Transkriptionelle Regulation geprägter Gene durch inter‐ und intra‐chromosomale Interaktionen

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Auf Chromosom 11p15.5 befinden sich zwei Cluster geprägter Gene. Die Gene jedes Clusters werden abhängig von ihrer parental differenziell methylierten ICR allelspezifisch exprimiert. (Epi)genetische Veränderungen dieser Region sind häufig mit den seltenen Imprintingerkrankungen SRS und BWS assoziiert, aber auch Veränderungen wie beispielsweise auf Chromosom 7 können zu SRS führen. Die betroffenen Gene sind alle Teil eines gemeinsam regulierten IGN. In der vorliegenden Arbeit wurde daher die Expression verschiedener Gene von Chromosom 7 und 11 sowie des IGN in Fibroblasten von je zwei verschiedenen SRS‐(matUPD7 und matUPD11) und BWS‐Patienten (patUPD11 und maternale Deletion der ICR1/H19) untersucht, um mögliche transkriptionelle Unterschiede oder Gemeinsamkeiten festzustellen. Für IGF2 ergab sich eine erhöhte Expression in den BWSZellen im Vergleich zu den SRS‐Zellen, während es für H19, abgesehen von der nicht vorhandenen Expression in den Zellen, welche die maternale Deletion aufweisen, keine signifikanten Unterschied gab. Im IC2 wies das Gen KCNQ1OT1 mit einer niedrigen Expression in beiden SRS‐Zellkulturen und einer erhöhten Expression in den beiden BWS‐Zellkulturen reziproke Gemeinsamkeiten auf. Während die Expression des Gens CDKN1C, welches laut Literatur direkt von KCNQ1OT1 beeinflusst sein sollte, nur in SRSUPD11 und BWSUPD11 mit der KCNQ1OT1‐Expression korrelierte. Im Zusammenhang mit dem IGN wies neben IGF2 und KCNQ1OT1 auch das Gen MEST mit geringen Transkriptmengen bei SRS und erhöhten bei BWS ein reziprokes Expressionsmuster für die beiden Krankheitsentitäten auf. Ein möglicher regulativer Faktor, welcher in der ICR1 bindet ist Kaiso. Verschiedene Analysen zeigten, dass das Kaiso für den Methylierungserhalt der ICR1 und auch für die transkriptionelle Regulierung von IGF2 und H19 verantwortlich ist. Ob die ICR1 auf MEST und weitere IGN‐Gene über eine physische Interaktion regulativ wirken kann, konnte mittels der durchgeführten 4C‐Analyse nicht gefunden werden. Eine Interaktionsanalyse mittels T2C lieferte Hinweise für cis‐ Interaktionen der CS7‐Enhancerregion mit ICR1‐nahen Bereichen. Etwa 500 Basen entfernt von CS7 konnten mehrere putative P53‐Bindestellen lokalisiert werden. Daher wurde die funktionelle Relevanz von P53 mittels Nutlin‐3a‐Behandlung bzw. Bestrahlung und einem P53‐ Knockdown untersucht. Für den Nachweis der P53‐Bindung wurde im Anschluss an die Stabilisierung mittels Nutlin‐3a eine ChIP bzw. ChIP‐Seq durchgeführt. Die ChIP (‐Seq)‐Daten lieferten jedoch keine Hinweise auf eine P53‐Bindung für die Region bei CS7, die ICR1, den H19‐Promoter oder die IGF2‐Promotoren. Die Expressionsanalysen der verschiedenen P53‐ Stabilisierungen ergaben unterschiedliche Ergebnisse. Während nach der Nutlin‐3a‐ Behandlung IGF2 und H19 im Mittel unverändert waren, ergab sich nach der Bestrahlung eine Reduktion von H19 in beiden untersuchten SRS‐Zellkulturen. Im Vergleich dazu wurde nach dem P53‐Knockdown eine Erhöhung von IGF2 in den SRS UPD11‐Zellen festgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass unterschiedliche Behandlungen der Zellen differenzielle P53‐Effekte hervorrufen können. Darüber hinaus ist eine Bindung an den CS7‐Bereich und damit einhergehend weitere Funktionen in anderen Zellen oder Geweben möglich.

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