Analyse der Molekularstruktur von Arthropoden-Hämocyaninen (2x6-mer, 4x6-mer, 8x6-mer) mit 3D-Elektronenmikroskopie

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Bei den kupferhaltigen Hämocyaninen der Arthropoden handelt es sich um große, extrazelluläre respiratorische Proteine, die sich aus mehreren Untereinheitentypen zusammensetzen, und Hexamere (1x6-mere) bzw. Oligohexamere (2x6-mer, 4x6-mer, 6x6-mer, 8x6-mer) bilden. Für detaillierte Aussagen über die Funktionsweise bei der reversiblen O2-Bindung dieser Proteine benötigt man genaue Kenntnisse über deren dreidimensionale Struktur. Für die Aufklärung der Quartärstruktur eines solch großen Proteins ist die 3D-Elektronenmikroskopie hervorragend geeignet, da sie detaillierte 3D-Rekonstruktionen liefert. Damit wurden in dieser Arbeit die Quartärstrukturen von drei unterschiedlichen Arthropoden-Hämocyaninen erstellt und analysiert. Für das 8x6-mere Hämocyanin des Pfeilschwanzes Limulus polyphemus wurden zwei 3D-Rekonstruktionen erstellt. Die erste 3D-Rekonstruktion besitzt eine Auflösung von 7,3 Å und stellt den deoxygenierten Zustand des respiratorischen Proteins dar. Die zweite 3D-Rekonstruktion des 8x6-mers zeigt den oxygenierten Zustand des Proteins und besitzt eine Auflösung von 7,9 Å. Die strukturellen Unterschiede zwischen beiden 3D-Rekonstruktionen wurden genauer untersucht und analysiert. Durch das flexible Einpassen von Homologiemodellen der verschiedenen Untereinheitentypen in die entsprechenden 3D-Rekonstruktionen konnten die Kontaktstellen, die zwischen den Hexameren des 8x6-mers auftreten, genauer als früher beschrieben und erstmalig Unterschiede beider Konformationszustände ermittelt werden. Für zwei Kontaktstellen wurden molekulardynamische Simulationen durchgeführt, um Näheres über die Interaktion der beteiligten Aminosäuren zu erfahren. Für das 4x6-mer des Maulwurfskrebses Callianassa truncata wurde eine 3D-Rekonstruktion mit einer Auflösung von 4,9 Å erstellt. Diese erlaubte es, die Kontaktstellen der vier Hexamere mit Hilfe von Homologiemodellen der beiden Untereinheitentypen genauer zu untersuchen. Die vier hier beschriebenen Kontaktstellen wurden zusätzlich mit Hilfe molekulardynamischer Simulationen analysiert. Die 3D-Rekonstruktion des 2x6-mers der Meeresassel Ligia oceanica erreichte eine Auflösung von 8,6 Å und erbrachte neue Erkenntnisse über die ungewöhnliche Assemblierung der beiden Hexamere und über die strukturelle Verwandtschaft der verschiedenen Crustaceen-Hämocyanine.

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