Laktatkonzentration und –konzentrationsverlauf aus Vollblut im Vergleich von überlebenden und verstorbenen Patienten mit Extracorporeal Life Support (ECLS) auf einer kardiochirurgischen Intensivstation

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Die kardiopulmonale Unterstützung mittels ECLS ist heute in der Versorgung kritisch kranker Patienten mit refraktärem kardiogenem Schock ein etabliertes Verfahren undberuht auf jahrelanger klinischer Erfahrung. Dennoch handelt es sich nach wie vor um eine Therapie mit potenziell schweren Komplikationen und einer hohen Mortalitätsrate. In der vorliegenden retrospektiv-klinischen Beobachtungsstudie wurde anhand von 51 Patientenfällen der Zusammenhang zwischen der maximalen Laktatkonzentration im Blut und der Mortalität im ECLS-Kontext analysiert. Es stellte sich heraus, dass das Laktat-Maximum unter laufender ECLS-Therapie in der Ex-post-Betrachtung ein guter Prädiktor für das Outcome dieser Patienten sein kann (AUC 0,840). Die Maxima der 28 Verstorbenen liegen mit 19,70 ± 6,64 mmol/l statistisch hoch signifikant über denen der 23 Überlebenden (12,41 ± 12,71 mmol/l). Außerdem ermöglicht der errechnete Cut-off Wert die Aussage, dass ein Patient bei Überschreiten von 11,5 mmol/l wahrscheinlich nicht überlebt (Genauigkeit: 0,7959, Sensitivität: 0,9231, Spezifität: 0,6522). Neben der maximalen Laktatkonzentration zeigte sich auch sehr eindrücklich, dass – als Zeichen einer schlechten Laktat-Clearance – hohe Laktatspiegel bei Nicht-Überlebenden deutlich länger vorherrschten und ebenfalls prognostisch relevant sind. Während der Zusammenhang von Hyperlaktatämien und einem schlechten Outcome im Bereich der Sepsis bereits gut erforscht ist und mit geeigneten Maßnahmen in der entsprechenden Leitlinie verschriftlicht wurde, waren die Erkenntnisse bezogen auf ein spezifisches Patientenkollektiv, wie oben beschrieben, bisher noch lückenhaft. Abgesehen vom Thema Laktat wurden im Rahmen dieser Studie weitere Outcome relevante Faktoren detektiert: Lange OP-, HLM- und Aorta-Abklemmzeiten, sowie mehr ECLS- und Beatmungsstunden sind mit einem schlechten Outcome assoziiert. Nicht-Überlebende erhielten deutlich häufiger Adrenalin und mehr Transfusionsprodukte. Der SOFA-Score, SAPS II und TISS 28 fielen höher aus. Insbesondere Laborwerte wie das Gesamt-Bilirubin, PCT und die Thrombozytenzahl zeigten im Verlauf ungünstige Konstellationen auf Seiten der Nicht-Überlebenden.

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