Vergleichende Charakterisierung der Oberflächenproteine von verschiedenen Hepatitis-B-Virus-Genotypen

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Für das humane Hepatitis-B-Virus sind acht unterschiedliche Genotypen (GtA–GtH) bekannt, welche sich anhand der geographischen Verteilung, der molekularen Virologie und der Virus-assoziierten Pathogenese unterscheiden. Die für diese Arbeit durchgeführten Experimente stellen eine vergleichende Analyse der verschiedenen HBV-Genotypen – ohne Einfluss von spezifischen Wirtsfaktoren wie z. B. die Immunabwehr – dar. Auf diesem Wege bietet sich zusätzlich die Möglichkeit, virale Proteine in großem Maßstab aufzureinigen und so für eine weitere Nutzung verfügbar zu machen. Die durchgeführten vergleichenden Analysen zeigten, dass es zwischen den verschiedenen untersuchten Genotypen eindeutige Unterschiede bei Bildung und Ausschleusung der diagnostisch wichtigen Oberflächenproteine gibt. Hierbei weist der Genotyp G – auch im Hinblick auf die intrazelluläre Verteilung des HBsAg – die größten Abweichungen auf, da dieser durch eine Sekretionsinkompetenz von subviralen Partikeln charakterisiert wurde. Bei den Glykosylierungsmustern der verschiedenen viralen Oberflächenproteine konnten keine eindeutigen Unterschiede beobachtet werden, doch zeigten 2D-Elektrophorese-Analysen eindeutige Hinweise auf eine Genotypen-spezifische abweichende posttranslationale Modifikation des LHBs. Mit Hilfe des gewählten Expressionssystems konnte in einem speziell etablierten Verfahren HBsAg der verschiedenen untersuchten HBV-Genotypen durch Trennung subviraler und viraler Partikel gereinigt werden und stand so für weitere Analysen zu Verfügung. Die Testung dieses Materials in mehreren quantitativen Nachweissystemen konnte bestätigen, dass eine Eignung des rekombinant hergestellten und nachfolgend aufgereinigten HBsAg als Referenzmaterial zur Eichung von kommerziell erhältlichen Diagnose-Systemen besteht. Die in dieser Arbeit durchgeführten Untersuchungen an unterschiedlichen qualitativen Nachweisverfahren konnten nachfolgend Genotypen-spezifische Unterschiede in der Signifikanz der jeweiligen Nachweisbarkeit aufzeigen. Schließlich konnte so der gesteigerte Nutzen dieses gereinigten rekombinant hergestellten Materials mit einem zwischen den unterschiedlichen HBV-Genotypen diskriminierenden Fokus bestätigt werden. Dies spielt eine große Rolle hinsichtlich angepasster Impfverfahren, optimierter Diagnostik bzw. Therapie, Sicherheit von Nachweisverfahren und darüber hinaus in der Impfstoff- und Antikörperproduktion.

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