Altersabhängige Aktivierungsmuster in der funktionellen Kernspintomographie nach Sacculusstimulation

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Bisherige fMRT-Studien konzentrierten sich auf die Aktivierungen und Deaktivierungen unterschiedlicher Kortexareale während der Otolithenreizung des Sacculus bei jüngeren Probanden. Über die Veränderung dieser Kortexareale bei über 40jährigen Probanden war jedoch nur sehr wenig bekannt. In der hier vorliegenden Studie wurden drei unterschiedliche Altersgruppen aus freiwilligen und gesunden Probanden untersucht, die ein Burst-Signal abwechselnd auf beide Ohren gespielt bekamen. Dieses Burst-Signal führte zur selektiven Reizung der Otolithen am Sacculus und damit auch zur Aktivierung bzw. Deaktivierung der entsprechenden Kortexgebiete, die durch den 1.5 - Tesla – Magnetresonanztomographen dargestellt und dann analysiert werden konnten. Dabei ergab sich, dass die Sacculusreizung bei den 20- bis 40-jährigen Probanden zur Aktivierung der Gyri temporales superior und medius, der dorsalen Gyri der Insula IV und V, sowie dem Lobus parietalis inferior führte. Bei den Probanden ab dem vierzigsten Lebensjahr jedoch fehlte die Aktivierung des Lobus parietalis inferior. Deaktivierungen konnten während der Sacculusreizung bei den jungen Erwachsenen im Bereich der Gyri frontales superior und medius, an den Gyri prae- und postcentralis, am Gyrus cinguli, am Precuneus, am Thalamus, im Bereich des Cerebellums, am Lobus parietalis inferior und auch am Gyrus parahippocampalis gefunden werden. Bei den Probanden zwischen dem vierzigsten und sechzigsten Lebensjahr kam es zu keinen signifikanten Deaktivierungen im Bereich des posterioren Gyrus cinguli und im Cerebellum. Bei den Probanden, die älter als 60 Jahre waren, fehlten die Deaktivierungen ebenfalls am Gyrus cinguli und im Cerebellum sowie zusätzlich die Deaktivierungen des Gyrus parahippocampalis, des Precuneus, des Thalamus und des Lobus parietalis inferior. Auch altersbedingte Veränderungen bei der Messung des VCR konnten, wie in vorangegangenen Studien, bestätigt werden. Sowohl die Reduktion der Amplitude, als auch die Verlängerung der Latenzzeiten ab dem sechzigsten Lebensjahr traten bei den Messreihen auf. Mit dieser Studie soll verdeutlicht werden, dass noch viel mehr auf altersbedingte Veränderungen und altersabhängige Effekte sowohl bei Kindern als auch bei älteren Menschen eingegangen werden muss. Außerdem besteht die Gefahr bei Studien, die mit einem sehr begrenzten Altersspektrum an Probanden arbeiten, zu Ergebnissen und Referenzwerten zu gelangen, die nicht den Durchschnittswerten der Bevölkerung gerecht werden.

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