Die Expressionen der HDACs der Klasse I in humanen Odontoblasten der gesunden und durch Karies entzündlich veränderten Dentin-Pulpa-Einheit
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Abstract
In der vorliegenden Dissertation wird die Expression der HDACs der Klasse I in gesunden und durch Karies entzündeten Odontoblasten untersucht, um Rückschlüsse auf deren Deacetylierungszustände zu ziehen. Dies ist für die Entwicklung neuer Therapiestrategien zur Behandlung von Karies von großer Bedeutung und wurde bisher noch nicht untersucht.
Zur Untersuchung der Protein-Expression von HDAC1, HDAC2, HDAC3 und HDAC8 in gesunden und entzündeten Odontoblasten wurden aufeinanderfolgende Schnitte von gesunden (n = 5) und kariösen (n = 6) humanen Molaren mittels der Avidin-Biotin-Peroxidase-Komplex-Methode analysiert. Die Färbungsintensität der Antikörper in den Zellkernen der Odontoblasten wurde mittels Densitometrie gemessen und statistisch ausgewertet.
Unter pathologischen Bedingungen wurde eine statistisch signifikante Zunahme der Expression von HDAC1 und HDAC2 in den Odontoblasten der entzündeten Dentin-Pulpa-Einheit beobachtet. Zwar induzieren kariöse Läsionen eine erhöhte Expression von HDAC3 in den Zellkernen und Fortsätzen der Odontoblasten, jedoch waren die Befunde statistisch nicht signifikant. Für HDAC8 konnte keine Immunreaktivität festgestellt werden.
Die signifikant starke Expression von HDAC1 und HDAC2 in den Zellkernen der entzündeten Odontoblasten lässt die Hypothese zu, dass HDAC1 und HDAC2 nach einer kariösen Läsion die transkriptionale Regulation der Gene zur Tertiärdentinbildung hemmen können. Die statistisch nicht signifikante Hochexpression von HDAC3 im Zytoplasma und im Zellkern der entzündeten Odontoblasten kann tendenziell auf eine inhibitorische Rolle von HDAC3 bei der Bildung der Tertiärdentinmatrix hindeuten. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass HDAC8 keinen Effekt auf die Regulation der Tertiärdentinmatrixbildung hat.
Auf Basis der in der Studie gewonnenen Ergebnisse könnten HDAC1-, HDAC2- und HDAC3-Inhibitoren bei der Behandlung von kariösen Läsionen eine Option darstellen, beispielsweise als Überkappungsmaterialien, um eine Tertiärdentinbildung zu induzieren.
