Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-2158
Authors: Hillen, Jessica
Title: Intra- and interspecific competition in western barbastelle bats (Barbastella barbastellus, SCHREBER 1774)
Online publication date: 23-Jan-2012
Year of first publication: 2012
Language: english
Abstract: In the present thesis I examined individual and sex-specific habitat use and site fidelity in the western barbastelle bat, Barbastella barbastellus, using data from a four-year monitoring in a Special Area of Conservation in Rhineland-Palatinate, Germany. The western barbastelle occurs in central and southern Europe from Portugal to the Caucasus, but is considered to be rare in large parts of its range. Up to now, long-term field studies to assess interannual site fidelity and the possible effects of intra- and interspecific competition have not been studied in this species. Nevertheless, such data provide important details to estimate the specific spatial requirements of its populations, which in turn can be incorporated in extended conservation actions. I used radio-telemetry, home range analyses und automated ultrasound detection to assess the relation between landscape elements and western barbastelle bats and their roosts. In addition, I estimated the degree of interspecific niche overlap with two selected forest-dwelling bat species, Bechstein\'s bat (Myotis bechsteinii) and the brown long-eared bat (Plecotus auritus). Intra- and interannual home range overlap analyses of female B. barbastellus revealed that fidelity to individual foraging grounds, i.e. a traditional use of particular sites, seems to effect the spatial distribution of home ranges more than intraspecific competition among communally roosting females. The results of a joint analysis of annual maternity roost selection and flight activities along commuting corridors highlight the necessity to protect roost complexes in conjunction with commuting corridors. Using radio-tracking data and an Euclidean distance approach I quantified the sex-specific and individual habitat use by female and male western barbastelle bats within their home ranges. My data indicated a partial sexual segregation in summer habitats. Females were found in deciduous forest patches and preferably foraged along linear elements within the forest. Males foraged closer to forest edges and in open habitats. Finally, I examined the resource partitioning between the western barbastelle bat and two syntopic bat species with a potential for interspecific competition due to similarities in foraging strategies, prey selection and roost preferences. Simultaneous radio-tracking of mixed-species pairs revealed a partial spatial separation of the three syntopic bat species along a gradient from the forest to edge habitats and open landscape. Long-eared bats were found close to open habitats which were avoided by the other two species. B. barbastellus preferred linear landscape elements (edge habitats) and forests, M. bechsteinii also preferred forest habitats. Only little overlap in terms of roost structure and tree species selection was found.
Im Rahmen meiner Dissertation habe ich die individuellen und geschlechtsspezifischen Habitatnutzungsmuster sowie die Standorttreue der Westlichen Mopsfledermaus, Barbastella barbastellus, untersucht. Die Datengrundlage für die vorliegende Arbeit bilden Telemetrie-daten aus einem vierjährigen Monitoringprogramm in einem FFH-Gebiet in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Die Westliche Mopsfledermaus ist in Mittel- und Südeuropa von Portugal bis zum Kaukasus weit verbreitet, doch gilt sie in vielen Teilen ihres Verbreitungsgebietes als seltene Art. Dennoch, oder möglicherweise gerade aufgrund ihrer Seltenheit, fehlen Langzeitstudien zur Untersuchung der Standorttreue in den Jagd- und Quartiergebieten und möglicher Einflüsse von intra- und interspezifischer Konkurrenz auf die Habitatnutzung dieser Art. Solche Daten bilden jedoch eine wichtige Ergänzung zu bereits bestehenden Schutzmaßnahmen und ermöglichen eine bessere Abschätzung der räumlichen und qualitativen Ansprüche von Populationen dieser Art. Ich habe radiotelemetrische Techniken, Home range-Analysen und automatisierte Detektoraufnahmen verwendet, um die funktionalen Zusammenhänge zwischen bestimmten Landschaftselementen und der Westlichen Mopsfledermaus bzw. ihrer Quartiere zu untersuchen und die Nischenüberlappung mit zwei ausgewählten waldbewohnenden Fledermausarten, der Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) und dem Braunen Langohr (Plecotus auritus), abzuschätzen. Individuenbasierte Analysen der intra- und interannuellen Home range-Überlappungen weiblicher B. barbastellus belegten die ausgeprägte Standorttreue dieser Tiere zu ihren individuellen Jagdgebieten. Diese Teilstudie zeigte, dass es innerhalb einer Kolonie eine traditionelle Nutzung bestimmter Jagdgebiete gibt, die einen größeren Einfluss auf die lokale Raumteilung der Koloniemitglieder hat als intraspezifische Konkurrenz. Die Auswertung der jährlich aufgesuchten Wochenstubenquartiere und Aktivitätsdichten, die an Flugkorridoren im Quartiergebiet aufgezeichnet wurden, zeigten deutlich, dass Wochenstubenkolonien ganze Quartierkomplexe über mehrere Jahre nutzen und eine ebenso starke Bindung an traditionell genutzte Flugwege aufweisen. Ein effektiver Quartierschutz muss daher den gesamten Quartierverbund inklusive der zugehörigen Flugkorridore, beispielsweise Waldwege, berücksichtigen. Weiterhin wurden mit einem Verfahren, das auf den Euklidischen Distanzen der Aufenthaltsorte der Mopsfledermäuse zu verschiedenen Flächentypen und linearen Landschaftselementen basiert, die geschlechtsspezifischen Habitatpräferenzen von B. barbastellus untersucht. Diese so gewonnenen Daten deuten auf eine partielle Nischentrennung zwischen den beiden Geschlechtern in ihren Sommerhabitaten. Die Weibchen bevorzugten Laubwaldflächen und besonders lineare Landschaftselemente innerhalb der Waldflächen, während die Männchen häufiger an Waldrändern und sogar über offenen Flächen jagten. Schließlich habe ich auch die Jagdhabitat- und Quartiernutzung der Westlichen Mopsfledermaus mit zwei syntop vorkommenden Arten, der Bechsteinfledermaus und dem Braunen Langohr, verglichen um mögliche Nischenüberlappungen bzw. Raumteilung zwischen diesen Arten zu quantifizieren. Hier wurden jeweils unterschiedliche Artenpaare simultan telemetriert, um optimal vergleichbare Datensätze zu erhalten. Offensichtlich existiert zumindest eine teilweise räumliche Trennung dieser Arten im untersuchten Gebiet, die sich in einer Verteilung der Aktivitäten der einzelnen Arten entlang eines Gradienten von Waldkernzonen über den Waldrand bis zu offenen Flächen zeigte. Die untersuchten Langohren hielten sich häufiger am Waldrand und in eher offenen Flächen auf, die von B. barbastellus und M. bechsteinii eher gemieden wurden. Die beiden zuletzt genannten Arten bevorzugten Waldflächen bzw. lineare Landschaftselemente im Wald. Die Betrachtung der Quartiernutzung ergab einige Unterschiede bezüglich genutzter Hohlräume, insbesondere auch bei den höhlenbewohnenden Arten M. bechsteinii und P. auritus (Spechthöhlen in Eichen bevorzugt von M. bechsteinii, Spalten und Stammfußhöhlen von P. auritus).
DDC: 590 Tiere (Zoologie)
590 Zoological sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 10 Biologie
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-2158
URN: urn:nbn:de:hebis:77-29969
Version: Original work
Publication type: Dissertation
License: In Copyright
Information on rights of use: https://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
Extent: 107 S.
Appears in collections:JGU-Publikationen

Files in This Item:
  File Description SizeFormat
Thumbnail
2996.pdf7.99 MBAdobe PDFView/Open