Indonesien in der ASEAN des 21. Jahrhunderts: eine Analyse des indonesischen Einflusspotenzials in der Assoziation südostasiatischer Staaten

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Die Geschichte und Entwicklung der ASEAN und Indonesiens im Zeitraum von 1967\r\nbis ins frühe 21. Jahrhundert sind eng miteinander verknüpft. Um der Frage nach\r\ndem indonesischen Einflusspotenzial in der ASEAN im 21. Jahrhundert nachgehen\r\nund dann einen Ausblick auf die Zukunft der Rolle Indonesiens in der ASEAN geben\r\nzu können, bedarf es zunächst einer Analyse dessen, was in der Vergangenheit\r\ndazu führte, dass Indonesien in der Region als primus inter pares wahrgenommen\r\nwurde, und der Rolle, die Indonesien im Rahmen der Erweiterung und Vertiefung der ASEAN bisher spielte. So ist der Fokus der Arbeit auf vier Phasen gerichtet: (1) die Gründungszeit der ASEAN sowie die Etablierung Indonesiens als einer der einflussreichsten Mitgliedstaaten; (2) die asiatische Finanzkrise, die nicht nur der Entwicklung der ASEAN als erstem Erfolgsmodell regionaler Kooperation in Südostasien vorläufig ein Ende setzte, sondern auch Indonesien in große wirtschaftliche wie politische Turbulenzen trieb; (3) die überregionale Erweiterung der ASEAN und der Beginn der politischen Transformation in Indonesien sowie (4) die Vertiefung der ASEAN-Kooperation und die Stabilisierung Indonesiens als demokratischer Akteur. \r\nFür alle vier Phasen werden das materielle Machtprofil, die institutionellen Verknüpfungen sowie ideelle Faktoren des Einflusspotenzials Indonesiens untersucht, um sich einer Antwort auf die Frage zu nähern, über welches Einflusspotenzial Indonesien in der ASEAN des 21. Jahrhunderts verfügt. Die Analyse bringt zutage, dass es Indonesien vor der Asienkrise trotz erheblicher\r\nEntwicklungsrückstände möglich war, gestaltenden Einfluss auf die ASEAN\r\nauszuüben und an regionaler Bedeutsamkeit sowie Einflusspotenzial in der ASEAN\r\nzu gewinnen. Trotz deutlich erkennbarer Entwicklungsfortschritte ist das\r\ngegenwärtige Indonesien jedoch nicht in der Lage, sein Einflusspotenzial in der\r\nASEAN zu steigern, sich als relevanter Akteur zu etablieren und erneut eine\r\nSchlüsselrolle einzunehmen. Die Akteure der ASEAN folgen nicht wie einst den\r\nIdeen Indonesiens, und die regionale Fremdwahrnehmung Indonesiens wird ganz\r\nerheblich vom derzeitigen politischen und sozialen Wertesystem beeinflusst, mit dem sich kein anderer ASEAN-Staat ohne Einschränkung identifizieren kann. \r\nDie Erkenntnisse der Arbeit führen letztlich zu dem Fazit, dass es aktuell kaum Raum für eine Steigerung des indonesishen Einflusse innerhalb des ostasiatischen\r\nRegionalismus gibt. Für die Gegenwart und vielleicht die kommenden Dekaden muss\r\nfür Indonesien attestiert werden, dass es sich mit der Rolle als Teilnehmer in den ASEAN-Prozessen begnügen muss.

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