Voruntersuchungen zur Messung der schwachen Ladung des Protons im Rahmen des P2-Experiments

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Eine der zentralen Herausforderungen der heutigen Physik ist die Suche nach Erweiterungen des Standardmodells der Kern- und Elementarteilchenphysik. Die direkte Suche nach Neuer Physik wird im Rahmen von Hochenergieexperimenten durchgeführt, wie sie etwa am Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire(CERN) stattfinden. Eine weitere, hierzu komplementäre Möglichkeit der Suche nach Effekten Neuer Physik besteht in der akkuraten und präzisen Bestimmung zentraler Parameter des Standardmodells: Hypothetische Erweiterungen des Strandardmodells sagen Abweichungen der Werte zentraler Theorieparameter vorher, die nur im Rahmen von Präzisionsexperimenten beobachtet werden können. Einer dieser zentralen Parameter des Standardmodells ist der elektroschwache Mischungswinkel $theta_text{W}$, der häufig auch als Weinbergwinkel bezeichnet wird. Am Institut für Kernphysik der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz wird seit Anfang 2012 das P2-Experiment vorbereitet, das am neuen Elektronenbeschleuniger glqq{}Mainz Energy recovering Superconducting Acceleratorgrqq{} (MESA) durchgeführt werden wird. Das Ziel der P2-Kollaboration ist es, die weltweit präziseste Messung der schwachen Ladung des Protons $Q_text{W}(text{p})$ bei niedrigen Impulsüberträgen auszuführen. Im Standardmodell hängt $Q_text{W}(text{p})$ von $sin^2(theta_text{W})$ ab und besitzt eine hohe Sensitiviät auf geringe Abweichungen des Weinbergwinkels von dessen Wert im Standardmodell. Eine genaue Messung von $Q_text{W}(text{p})$ bei niedrigem Impulsübertrag stellt somit einen präzisen Test des Standardmodells dar. Die Bestimmung von $Q_text{W}(text{p})$ wird im P2-Experiment durch eine Präzisionsmessung der paritätsverletzenden Asymmetrie $A^text{PV}_text{ep}$ im Wirkungsquerschnitt der elastischen Elektron-Proton-Streuung bei niedrigem negativen Viererimpulsübertragsquadrat $Q^2 = SI{4,8e-3}{(GeV/c)^2}$ erfolgen. Man erwartet im P2-Experiment eine sehr kleine Asymmetrie von $A^text{PV}_text{ep} approx num{-3e-8}$; hieraus leiten sich hohe Anforderungen an den Elektronenstrahl von MESA sowie den Messaufbau des Experiments ab. Im Rahmen der Dissertation wird ein Konzept für den Messaufbau des P2-Experiments entwickelt. Hierzu wird zunächst eine zur präzisen Extraktion von $sin^2(theta_text{W})$ geeignete Kinematik der elastischen Elektron-Proton-Streuung bestimmt. Anschließend wird die Entwicklung verschiedener Messaufbau-Konzepte mithilfe von Simulationen der Bahnkurven von Elektronen in toroidalen und solenoidalen Magnetfeldern skizziert. Schließlich wird die Durchführbarkeit der Asymmetriemessung mit dem geplanten Messaufbau unter Beweis gestellt. Dies geschieht mittles Monte Carlo-Simulationen der physikalischen Prozesse im P2-Experiment. Mithilfe der Simulationsergebnisse wird gezeigt, dass man $Q_text{W}(text{p})$ im P2-Experiment mit einer relativen Unsicherheit $leq SI{3,65}{percent}$ bestimmen kann. Hierzu korrespondiert eine relative Unsicherheit von $leq SI{0,17}{percent}$ bei der Bestimmung von $sin^2(theta_text{W})$.

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