Tierexperimentelle Untersuchungen zu Auslösefaktoren der Thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura (TTP)
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Ein wesentliches Merkmal der Thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura (TTP), einer seltenen und schweren Erkrankung, ist der Mangel der VWF-spaltenden ADAMTS13-Protease. Die für die Krankheit typischen Schübe werden in der Regel durch Trigger ausgelöst. Um die Rolle von Triggern in der Entwicklung von TTP-Schüben zu verstehen, wurden verschiedene Trigger an ADAMTS13KO-Mäusen, einem Modell der hereditären TTP, getestet. Wildtyp-Mäuse dienten als Kontrollgruppe. Nach Gabe der Trigger wurde das Blut der Mäuse auf Plättchenabfall, Anämie, Fragmentozyten, LDH- und cTnI-Konzentration untersucht. Die Injektion von VWF als Trigger-Positivkontrolle führte in der ADAMTS13KO-Gruppe zu stärkerem Plättchenabfall und höheren LDH- und cTnI-Werten als in der Kontrollgruppe. LPS und Histone wirkten bei ADAMTS13KO-Mäusen kaum stärker als in der Kontrollgruppe. Die ADAMTS13KO-Mäuse zeigten eine leicht erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Hydroxychloroquin und Ticlopidin. Signifikante Unterschiede wurden nach Gabe von Gemcitabin (signifikant hohe cTnI-Werte, starker Plättchenabfall) und nach Mitomycin (erhöhte LDH-Konzentration) gemessen. Wir schließen, dass die meisten Trigger das Endothel schädigen und dadurch einen prothrombotischen Zustand und einen Schub in Patienten der hereditären TTP bewirken können. Erhöhter Plättchenabfall, das auffälligste Merkmal eines TTP-Schubs, fiel bei ADAMTS13KO-Mäusen häufig mit einer erhöhten cTnI-Konzentration zusammen. Die Daten implizieren, dass, neben dem Plättchenabfall, cTnI ein wichtiger und zuverlässiger Marker für die zukünftige TTP-Forschung ist