Onkologisches und funktionelles Outcome nach roboterassistierter radikaler Prostatektomie basierend auf den Daten der Prostate Cancer Outcomes Studie

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Hintergrund und Zielsetzung: Die erektile Dysfunktion ist eine der häufigsten Komplikationen nach einer roboterassistierten radikalen Prostatektomie und hat eine negative Auswirkung auf die körperliche und psychosoziale Gesundheit sowie die Lebensqualität der betroffenen Patienten. Wir haben untersucht, inwiefern die nervenschonende roboterassistierte laparoskopische Prostatektomie die Potenz beeinflusst, unter Berücksichtigung des präoperativen Niveaus der erektilen Funktion. Methodik: Die Studiendaten stammen aus der Datenbank des Johanniter Krankenhauses Oberhausen, die im Rahmen der PCO-Studie von 07/2016 bis 04/2021 erhoben wurden. Um potenziell negative Einflussfaktoren wie Schamgefühle und soziale Erwartungen auf die Umfrage auszuschließen, wurde eine anonymisierte Umfrage mittels der PROMs-Methode durchgeführt. Als Instrument zur Datenerhebung wurde der EPIC-26-Fragebogen eingesetzt. Die Datenanalyse erfolgte durch die Berechnung der Differenz (Delta) zwischen prä- und postoperativer erektiler Funktion. Ergebnisse: In die Studie wurden insgesamt 222 Patienten eingeschlossen, von denen bei 134 (60,4%) Patienten intraoperativ das Gefäß-Nerven-Bündel geschont wurde. Dabei erfolgte bei 107 (48,2%) Patienten eine bilaterale Schonung und bei 27 (12,2%) Patienten eine unilaterale Schonung. Bei 88 (39,6%) Patienten konnte kein Nervgewebe erhalten werden oder es wurde bereits vor der Operation die Entscheidung für ein nicht nervenschonendes Verfahren getroffen. Das durchschnittliche Alter betrug 64,7 Jahre bei Patienten mit Nervschonung und 69,1 Jahre bei Patienten ohne Nervschonung. In der Gruppe ohne Nerverhalt hat sich die postoperative erektile Funktion im Vergleich zum präoperativen Niveau um 64,9 % verringert, während sie in der Gruppe mit Nerverhalt um 63,8 % abgenommen hat. Der Unterschied zwischen diesen Werten beträgt leicht mehr als 1 %, und der p-Wert beträgt 0,992. Daher zeigt die Kombination dieser Vergleichsmethode und der anonymisierten PROMs-Befragungsmethode keinen statistisch signifikanten Vorteil der intraoperativen Schonung des Gefäß-Nerven-Bündels bei der radikalen Prostatektomie in Bezug auf die erektile Funktion. Schlussfolgerungen: Zusammenfassend dokumentieren die im Rahmen dieser Arbeit und der PCO-Studie erhobenen Daten eine nur eingeschränkte Möglichkeit des Erhalts der erektilen Funktion im Rahmen der radikalen Prostatektomie, als bisher schriftlich dokumentiert. Wahrscheinlich spiegeln wir erstmals die tatsächliche Versorgungsrealität mit unzufriedenstellenden Erektionsraten nach nerverhaltender Operation wider. Dies stellt einen wichtigen Aspekt bei der präoperativen Aufklärung der Patienten und der Wahl des Therapieverfahrens beim lokalisierten Prostatakarzinom dar.

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