Untersuchung der Gebrechlichkeit als Risikofaktor für die Rehospitalisierung von Patienten mit Leberzirrhose
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Die meisten chronischen Lebererkrankungen enden in einer Leberzirrhose, die weltweit zu Millionen Todesfällen führt. Die Prognose der betroffenen Patienten variiert je nach klinischen Dekompensationsereignissen. Um eine bessere Prognoseeinschätzung zu treffen, ist es daher besonders wichtig, Risikofaktoren frühzeitig zu identifizieren. (Serper et al. 2021; Lai et al. 2020) Ein Risikofaktor, der zur Verschlechterung des Krankheitsverlaufs beitragen kann, ist die Gebrechlichkeit. (Lai et al. 2017) Es bestehen einige Gründe für die Bestimmung der Gebrechlichkeit bei einer zirrhotischen Population, die typischerweise jünger als die geriatrische Population ist. Das Konzept der Gebrechlichkeit wurde bereits auf andere ähnliche Erkrankungen angewendet, die auch bei Patienten in nicht-geriatrischen Populationen auftreten, was darauf hinweist, dass die Zirrhose als ein Zustand beschleunigten physiologischen Alterns betrachtet werden kann. (Tandon et al. 2021) Außerdem ist es wichtig zu beachten, dass Patienten mit Leberzirrhose häufig eine Komorbidität mit Unterernährung haben. Darüber hinaus ist die Häufigkeit von Untergewicht und Sarkopenie, also dem Muskelabbau bei Patienten mit Leberzirrhose, zwischen 23 und 60 Prozent. (Tandon et al. 2021) Entsprechend sind beide Komponenten eng mit der Gebrechlichkeit verbunden und wirken sich aufeinander multidimensional aus. (Lai et al. 2020) Die Pathogenese der Mangelernährung und Sarkopenie bei Zirrhose ist multifaktoriell, dabei fließen Aspekte wie eine Reduktion der Protein- und Kalorienaufnahme, sowie eine Hyperammonämie mit ein. Ein Ernährungsmanagement bei unterernährten Patienten mit Zirrhose und ein Screening nach Gebrechlichkeit könnten somit einen positiven Nutzen für die Verringerung der Mortalität erzielen. (Tandon et al. 2021; Wang et al. 2023) Es ist schwierig, im klinischen Alltag das Risiko für eine Rehospitalisierung von Patienten mit Leberzirrhose vorherzusagen. Zurzeit gibt es keine Informationen darüber, wie die Gebrechlichkeit das Risiko einer Rehospitalisierung bei Patienten mit Leberzirrhose aus Europa beeinflusst. Um Hochrisikopatienten mit Leberzirrhose für eine kurzzeitige Rehospitalisierung zu identifizieren, könnten Messungen der Gebrechlichkeit bedeutende Hinweise liefern. In dieser Studie wurden Patienten mit Leberzirrhose am Ende ihres Krankenhausaufenthalts eingeschlossen und mit dem sogenannten Liver Frailty Index (LFI) auf das Vorhandensein von Gebrechlichkeit untersucht. Der LFI besteht aus verschiedenen Subtests, darunter Gleichgewichtsübungen, Handkraft und das Aufstehen von einem Stuhl innerhalb kurzer Zeit. Außerdem wurden spezifische Eigenschaften der Zirrhose ermittelt, die die Schwere der Krankheit präziser darstellen.
Die Ziele der hiervorliegenden Promotionsarbeit waren:
- Untersuchung der Prävalenz von Gebrechlichkeit bei Patienten mit Leberzirrhose am Ende ihres jeweiligen stationären Aufenthalts.
- Untersuchung des prädiktiven Nutzens von Gebrechlichkeit definiert durch den sogenannten ,,Liver Frailty Index‘‘ (LFI) zur Vorhersage einer Rehospitalisierung innerhalb von 30 Tagen nach stationärer Entlassung.
