Beckenbodeninsuffizienz im Zeitalter der Digitalisierung: Evaluierung von Kontext und Informationsgehalt in digitalen Medien

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Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erfassung der Qualität sowie Quantität von Informationen zu den Suchbegriffen Harninkontinenz, Belastungsharninkontinenz, überaktive Harnblase und Beckenbodeninsuffizienz auf den aktuell populärsten Social Media Plattformen Medien sowie der zurzeit meistgenutzten Internetsuchmaschine. Eindeutig als verlässliche Quellen identifiziert wurden die Suchmaschine Google und das soziale Videonetzwerk YouTube. Sowohl bei der Qualität der Informationen als auch in der Menge verfügbarer Informationen lagen die beiden Plattformen vorne. Die Zahl von Beiträgen mit zum Suchbegriff zutreffenden Informationen lag bei YouTube und Google zwischen 80 % und 100 %. Noch höher war der prozentuale Anteil, wenn spezifisch zum Suchbegriff assoziierte Krankheitsbilder bzw. Symptome gesucht wurden, nämlich zwischen 83 % und 100 %. Interessanterweise wurden emotionaler Stress und Schlafstörungen in Zusammenhang mit allen Suchbegriffen zu hohem Anteil dargestellt. Dies spiegelt sich im klinischen Alltag weniger dar, die fachspezifische Literatur ist auf andere klassische Symptomkomplexe fokussiert. Die vorliegende Arbeit deckt die Notwendigkeit weiterführender Untersuchungen auf den Zusammenhang dieser weiteren Symptomatiken auf. Hinsichtlich der Therapieoptionen konnte ein ubiquitäres Defizit an Informationen zu chirurgischen Therapieoptionen in nahezu allen Suchbegriffen identifiziert werden. Die konservative und teils alternative Medizin hat einen prinzipiell höheren Stellenwert in der Darlegung der Informationen auf allen Plattformen. Dies hebt im Umkehrschluss die Importanz der fachspezifischen medizinischen Aufklärung hervor, welche sich weiterhin als unersetzlich darstellt. Die Analyse der gesammelten Daten ergab eine ausbaufähige Rate an HON-Zertifizierungen der durch Google gefundenen Beiträge, wobei die hälftige Anzahl der Suchergebnisse noch nicht erreicht ist. Auf den anderen Plattformen fand die Zertifizierung nach der Health on the Net Foundation praktisch nicht statt. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Korrelation mit hohen Lesbarkeitsindizes festgestellt, was wiederum eine höhere Schulbildung, Sprachverständnis bzw. Intellekt für das Verständnis sowie die Nutzung qualitativer Informationen voraussetzt. Ein selbstständiges Informieren betroffener Menschen ist demnach mitunter nur eingeschränkt möglich. Dies betont abschließend die Verantwortung von Ärzt:innen bzgl. einer individuellen und persönlichen Beratung und Begleitung von Betroffenen sowohl wie die Verantwortung der Fachgesellschaften zur Verbesserung bzw. Anpassung von (digital verfügbaren) Informationen. Obwohl sich Umfang als auch Zertifizierungsprozesse zu spezifischen medizinischen Informationen verbessert haben, konnten ubiquitäre Defizite in den Informationen dargestellt werden. Der Stellenwert des Gesprächs zwischen Ärzt:in und Patient:in ist somit weiterhin der Grundbaustein für eine angemessene medizinische Behandlung und verbleibt auch beim Vorhandensein der modernen Medien unersetzlich.

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