Populationsgenetische Analyse prähistorischer Individuen aus Griechenland

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Die vorliegende Arbeit gibt einen Einblick auf den genetischen Hintergrund der neolithischen Population in Griechenland, eine Region welche am Anfang der Verbreitungswelle aus der neolithischen Kernzone nach Europa steht. Es wurden erstmals Skelettmaterialien prähistorischer Funden aus Griechenland untersucht, mit dem Ziel, archäologische Thesen durch die genetische Struktur zu überprüfen. Unter Anwendung neuster Sequenziertechnologien konnten in dieser Arbeit 53 komplette mitochondriale Genome sequenziert werden. Durch die Etablierung sensitiver Protokolle während der Probenbearbeitung wurden Proben bis zu einem endogenen DNA Gehalt von 0.05% hinsichtlich des mitochondrialen Genoms angereichert und authentische DNA Sequenzen aus dem griechischen Mesolithikum und Neolithikum erstellt. Für eine populationsgenetische Analyse wurde ein mitochondrialer Datensatz mit dem Fokus auf die neolithische Population aus Makedonien erstellt. Ausgewählte Proben aus dem frühen und späten Neolithikum wurden hinsichtlich des gesamten Genoms sequenziert. Mitochondriale Linien aus dem Mesolithikum liefern einen Anhaltspunkt für eine genetisch separierte Population im Vergleich zu den Jäger Sammlern aus Zentraleuropa. Diese genetische Linie konnte jedoch in präkeramischen Individuen aus Zentralanatolien gefunden werden und stimmen mit den Linien aus dem europäischen Neolithikum überein. Das griechische Neolithikum zeigt geringe genetische Distanzen zu den ersten Farmern der Starcevo und LBK Kultur. Es herrschte eine genetische Kontinuität über die gesamte Dauer des Neolithikums in Nordgriechenland, so dass eine massive Einwanderung einer genetisch differenzierten Population ausgeschlossen werden kann. Da keine genetische Kontinuität zwischen der neolithischen Population zur modernen Population in Griechenland nachgewiesen werden kann, liegt die Annahme nahe, dass ab dem Beginn der Bronzezeit in der Ägäis Prozesse stattgefunden haben, welche die Ausbildung der genetischen Struktur der heutigen Bevölkerung in Griechenland geprägt haben.

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