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Authors: Schnauder, Lena
Title: Oszillometrisch bestimmte Pulswellengeschwindigkeit und der Augmentationsindex als Parameter arterieller Steifigkeit in der Gesamtbevölkerung: Verteilung, Referenzwerte und Zusammenhang mit dem kardiovaskulären Risiko
Online publication date: 22-Apr-2024
Year of first publication: 2024
Language: german
Abstract: Eine zunehmende arterielle Steifigkeit gilt als Prädiktor für künftige kardiovaskuläre Ereignisse. Der Goldstandard zur Quantifizierung der arteriellen Steifigkeit ist die Bestimmung der Pulswellengeschwindigkeit, also der Geschwindigkeit, mit der sich die Pulswelle im arteriellen System ausbreitet. Ein weiterer Ansatz ist die Analyse der Pulswellenreflexion im arteriellen Gefäßbaum ausgedrückt durch den Augmentationsindex. Weder für PWV noch für AIx existieren zum aktuellen Zeitpunkt allgemeingültige und geschlechtsspezifische Referenzwerte, die übertragbar auf die gesunde Normalbevölkerung sind. Dies ist notwendig, um die Messung arterieller Steifigkeit im klinischen Alltag anwendbar zu machen. Hauptziel dieser Arbeit war es, Referenzwerte für eine gesunde Bevölkerungsgruppe für PWV und AIx zu ermitteln. Hierzu wurde eine Subgruppe mit 1.844 Personen ausgehend vom Studienkollektiv der Gutenberg-Gesundheitsstudie gebildet, die frei von kardiovaskulären Rsikofaktoren oder Erkrankungen war. Weiterführend wurde der Zusammenhang von arterieller Steifigkeit mit kardiovaskulären Risikofaktoren und Erkrankungen untersucht. Ob und inwieweit diese Faktoren Einfluss auf arterielle Steifigkeit nehmen, wurde in multivariablen, linearen Regressionsmodellen untersucht. Die PWV wurde aortal und carotis-femoral bestimmt; der AIx aortal und brachial ermittelt. Die Parameter arterieller Steifigkeit wurden oszillometrisch und in liegender Position mittels einer Manschette am Oberarm. Als obere Grenze des Referenzbereichs wurde das 95.-Perzentil der Referenzgruppe festgelegt. Die Referenzwerte wurden für Männer und Frauen getrennt ermittelt und für die jeweilige Lebensdekade über eine Alterspanne von insgesamt 40 Jahren. Es zeigten sich zum Teil deutliche Unterschiede arterieller Steifigkeit und Wellenreflexion zwischen Männern und Frauen. Frauen scheinen demnach steifere Gefäße zu haben. Die physiologischen und pathophysiologischen Unterschiede im Steifigkeitsverhalten der Gefäße sind noch nicht abschließend geklärt und bedürfen weiterer Untersuchungen. Die Notwendigkeit Messwerte für arterielle Steifigkeit für beide Geschlechter getrennt zu betrachten, wird jedoch deutlich. Hierin liegt eine der Stärken dieser Arbeit. Für die PWV konnten die ermittelten Referenzwerte im Vergleich neben bisherigen Arbeiten bestehen. Es konnte die Annahme bestätigt werden, dass PWV und AIx nicht als austauschbare Parameter arterieller Steifigkeit fungieren sollten. Sie basieren auf unterschiedlichen pathophysiologischen Überlegungen. Für die arterielle Hypertonie und das Rauchen ergaben sich positive Zusammenhänge mit PWV und AIx. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems wie auch Betablocker die arterielle Steifigkeit verringern können. Ziel weiterer Forschung soll es sein, die hier beschriebenen Ergebnisse in Bezug auf ihren Vorhersagewert für kardiovaskuläre Ereignisse zu evaluieren. Ist eine Abweichung von den hier festgelegten Referenzwerten im Rahmen einer Langzeitbeobachtung tatsächlich mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert? Ein weiterer Ansatz für zukünftige Untersuchungen kann der Einfluss weiterer Medikamentenklassen auf arterielle Steifigkeit sein.
DDC: 610 Medizin
610 Medical sciences
Institution: Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Department: FB 04 Medizin
Place: Mainz
ROR: https://ror.org/023b0x485
DOI: http://doi.org/10.25358/openscience-10272
URN: urn:nbn:de:hebis:77-openscience-b85f737f-1386-425b-8d95-0188ae8836ee4
Version: Original work
Publication type: Dissertation
License: CC BY
Information on rights of use: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Extent: vi, XXIII, 94 Seiten ; Illustrationen, Diagramme
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