Analyse der Krankengeschichte von Patienten mit benignen Tumoren der Glandula Parotis

dc.contributor.authorSchröder, Gabriel Stefan
dc.date.accessioned2020-06-02T17:51:29Z
dc.date.available2020-06-02T19:51:29Z
dc.date.issued2020
dc.description.abstractGutartige Tumore der Gl. parotis stellen drei sehr heterogene Gruppen von Tumoren dar, die sich in epitheliale, mesenchymale Tumore und tumorähnliche Läsionen unterteilen lassen. Ziel der vorliegenden Dissertation war es, die Erfahrungen der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am SLK Klinikum Heilbronn in der Diagnostik und Behandlung dieser Tumoren zu analysieren und sie der internationalen Literatur vergleichend zu diskutieren. Im Zeitraum von 9 Jahren von Januar 2008 bis Dezember 2016 wurde in der Hals-Nasen-Ohrenklinik, Hals- und Gesichtschirurgie des SLK Klinikums Heilbronn am Gesundbrunnen bei 585 Patienten gutartige Tumore der Gl. parotis operiert und diagnostiziert. Von diesen waren 441 gutartige epitheliale Tumore, 26 mesenchymale Tumore und 118 tumorähnliche Raumforderungen. Anhand des hier betrachteten Patientenkollektivs bestätigen sich Beobachtungen von anderen Autoren hinsichtlich der Häufigkeit der einzelnen Tumore. Warthin-Tumore und pleomorphe Adenome sind übereinstimmend mit der internationalen Literatur mit über 91,2% die häufigsten gutartigen Speicheldrüsentumore. Der Warthin-Tumor ist mit 42,9% in dem Kollektiv der häufigste Tumor und nicht das pleomorphe Adenom, dessen Anteil lediglich bei 25,8% liegt. Ursächlich hierfür ist wahrscheinlich der hohe Anteil an Männern und Rauchern in der Studienpopulation. Der Anteil der restlichen epithelialen Tumore an allen benignen epithelialen Tumoren liegt mit 8,8% nur leicht unter dem Wert in der internationalen Literatur. 4,4% der Patienten litten an einem mesenchymalen, nicht-epithelialen Tumor. Das Durchschnittsalter der Patienten ist mit 56,1 Jahren relativ hoch. Ebenso verhält es sich mit der Geschlechterverteilung mit einem höheren Anteil des männlichen Geschlechts (m:w = 1,4:1). Dies ist unter anderem durch den hohen Anteil von Warthin-Tumoren mit einem Erkrankungshöhepunkt im höheren Lebensalter und Bevorzugung des männlichen Geschlechts zu erklären. Die überwiegende Mehrzahl der Patienten zeigt eine für gutartige Tumore typische Mischung aus langsamem Wachstum und Verschieblichkeit der Raumforderung, Schmerzlosigkeit und dem Fehlen einer Fazialisdysfunktion. Die Häufigkeit der eingesetzten diagnostischen Methoden wie Sonographie, MRT, CT und FNPZ deckt sich mit den Angaben aus der Literaturde_DE
dc.description.abstractDie diagnostischen Verfahren haben sich als verlässlich bei der Vorhersage richtig-positiver Verdachtsdiagnosen und präoperativen Bestimmung der Tumorgröße herausgestellt. Die Sonographie ist der Goldstandard der Primärdiagnostik und eignet sich hervorragend zur Bestimmung der Tumorlokalisation und Tumorgröße. Ähnlich, wie auch in der internationalen Literatur zu beobachten, geht der Trend bei der Behandlung von gutartigen Tumoren in der HNO-Klinik Heilbronn in Richtung. minimalinvasiver Verfahren, da sie bei vergleichbarer Rezidivrate mit niedrigerer Komplikationsrate einhergehen. Minimalinvasive Verfahren lösen bei der Entfernung von kleinen lateral gelegenen, gutartigen Tumoren der Gl. parotis zusehends die konventionellen Verfahren, hierbei insbesondere die komplette laterale Parotidektomie, ab. Mit 55% war die partielle Parotidektomie der häufigste Eingriff bei den Patienten, gefolgt von der kompletten lateralen Parotidektomie mit 34,5%. Funktionell chirurgische Verfahren, wie die extrakapsuläre Dissektion und die partielle Parotidektomie wurden prozentual am häufigsten für Tumore des Unterpols eingesetzt, während konventionell chirurgische Verfahren prozentual häufiger für lappenüberschreitende Tumore und Tumore des tiefen Lappens verwendet wurden. Statistisch auffällige Unterschiede zwischen den operativen Herangehensweisen konnten nur beim Auftreten von Speichelfisteln (p=0,024) und der Anzahl der postoperativen Komplikationen pro Patient (p=0,026) beobachtet werden, die bei der konventionellen Chirurgie fast ausschließlich höher lagen. Tumorgröße und Tumorentität konnten keine statistisch auffälligen Unterschiede im Auftreten von Komplikationen erkennen lassen. Die Lage des Tumors innerhalb der Drüse hat Einfluss auf das Auftreten von Fazialisparesen (p<0,001) und die Anzahl der Komplikationen (p=0,050). Lappenüberschreitende Tumore und Tumore des tiefen Lappens bergen eine höhere Gefahr, Fazialisparesen und zahlreiche Komplikationen zu verursachen. Rezidive traten in dieser Studie nur selten auf (3 von 585 Patienten) und betrafen nur Patienten mit einem Warthin-Tumor in der Vorgeschichte. Um vergleichende Aussagen bezüglich OP-Verfahren und auftretenden Komplikationen treffen zu können, sind einheitliche Klassifikationen und Nachbeobachtungskriterien erforderlich. Hier könnte zum Beispiel eine für benigne Tumore modifizierte TNM-Klassifikation die pathohistologische Beurteilung des T- und R-Stadiums bei benignen Tumoren vereinfachen. Die Einteilung der Parotidektomien, wie von der European Salivary Gland Society vorgeschlagen, könnte die Nomenklatur vereinheitlichen.de_DE
dc.identifier.doihttp://doi.org/10.25358/openscience-5070
dc.identifier.urihttps://openscience.ub.uni-mainz.de/handle/20.500.12030/5073
dc.identifier.urnurn:nbn:de:hebis:77-diss-1000035516
dc.language.isoger
dc.rightsInC-1.0de_DE
dc.rights.urihttps://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subject.ddc610 Medizinde_DE
dc.subject.ddc610 Medical sciencesen_GB
dc.titleAnalyse der Krankengeschichte von Patienten mit benignen Tumoren der Glandula Parotisde_DE
dc.typeDissertationde_DE
jgu.description.extentVIII, 127 Blätter
jgu.organisation.departmentFB 04 Medizin
jgu.organisation.nameJohannes Gutenberg-Universität Mainz
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opus.date.modified2020-08-11T08:30:41Z
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