Die topische Anwendung von Vancomycin nach medianer Sternotomie zur Infektionsprophylaxe nach herzchirurgischen Eingriffen

Abstract

Die sternale Wundinfektion ist eine der am meisten gefürchteten Komplikationen nach einem herzchirurgischen Eingriff. Eine schwere Infektion des Sternums kann von den ossären Strukturen auf das Mediastinum übergreifen und aus einem zuvor stabilen Patienten, zu einem mit fulminanten und kritischem Allgemeinzustand machen, bei dem ein sofortiges chirurgisches Eingreifen erforderlich ist, um den Tod zu verhindern. 1353 Herzeingriffe wurden in unserem Zentrum zwischen Anfang Januar 2015 und Ende Dezember 2016 durchgeführt. Als Einschlusskriterium für die retrospektive Studie wurde die Herzoperation durch mediane Sternotomie festgelegt. Die eingeschlossenen 1251 Patienten entsprechen einer all-comer-basierte Beobachtung. Die Follow-Up-Rate betrug 100%. Durch die kostengünstige topische Applikation von Vancomycin ist es uns gelungen, das Auftreten von sternaler Wundheilungsstörung drastisch zu senken. Nebenwirkungen oder Komplikationen haben wir in den nunmehr 5 Jahren, in denen wir die topische Vancomycinapplikation in unserer Klinik routinemäßig anwenden, bisher nicht beobachten können.