spätmittelalter ebenfalls noch großer Beliebtheit erfreute. Mit Blick auf die zuvor analysierten Unstimmigkeitsstellen wird veranschaulicht, inwiefern diese in den späteren Erzählungen übernommen, getilgt oder verändert werden und welche Veränderungen sich dadurch für die Interpretation der Texte ergeben haben. Wenngleich die nachfolgenden Texte jeweils unterschiedliche Vorgehensweisen im Umgang mit den Unstimmigkeitsstellen aufweisen, kann festgehalten werden, dass sie alle an eben jenen Episoden arbeiten – die Unstimmigkeitsstellen im Wigalois müssen somit im späteren Mittelalter bereits als unstimmig aufgefasst worden sein und sind nicht nur nach modernem Verständnis kohärenzstörend. Die vorliegende Arbeit zeichnet somit einerseits ein umfassendes Bild der Figur des Gawein-Sohnes in den mittelhochdeutschen Erzählungen. Mit Hilfe dieser diachronen Perspektive zeigt sie darüber hinaus den ästhetischen Mehrwert oder eine poetologische Funktion von unstimmigen Episoden auf. Die Beobachtungen im Rahmen der Untersuchungen der Erzählungen im späteren Verlauf zeigen hingegen, dass dort die Aufhebung von Unstimmigkeiten als Erzählprinzip anzusehen ist.
DDC: 430 Deutsch
430 Germanic
800 Literatur
800 Literature and rhetoric
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 05 Philosophie und Philologie
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-5356
URN: urn:nbn:de:hebis:77-openscience-714d1394-b789-4bb1-838b-1724774c35326
Version: Original work
Publication type: Dissertation
License: In Copyright
Information on rights of use: https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/?language=en
Extent: VI, 371 Seiten
Appears in collections:JGU-Publikationen

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