Reducing protest through elite co-optation? : parliamentary opposition parties and political protest in Russia's regions
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Die Arbeit geht der Frage nach, welchen Einfluss Kooptation von Oppositionsparteien in russischen Regionalparlamenten auf das jeweilige Protestverhalten der Parteien und ihrer Aktivisten hat. Die Theorien über die Stabilisierung autoritärer Herrschaft mithilfe formal demokratischer Institutionen gehen u.a. davon aus, dass Eliten ausgewählter Oppositionsparteien in Parlamenten durch materielle Anreize dazu motiviert werden, ihre Anhänger von potentiell destabilisierendem Protest abzuhalten. Die Arbeit untersucht das Protestverhalten der drei russischen parlamentarischen Oppositionsparteien (KPRF, LDPR und SR) während der Protestwelle von Dezember 2011 bis März 2012 in Abhängigkeit von ihrer Kooptation in den Regionalparlamenten. Kooptation wird gemessen über die Anzahl der Führungsposten (Ausschussvorsitze, Vizesprecherposten), die jede Oppostionspartei bekleidet. Parteiprotest wird erfasst über 1) die Anzahl der jeweils von der Partei organisierten Protestereignisse und 2) die aggregierte Anzahl der bei Demonstrationen anwesenden Parteiaktivisten. Die Ergebnisse zeigen klare Unterscheide zwischen den drei Parteien. Während die Kommunistische Partei (KPRF) ihr Protestverhalten weitgehend unabhängig von der Kooptation der Parteieliten gestaltet, zeigt die Analyse für die LDPR und SR einen deutlichen negativen Zusammenhang zwischen Kooptation und Protestmobilisierung auf beiden Indikatoren. Die Ergebnisse legen nahe, dass Kooptation durchaus bei der Unterbindung von Protest dienlich sein kann – wenn auch in unterschiedlichem Maße für verschiedene Akteure.