Genomweite Charakterisierung der putativen Rekombinationshotspots zweier Makakenarten - PRDM9 in der Primatenevolution
Date issued
Authors
Editors
Journal Title
Journal ISSN
Volume Title
Publisher
License
Abstract
PRDM9 ist das bisher einzig bekannte Speziationsgen innerhalb der Vertebraten. Es bestimmt während der Meiose I die Loci der Rekombinationshotspots mittels seiner Zinkfingerdomäne, welches bezüglich der DNA-bindenden Aminosäuren unter positiver Selektion steht. Diese schnelle Evolution und der kontinuierliche Abbau von Rekombinationshotspots können möglicherweise Grund für die Hybridsterilität bei Mäusen sein.
Die vorliegende Arbeit hat eine Phylogenie mit den Zinkfingern PRDM9s haplorrhiner Primaten und Microcebus murinus mit drei dahingehend unbeschriebenen, strepsirrhinen Arten erweitert, darunter Daubentonia madagascariensis als tiefste Verzweigung. Außerdem konnte das Duplikationsereignis, das zu dem aus PRDM9 entstandenen PRDM7 führte, auf die Linie der Catarrhini und somit auf einen rezenteren Zeitraum als angenommen festgelegt werden. Die Ergebnisse der explorativen Datenanalyse einer Chromatinimmunopräzipitation mit anschließender Hochdurchsatzsequenzierung vergleichen die Bindungsstellen PRDM9s bei zwei nahverwandten Arten, Macaca mulatta und Macaca fascicularis. Trotz der vielen Gemeinsamkeiten bezüglich der Eigenschaften, wie GC-Gehalt, Motiv und Position entlang der Chromosomen, überlappen die Loci selbst kaum. Einige Bindungsstellen sind in und nah bei Genen zu finden, die mit der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) assoziiert werden, wobei ein Zusammenhang zwischen der ALL und PRDM9 bereits bekannt ist. Dies und eine Verknüpfung PRDM9s mit piRNA-Clustern könnten auf unbekannte Funktionen hinweisen.