Please use this identifier to cite or link to this item: http://doi.org/10.25358/openscience-1632
Authors: Voß, Beatrice
Title: Methodische Untersuchung zur Diagnostik der bronchialen Hyperreagibilität mit Hilfe eines inhalativen Methacholin-Provokationstests
Online publication date: 12-Feb-2010
Year of first publication: 2010
Language: german
Abstract: Die unspezifische Provokation mit Methacholin ist die am weitesten verbreitete und akzeptierte Methode zur Diagnose bzw. zum Ausschluss der bronchialen Hyperreagibilität bei Patienten mit Verdacht auf ein Asthma bronchiale und zu dessen Therapiekontrolle. Um die Sicherheit und die Genauigkeit der Methode weiter zu verbessern, wurde daher ein Dosimeterprotokoll entwickelt, das die inhalierte Methacholin-Dosis anstatt durch die Erhöhung, d.h. in der Regel Verdoppelung, der Methacholinkonzentrationen nur durch Erhöhung der Anzahl der Inhalationen bei konstanter, niedriger Konzentration der Methacholinlösung steigert. Dieses neue Protokoll wurde verglichen mit anderen weit verbreiteten Methacholin-Provokationsprotokollen. Die Methacholinchlorid-Lösung (1,75 mg/ml) wurde mit Hilfe des Dosimetersystems ZAN 200 ProvAir II sowie des Verneblertopfes DeVilbiss 646 vernebelt. 15 Asthmapatienten mit einer vor der Provokation normalen Lungenfunktion (FEV1 98 +/- 9 % PN) und 18 Lungengesunde (FEV1 110 +/- 12 % PN) nahmen an der Testreihe teil. Begonnen wurde mit einer Dosis von 20 μg Methacholinchlorid (= eine Inhalation); beendet wurde der Versuch bei einer Kumulativdosis von 2000 μg Methacholinchlorid, wenn nicht vorher ein Kriterium für einen positiven Test und damit für einen Versuchsabbruch erfüllt wurde. Abbruchkriterien waren entweder ein Abfall der FEV1 um 20 % des Ausgangswertes oder ein Anstieg des totalen Atemwegswiderstandes auf ≥ 0,5 kPa*s/l. Mittels linearer Regression wurden die Provokationsdosen PD 20 FEV1 und PD Rtot ≥ 0,5 berechnet. Im Vergleich mit anderen Protokollen zeigte sich, dass auch das neue Protokoll zuverlässig und sicher zwischen gesund und krank unterscheidet. Der Median der PD 20 FEV1 liegt in der Gruppe der Asthmatiker bei 222 μg, bei den Lungengesunden bei 2000 μg; daraus ergibt sich ein p-Wert von < 0,001. In Bezug auf die PD Rtot ≥ 0,5 liegt der Median bei den Asthmatikern bei 122 μg, in der Gruppe der Lungengesunden bei 2000 μg; hieraus errechnet sich ebenfalls ein p-Wert von < 0,001. Sensitivität und Spezifität der Methode wurden mittels ROC-Kurven untersucht. Basierend auf der PD 20 FEV1 liefert die Methode für die Diagnose einer bronchialen Hyperreagibilität bei einer Enddosis von 1000 μg Methacholinchlorid eine Sensitivität von über 93 % und eine Spezifität von 83 %; basierend auf der PD Rtot ≥ 0,5 liegt die Sensitivität bei einer Dosis von 1000 μg bei 90 %, die Spezifität bei 89 %. Für die gemeinsame Betrachtung der parameterspezifischen Provokationsdosen PD 20 FEV1 und PD Rtot ≥ 0,5, der PD Minimal, bei 1000 μg liegt die Sensitivität bei über 93 % und die Spezifität bei 83 %. Daher können 1000 μg als Schwellendosis für den Ausschluss einer bronchialen Hyperreagibilität zum Untersuchungszeitpunkt angesehen werden, und der Test darf an diesem Punkt abgebrochen werden. Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Diagnostik der bronchialen Hyperreagibilität sicher und genau mit Hilfe eines Dosimeterprotokolls erfolgen kann, das die Methacholin-Dosis nur durch die Steigerung der Inhalationen bei gleichbleibender Konzentration der Methacholinlösung erhöht. Die Schwellendosis zwischen normaler und pathologischer bronchialer Reaktion, Sensitivität und Spezifität sowie die Trennschärfe der Methode sind sehr gut vergleichbar mit anderen bisher etablierten Protokollen.
Methacholine (MCH) challenge testing is the most commonly accepted method to assess bronchial hyperresponsiveness (BHR). To improve safety and accuracy of the procedure we developed a test protocol that increases the inhaled MCH dose by increasing the number of inhalations at a constant MCH concentration instead of escalating (e.g. doubling) MCH concentrations. This protocol was compared with commonly used MCH challenge protocols. A MCH solution (1.75 mg/ml) was nebulized (dosimeter system: ZAN 200 ProvAirII, nebulizer: DeVilbiss 646) to 15 asthma patients (FEV1 98 +/- 9 % PN) and 18 healthy individuals (FEV1 110 +/- 12% PN; p = 0.018) starting with a dose of 20 mcg (= one inhalation) and ending with a dose of 2000 mcg if no stop criteria (20% FEV1 decline or total airway resistance (Rtot) ≥ 0.5 kPa*s/l) were met. Provocation doses PD 20 FEV1 and PD Rtot ≥ 0.5 were calculated. The new protocol showed a significant difference between the two groups both for PD 20 FEV1 (median, asthma 222 mcg vs. healthy 2000 mcg; p < 0.001) and PD Rtot ≥ 0.5 (asthma 122 mcg vs. healthy 2000 mcg; p < 0.001). Sensitivity and specificity of diagnosing BHR based on PD 20 FEV1 with an ending dose of 1000 mcg MCH were 93% and 83%, based on PD Rtot ≥ 0.5 90% and 89%. In conclusion, BHR can be diagnosed safely and accurately with a test protocol using a single low MCH concentration simply by increasing the number of MCH inhalations. Threshold dose to differentiate normal and pathological bronchial responsiveness as well as specificity, sensitivity and discriminatory power are comparable to established protocols.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-1632
URN: urn:nbn:de:hebis:77-21883
Version: Original work
Publication type: Dissertation
License: In Copyright
Information on rights of use: https://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
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