Divergente Praktiken in Istanbul : eine Fallstudie in den Stadtteilen Beyoğlu und Fatih

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Seit Ende der 1980er-Jahre befindet sich die türkische Gesellschaft in einem stetigen Transformationsprozess, der sich auf die soziale, politische sowie kulturelle Ebene auswirkt, und dabei oft gegensätzlich zu verlaufen scheint. Es entwickelte sich eine pluralisierte Gesellschaft mit neuen Diskursen, Paradigmen und Ideologien bei gleichzeitig wahrnehmbaren und teils konflikthaften gesellschaftlichen Verwerfungen. Das leitende Forschungsinteresse der Autorin widmet sich den Reproduktionsprozessen sowie den Wirkweisen einer historisch entstandenen Konfliktlinie zwischen laizistisch und muslimisch geprägten Teilen der türkischen Bevölkerung. Ziel dieser Arbeit ist es zu zeigen, dass die wahrgenommene Spaltung der türkischen Gesellschaft und die gewaltgeprägten Zusammenstöße (zum Beispiel während der Gezipark-Proteste in Istanbul im Jahr 2013) nicht nur auf aktuellen politischen Differenzen basieren, sondern dass der persistente Einfluss historisch entstandener Konflikte zu dauerhaften innergesellschaftlichen Verwerfungen geführt hat. Nicole Merbitz-Kampf zeichnet mithilfe einer eigens entwickelten theoretischen Folie, bestehend aus einer Verknüpfung der Cleavagetheorie mit praxistheoretischen Perspektiven, nach, wie sich die historisch entstandene laizistisch-muslimische Konfliktlinie im sozial geteilten praktischen Wissen der Interviewten verankert und sich zudem in den untersuchten Istanbuler Stadtteilen Beyoğlu und Fatih manifestiert hat.

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